Warum ist (in Deutschland) Premium eigentlich so beliebt?

harrry

Mitglied Gold
Fahrzeug
Dacia Logan MCV TCe90 Easy-R
Zum Thema Premium, will ich mal was schreiben...

E61 525iA, 2005er, 120tkm, N52

War immer bei BMW zur Inspektion nach SIA (alle 30tkm). Fahrzeug mit viel Kurzstrecke.

Da ich nun über eine Bühne verfüge, selber Hand angelegt (da ich auch die Arbeitsweisen der Vertragswerkstätten kenne).

VA komplett mit Originalteilen überholt - waren alle ausgenudelt. Waren schon mehr als 1000,- Euro nur Teile.

Dann kamen Ende letzten Jahres die Probleme: MIL an. Nockenwellenpos. (Ein- + Auslaß) unplausibel. Meine Vermutungen bestätigten sich: Steuerkette verschlissen, beide VANOS-Versteller fest. Alles mit Originalteilen ersetzt, ebenfalls die VANOS Ventile.
Zu derzeit lag der Ölverbrauch bei etwa 1l / 2000km.

Das Fahrzerug lief dann einige weitere Strecken - der Ölverbrauch stieg an. 1l / 700km - laut BMW noch in der Norm (unglaublich).
Ölabscheider gewechselt inkl. aller Leitungen. War defekt - eindeutig - Ansaugkrümmer stand voller Öl.
Ölverbrauch: 1l/1100km (ca.).

Also entschloß ich mich, das auch noch in Angriff zu nehmen. Es blieben: Ölabstreifringe und Ventilschaftdichtungen. Also alles zerlegt. Kolbenringe und Ölabstreifringe sahen noch gut aus - trotzdem erneuert. Pleuellager natürlich dann auch neu.
Es waren die Ventilschaftdichtungen. Die waren steinhart.
Nur so als Schmankerl: In dem Motor sind Alu-Schrauben verwendet. Die MÜSSEN nach Lösen ersetzt werden und zwigend mit Fügemoment und Drehwinkel angezogen werden. Nicht nur die vom Zylinderkopf.
Und der Motor hat auch noch variablen Vedntilhub.

Jetzt rennt er wieder. Ölverbrauch nicht mehr meßbar. - Auch schön: Der Motor hat keinen Ölpeilstab mehr. Wird elektronisch erfaßt.

Alles andere, wie ein naß gewordenes Steuergerät im Heckspoiler, gerissener Schlauch des Niveau-Kompressors (nur der Schlauch kostet 3-stellig!), gebrochener Sitz erwähne ich mal gar nicht.

Soviel zum Thema Premium...
 
ähm... nicht böse sein, aber das ist ein 11 Jahre altes Auto. In dem Alter hatten wir auch beim Hyundai meiner Eltern Reparaturen in ähnlicher Größenordnung...
Auch ist "viel Kurzstrecke" sicher keine optimale Betriebsumgebung.

Als Gegenbeispiel - weil genauso wenig vergleichbar - kann ich bringen, dass ich vor wenigen Tagen mit einem aktuellen C220 Diesel unterwegs war. Allrad. Ich hab noch nie so ein präzises Fahrwerk erlebt. Und nach dem aussteigen wechselt man auf vergleichsweise ausgeleiertes Dacia-Neufahrzeug-Fahrverhalten als Benziner ohne auch nur einen Hauch Dampf unter der Haube.

Warum ich diesen Vergleich bringe? Weil er ähnlich vergleichbar ist. Natürlich kann man für die so ausgestattete C-Klasse 3 Dacias bekommen. Aber davon macht keine so viel Spaß wie die C-Klasse. Dein Dacia ist ein Neu-Wagen mit minimaler Technik. Natürlich hält der, da er neu ist. Natürlich geht da weniger kaputt (weil viel weniger drin ist). Ich weiß es nur von Benz, aber in einer S-Klasse arbeiten bis zu 400(!) Steuergeräte und -systeme auf zwei Bussen (HiVolt und LowVolt) zusammen. (Dort aber auch alles redundant.) Im Dacia dürfte das "das Dutzend" kaum überschreiten. Auch hat man bemängelte Motor-Technik bei BMW eingebaut, als die anderen Hersteller noch nichtmal ans Spritsparen dachten. Die Fertigungsverfahren waren bei weitem noch nicht so weit wie heute und bei vielen Dingen fehlte die Erfahrung. Auch davon profitieren "unsere Datschen" heute. Gerade ohne den Vorreiter BMW, der genau in dieser Zeit schon vormachte, wie "Sprit sparen" geht (lange, bevor das "hipp" wurde), hat durch den Konkurrenzdruck die Verbesserungen der anderen Autohersteller uns heute erst ermöglicht, so effiziente Triebwerke im Auto zu haben.

Auch ist es etwas gemein, beim BMW "Feuchtigkeit" anzugeben, ohne dass wir wissen, ob das Fahrzeug ein "trockene Garage"n-Fahrzeug ist oder in einer Tropfsteinhöhle steht oder immer an der Straße vor sich hin gammelt.

Versteh(t) mich bitte nicht falsch, ich sehe Dacias als neutral. Es sind für mich Fahrzeuge, die ihre Bestimmung bei den Käufern erfüllen können und dank Preis-/Leistung sehr wohl auch Spaß machen können. Aber "Premium"-Bashing? Haben wir das so sehr nötig?

Disclaimer: Ich nehme hier zwar explizit einen BMW in Schutz, aber mir geht es ums Prinzip. Wer mich kennt, weiß, dass ich zwar die (alte) Optik der BMWs mag, aber ich mir wohl eher keinen gekauft hätte.

Regards, Bigfoot29
 
..... ohne den Vorreiter BMW, der genau in dieser Zeit schon vormachte, wie "Sprit sparen" geht (lange, bevor das "hipp" wurde),

Was heißt in dem Zusammenhang “in dieser Zeit“?

Mein Chef, früher der Seniorchef und auch dessen Frau haben und fahren noch BMW.
5er, 3er, Z3, 2er, Z4 und jetzt gerade M2.
Keiner von denen macht auch nur eine Andeutung von besonders Sparsam sein.
Ich habe keine genauen Zahlen im Kopf aber die Senior Chefin hat beim Z3 Coupe mal etwas von 19 Litern erwähnt und selbst der kleine 2er lag über 10 Litern.



Gesendet von meinem CHC-U01 mit Tapatalk
 
Was heißt in dem Zusammenhang “in dieser Zeit“?

Mein Chef, früher der Seniorchef und auch dessen Frau haben und fahren noch BMW.
5er, 3er, Z3, 2er, Z4 und jetzt gerade M2.
Keiner von denen macht auch nur eine Andeutung von besonders Sparsam sein.
Ich habe keine genauen Zahlen im Kopf aber die Senior Chefin hat beim Z3 Coupe mal etwas von 19 Litern erwähnt und selbst der kleine 2er lag über 10 Litern.

Mein Neffe im Aussendienst fährt einen 5er BMW nach seinen Angaben unter 6 Liter bei knapp 200PS ist das richtig oder verarscht der mich.Ich habe da keine Richtwerte.
 
Ich bin lange Jahre BMW gefahren und habe mir - damals noch ohne Familie - durchaus vom Fahrstil her die Hörner abgestossen.

Mittel zum Zweck waren ein 325i mit 9.6L/100, 328i mit 9.2L/100, 530d mit 8.4L/100, X5 3.0d mit 9.6L/100 und ein 318Ci mit 7.3L/100. Der durstigste war mit Abstand der X5 den man bei Vollgas auf 11.5 Liter hochtreten konnte - aber das war auch ein 2.3 Tonnen Koloß.

Wenn ich das mal in Relation zu der vergangenen Zeit setzte (der 325i wäre jetzt immerhin 25 Jahre alt) finde ich die Verbrauchswerte mehr als in Ordnung.

Und dann ist da noch das Thema Verarbeitung. Ich mag meinen Duster, er macht Spaß und ich würde ihn sofort wieder kaufen. Er tut was er soll und ist das Mittel zum Zweck mein Ziel zu erreichen weniger Geld für Autos auszugeben und damit mehr Mittel für mir nun wichtigere Dinge zur Verfügung zu haben.

Aber mein schönes altes 318Ci "Premium"-Cabrio von 2002 knarzt und knistert auf schlechten Straßen nach 14 Jahren weniger als mein 6 Monate alter Duster. Alle Schalter, Hebel und Bedienelemente fühlen sich noch so an wie am ersten Tag und funktionieren einwandfrei. Der Lack ist einwandfrei, die Sitze und der Innenraum sind nicht verwohnt und Rost kein Thema.
Das muß der Duster erst einmal nachmachen und ich habe so meine Zweifel ob er das kann.

In diesem Sinne sind beide Fahrzeuge preiswert - sie sind auf jeweils Ihre eigene Art ihren Preis wert.
 
Wie wir wissen sind Einzelfälle natürlich das Maß der Dinge wenn es um Bewertungen von Autos geht.

Ein N52 lebt bei guter Behandlung normalerweise sehr lange, ich selbst hatte einen N52B30 in meinem E90 330i, wunderbares Teil. Hat mit 258PS genau so viel Benzin gefressen wie mein 125PS Turbo Duster.

Aber jeder kann Pech haben, so einen großen Block dann auch noch auf Kurzstrecke zu fahren macht es auch nicht unbedingt besser. Bei 130t KM schon die Steuerkette durch spricht jetzt auch nicht gerade für gute Behandlung.

Zum Verbrauch: Alles eine Frage des Autos. Ein aktueller F30 320d fährt sich mit 5,5l Diesel. Meinen E65 730d hab ich mit 11l Diesel gefahren. Einen X6 50i Active Hybrid mit Mühe und viel Zurückhaltung bei 10-12l Super Plus.
Als alter BMW Fahrer hab ich da wenig Erfahrung mit anderen Marken, aber ich vermute dieses Zahlen-Spielchen lässt sich mit allen treiben. Es dürfte nur wenige Ausnahmen geben, wo ein Auto unerwartet viel oder unerwartet wenig verbraucht.
 
Premium

Die meisten die schreiben sind ja die, wo es Probleme gibt und es die Werkstätten nicht richten können.
Was man mit einberechnen muss ist der Wertverlust nach dem Kauf und wie lange fahre ich das Fahrzeug. Das gehört zu den Verbrauchskosten wie Sprit, Service, Reifen usw unbedingt dazu.
Reifen (Breit, Felgen) kosten bei den Premium PKW auch entsprechend.
Wer Luxus fährt muss sich das leisten können und darf auch nicht darüber meckern, das muss man aus der Portokasse bezahlen können.
Wer Auto Kostengünstig fahren will muss anders rechnen und darf dann nicht jeden Luxus in sein Preiswert Fahrzeug verlangen.:)
 
Mal ne Frage: Was versteht man unter Premium beim Auto?
Hund, Katze und Co. leben auch nicht länger durch Premiumfutter
Am besten mal schauen was der Hersteller mit Premium meint. Kein Autohersteller wirbt mit extrem langer Haltbarkeit von beweglichen/Verschleißteilen. Allerhöchstens auf durchrostung. Mit Premium ist eher die Innenausstattung gemeint.
Das nach 120Tkm mal Fahrwerksteile gewechselt werde müssen sollte immer klar sein. Kommt ja auch immer auf den Untergrund/Straße an wo man fährt. Ich schone meinen Dacia nicht. Meiner Meinung nach ist ein Schlagloch mit 80 km/h genau so bescheiden wie 10 Löcher bei Schrittgeschwindigkeit. Is ja auch ein Gebrauchsgegenstand.
Und wenn das eine Fachwerkstatt nicht sieht das Teile getauscht werden sollten... nicht nur die Teile am Auto wechseln sondern auch die Werkstatt.
Meine Werkstatt hat nicht mitbekommen das die Trimmwerte außer Rand und Band sind. Nur ein Update geflasht und gut. Ok. Sehen. Mich nicht wieder.
Das der Dacia verarbeitungs und Komfort mäßig nicht mit BMW und Co. Nicht mithalten können sollte man schon am Kaufpreis sehen.... :rolleyes:

*hinsetz und wegduck*

Greetz Micha
 
Pauschal verstehe ich unter "Premium" mal - um in den deutschen Landen zu bleiben - Audi, BMW und den Meister Benz (oder wie das hieß). VW gehört für mich NICHT dazu. Das ist ein selbst-ernannter Massen-Hersteller, der mit Bentley (glaube ich) und eben Audi explizit Premium-Marken am deutschen Markt etablieren will. (Witzigerweise hat man die Billig-Marke "Skoda" quasi kastriert und die Preise so pervers angezogen, dass sie davon in 2-3 Jahren auch nicht mehr profitieren und eine neue Billig-Marke etablieren müssen... Fakt ist: VW KANN gar nicht so weit "runter". Das erlauben Prozesse und Wasserkopf gar nicht.)
Dass sowohl Bentley als auch Bugatti, Maybach und Co für mich hier grad keine Rolle spielen, dürfte der Zielgruppe des Forums geschuldet sein. ^^

Regards, Bigfoot29
 
Premium ist Teuer.
Marken die Fahrzeuge jenseits von 100000€ anbieten.

Gesendet von meinem CHC-U01 mit Tapatalk
 
Premium ist die Synthese aus Spitzenqualität, Marktdurchdringung in entsprechem Preisniveau, Beliebtheit beim Kunden und markenartikel-gemäßen Auftreten mit entsprechend weltweiter Akzeptanz.

Ein Unternehmen, dass seinem Auto ein "Premium" verpasst, nimmt also für seine Marke eine Spitzenstellung im Hinblick auf die o.g. Faktoren in Anpsruch.

Mit einem Wort:

D A C I A !

:lol::lol:
 
Premium ....... der Begriff bezieht sich eigentlich nicht auf die Verarbeitung, sondern ist eher die Zweitbezeichnung von "Oberklasse".

Ein 5er BMW, eine DB E-Klasse und ein A6 gehören da eher nicht dazu. die sind gehobene Mittelklasse. ;)
 
Wenn es um Premium in Sachen Zuverlässigkeit geht, dann muss ich sagen, dass ich bisher mit alten Mercedes-Autos die besten Erfahrungen gemacht habe und auch heute nebenberuflich noch mache.

Bei den neueren Modellen sieht die Sache aber schon ein wenig anders aus.
 
Ich habe beruflich mit Lebensmitteln zu tun und habe in diesem Bereich mal gelernt, dass Premium KEIN Prädikat ist. :cool:

Sondern nur eine Floskel, welche dem Kunden suggerieren soll, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt.

Wollte mal klugscheißen...:D
 
Dacianer.de - die Dacia-Community

Statistik des Forums

Themen
41.269
Beiträge
1.022.112
Mitglieder
70.967
Neuestes Mitglied
Houser
Zurück