Ja es wird eine mobile Reisetour(größtenteils Motorisiert bzw. mit kleinem Basislager), raus aus Europa für ca. drei Monate mit 20 Personen und keiner war bisher so unterwegs.
Mit 20 Personen kannst du alles bisher geschriebene für die Tagestouren im Hinterkopf behalten.
Beim Basislager hilft aber nur die Methode "Think Big". Da werdet ihr mindestens zwei zweiflammige Kocher brauchen, idealerweise in einem Offroad-Anhänger mit einem entsprechenden Zugfahrzeug. Dazu mehrere 11kg-Gasflaschen und je nach Gegend eventuell eine Tankflasche (kann man an jeder LPG-Tankstelle selbst nachfüllen). Komfort bringt ein Küchenzelt, Mindestausstattung ist ein Wetter- und Regenschutz für den Küchenbereich.
Bei einer 20-köpfigen Gruppe sollte alles bedacht werden. Da lohnt sich sogar die Anschaffung eines kleinen Toiletten-Wagens oder zumindest der entsprechende Ausbau eines kleinen Lastenanhängers mit zwei "Sitzgelegenheiten" und entsprechend großen Tanks. Das wird nicht billig, aber ihr habt ja noch Zeit und könnt selbst bauen. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie an einem verregneten Wochenende 20 Leute rund um das Camp in die Büsche kacken, ... obwohl, muhahahaha, doch. Alternative wäre natürlich ein Toilettenzelt über einem Loch, aber das kann in einigen Ländern teuer werden.
Aber da sind wir schon wieder am Thema vorbei.
Also Wasser für 20 Personen und 3 Monate:
Das wären 20Personen * 3Liter * 90Tage = 5400 Liter
Jaja, ich weiß, ich rechne schon wieder. Aber bei über 5.000 Litern allein an Trink- und Kochwasser sind einige Filter schon deutlich über ihre Lebensdauer und bei einer Tagesfilterleistung von mindestens 60 Litern möchte ich nicht derjenige sein, der eine Stunde an der Handpumpe des Wasserfilters sitzt.
Andererseits ist der "Genuss" von stark gechlortem Wasser kurzzeitig kein Thema, aber bei 3 Monaten könnte es bei einigen Teilnehmern zu gesundheitlichen Problemen kommen.
Und wenn man mal 3 Tage kein Wasser holen will oder kann, muss man schon einen 4-Tages-Vorrat anlegen, was 240 Liter Wasser wären. Eine Gewicht von einer viertel Tonne, das 3 Tage durch die Gegend gezogen werden muss. Und da ist das Brauchwasser zum Hände und Wäsche waschen noch gar nicht mitgerechnet.
Daher sollte es ein Gravity-System werden, in dem das Wasser durch Schwerkraft durch den Filter gedrückt wird. Da wäre das "Katadyn Base Camp Pro 10L" für etwa 100€, Haltbarkeit für 1.500 Liter, davon müsstet ihr also mindestens 4 Stück kaufen. Katadyn "Drip Gravidyn" und "Siphon" sind wegen der zu geringen Durchflussrate nicht geeignet. Grenzwertig von der Durchflussrate, aber gut in Preis und Filterleistung, ist der "LifeStraw Mission 12Liter" für 120€, da reicht einer plus Ersatz. Nur als Beispiele zum Einlesen. Es gibt noch andere Hersteller und Ausführungen.
Alternativ wäre ein in-Schlauch-System möglich, das zwischen zwei Tanks gesetzt wird. Davon gibt es Versionen als Einweggerät oder mit wechselbarer Filterkartusche.
Meine Empfehlung wäre, dass sich ein Teilnehmer nur um die Trinkwasseraufbereitung kümmert, und zwar von der Organisation der Sammlung/Beschaffung (Eimer, Pumpe, Trichter, Vorfilter, Naturwasserkanister, ...) über die Filtration (Gravity-System) und Dekontamination (Aktivkohle) sowie "Reste-Tötung" (Chlor oder Kochen) bis zur Konservierung (Silberionen) und Lagerung (Trinkwasserkanister, Anhänger, Staufächer), also auch um Kühlung, Isolierung, Abschattung und Lüftung der Staufächer. Dieser Teilnehmer kann im Vorfeld alles an Ausrüstung besorgen und sich in die Materie einlesen.
Bei 5-10 Personen ist die Outdoor-Wasserbeschaffung schon nicht einfach, bei 20 Personen ist das eine Vollzeitfunktion. Allein die zentrale Logistik schreit förmlich nach einem kleinen Anhänger. Immerhin soll nicht jeder Teilnehmer sein eigenes und selbst gefiltertes Wasser zu den jeweiligen Mahlzeiten mitbringen müssen.
Gruß
MadGyver