Klar, Geräusche sind subjektiv. Aber Veränderungen der Geräusche kann halt nur der merken, der sein Auto kennt, weil er es regelmäßig fährt. Der Autoklempner, der in der Regel drei bis vier Marken mit einigen Dutzend Fahrzeugtypen in unzählichen Ausstattungsvarianten reparieren soll, der kann nur eindeutig ungesunde Geräusche erkennen. Aber umso mehr sollte er ernst nehmen, wenn der Kunde veränderte Geräusche wahrnimmt, die sich nicht auf kürzlich aufgezogene Winterreifen oder ähnliche Änderungen zurückführen lassen.
Noch ein Beispiel, von einem Kollegen. Der hatte seine Reifen bei einem Ramschladen mit drei Buchstaben wechseln lassen; danach klang das Auto anders. Klar, andere Reifen, anderer Klang. Das Fahrgeräusch veränderte sich aber immer mehr, erst ein unrundes Rumpeln, dann kamen gelegentlich Schleif- oder Quietsch-Geräusche dazu... und als er schließlich doch in die Werkstatt meines (!) Vertrauens fuhr, hätte die dort fast der Schlag getroffen: offenbar waren die Alufelgen mit falschen (zu kurzen) Schrauben montiert worden, die in der Folge allmählich in die Gewinde ausgeschlagen haben, bis schließlich etliche Schrauben komplett verloren gingen und das Rad nur noch mit zwei (!) Schrauben an der Achse hing; in Kurven konnte sich das Rad auf der Achse bewegen, was schließlich auch die Bremsen in Mitleidenschaft zog. Die Alufelgen waren unrettbar ausgeschlagen, die Reparaturen an den Bremsen empfindlich teuer. Übrigens hat der oben genannte Ramschladen seiner Meinung nach natürlich keine Schuld, denn der Kunde hätte ja nach 50 km die Schrauben nachziehen müssen, dann wäre das nicht passiert. Oder er hat es getan, dann aber mit dem falschen Drehmoment, und damit den Schaden verursacht... Keine Ahnung, wie das nun weiter geht, tut auch nix zur Sache. Fakt ist aber: hätte mein Kollege die veränderten Geräusche früher ernst genommen, wäre das Weihnachtsgeld heuer nicht schon im Oktober aufgebraucht gewesen.