"Durchbrennen" eines Dieselmotors

Teinel

Mitglied Silber
Fahrzeug
Dacia Duster II 1.5dci 4x4
Baujahr
2018
Hallo

Mein Arbeitskamerad mit dem ich eine Fahrgemeinschaft bilde, hat kürzlich vom "Durchbrennen" eines Dieselmotors erzählt.

Der Turbo des Diesels hat demnach einen Lagerschaden, das Motorenöl welches in die Lager gedrückt wird, kommt via Turbo in die Brennräume und entzünden sich.
Folge: der Motor fäng an unkontrolliert hochzudrehen, Zündung aus bringt nichts vielliecht schaft man es noch rechtzeitig den Motor abzuwürgen.
Das ginge dann solange, bis das Motorenöl soweit verbrannt ist, das nichts mehr in die Brennräume kommt... aber dann hat wohl der Motor schon mangels Schmierung blockiert...

Ist das jemandem schon passiert? Hat der Renault-Diesel eine Drosselklappe nach dem Turbo welche schlimmes verhindern könnte?
 
Das kann bei jedem Dieselmotor passieren und kommt auch immer wieder vor, meist jedoch nicht durch einen defekten Turbo, sondern durch defekte Kolbenringe.
Beim Industriediesel hilft dann nur noch ein stabiles Blech vor die Ansaugöffnung zu halten, Einspritzleitungen mit dem Hammer zuschlagen, ersatzweise Treibstoffzufuhr unterbrechen mittels Messer Bolzenschneider etc., das aber geht bei den hochelektronischen Motoren nicht mehr.
Sollte sowas beim PKW passieren Vollbremsung bis zum Stillstand UND den größten Gang drinlassen bis der Wagen steht.
Wenn man das alles nicht schafft, dann reißt über kurz oder lang ein Pleuel ab und schaut neugierig zum Motorblock heraus.
 
Habe noch nie von sowas gehört. Wie alt bzw. Kilometerleistung hatte der Motor und wie war der Wartungszustand? Ein normal gewarteter Motor kann zwar auch mal ein Problem machen, aber meistens sind es die vernachlässigten Motoren (Zahnriemenwechsel, Ölwechsel auf ewig verschoben) aus Geiz oder Geldmangel oder einfach aus Unwissenheit. Kann man auf hören/sagen was setzen ohne Fakten zu kennen? Es wird Kaffeesatzleserei! :think::think::think:
 
Habe sowas auf der Autobahn auch schon gesehen.
Was auch geht ist Stoff in die Ansaugung vor dem Luftfilter zu knüllen. Ohne Luft geht er auch aus.
Der Motor ist so oder so hin nach so einem Hochdrehen, aber wenigstens fackelt die Karre nicht ab..

So sieht das dann aus:


Das auf der Autobahn was ich sah war eine neue E-Klasse.
um welchen 'Dieselmotor' soll es sich dabei gehandelt haben? Vllt. einer aus dem VAG Konzern?
Es kann jeden Diesel treffen, aber Hauptsache stänkern :bang:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dem weißen Qualm würde ich eher auf Wasserverbrennung durch kaputte Zylinderkopfdichtung schließen. Aber kaputt isser trotzdem....:dance: Schadenfreu....

Mein Bester, es gibt durchaus Dinge von denen Du noch nie etwas gehört hast und die es dennoch gibt.
Die sichtbaren Ergebnisse habe ich mehrfach im Jahr hier in der Werkstatt stehen.
 
...Turbo des Diesels hat demnach einen Lagerschaden, das Motorenöl welches in die Lager gedrückt wird, kommt via Turbo in die Brennräume und entzünden sich.
Folge: der Motor fäng an unkontrolliert hochzudrehen, Zündung aus bringt nichts

Hört sich zwar komisch an, ist aber durchaus so der Fall. Ist vor allem bei Arbeitsmaschinen (LkW, Traktoren, Mobilkompressoren usw.) bekannt, aber auch sehr selten.

Bei dem weißen Qualm würde ich eher auf Wasserverbrennung durch kaputte Zylinderkopfdichtung schließen....

Der weiße Rauch entsteht durch die unvollkommene Verbrennung des Öl's infolge Sauerstoffmangel, d.h. es ist noch ein sehr hoher Anteil unverbrannten Öl's in der Wolke. Je nachdem wie hoch dieser Anteil ist besteht sogar Durchzündgefahr.
Sollte man nicht für möglich halten, ist aber so.
 
Mein Bester, es gibt durchaus Dinge von denen Du noch nie etwas gehört hast und die es dennoch gibt.
Daaaanke für "mein Bester" fühle mich sehr geehrt. So was blödes aber auch, hatte ich vergessen....Kommt nich wieder vor :naughty:
 

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Was wird das? Nen Schwanzvergleich? Ist ja nichtmal nen Dpl. Ing :whistle:

Mich würde interessieren wie oft sowas vorkommt.
 
Was wird das? Nen Schwanzvergleich? Ist ja nichtmal nen Dpl. Ing :whistle:
Richtig..ich wollte ja nur meine Unwissenheit beweisen. (OT an) Sorry...Schwanzvergleich? Schau mal aufs Geburtsjahr....da ist man froh wenn man ihn findet (OT aus) :whistle:

Wie oft das vorkommt würde mich auch interessieren. Auf dem Prüfstand (Bremse) habe ich sowas jedenfalls noch nicht gesehen. Aber kein Schaden ohne Vorschaden oder so...
 
Das kann bei jedem Dieselmotor passieren und kommt auch immer wieder vor, meist jedoch nicht durch einen defekten Turbo, sondern durch defekte Kolbenringe.
Beim Industriediesel hilft dann nur noch ein stabiles Blech vor die Ansaugöffnung zu halten, Einspritzleitungen mit dem Hammer zuschlagen, ersatzweise Treibstoffzufuhr unterbrechen mittels Messer Bolzenschneider etc., das aber geht bei den hochelektronischen Motoren nicht mehr.

Kenne ich auch aus dem Marinebereich, ist wirklich nicht schön :sick:
Im Prinzip bekommt der Motor ungeregelt und unbeschränkt Brennstoff zugeführt (in dem Falle sein eigenes Motoröl) und läuft dann ohne Abregeldrehzahl bis ihm der Brennstoff ausgeht oder ein anderer Schaden durch die viel zu hohen Drehzahlen oder den Schmierölmangel auftritt.
 
Diese "Durchgehen" (so heißt es wohl eher) wurde uns (damals im letzten Jahrhundert des vorherigen Jahrtausends:boohoo:) als ich noch Agrotechniker-Lehrling war, schon von den "Alten" beschrieben.
Da ging es um Traktoren, die dann gerne mal mit 80 durchs Dorf oder über den Acker gebrettert sein sollen, weil der Fahrer nicht auskuppeln wollte, weil im sonst die Kolben oben raus geflogen wären (was letzten Endes dann doch immer so ausgegangen sein soll)
Es soll deshalb auch den einen oder anderen Toten oder schwer Verletzten gegeben haben.
Es wurde aber immer nur "erzählt"; miterlebt hat es keiner von uns jemals.
 
Moin
um welchen 'Dieselmotor' soll es sich dabei gehandelt haben? Vllt. einer aus dem VAG Konzern?

Ältere Euro 4 Diesel aus dem VAG Konzern haben sogar eine art Schutz dagegen, eine Abstellklappe. Eigentlich dazu gedacht, den Motor Sanfter (Ruckfrei) abzustellen, weil er mit Unterdruck abgestellt wird. Wenn diese Abstellklappe Schließt, kommt kein Sauerstoff mehr in den Brennraum -> Keine Verbrennung.

lg
Cassie
 
Was wird das? Nen Schwanzvergleich? Ist ja nichtmal nen Dpl. Ing :whistle:

Mich würde interessieren wie oft sowas vorkommt.


Kurbelgehäusedurchschläge habe ich hier 2-3 x im Jahr, durchgegangene Motoren, von den ich weiß, einer alle zwei bis drei Jahre.
Die alten Kollegen erzählen die Geschichten noch öfter, ich denke daher, daß das bei den alten Motorgenerationen noch öfter passiert ist.

Ach ja und ein Dipl. Ing ist gerne ein Theoretiker, der vielleicht noch nicht mal einen Motor von innen kennt :)

@romulus
Du kannst ja als alter Thüringer garkeine durchgegangenen Dieselmotoren gekannt haben, Ihr hattet ja nur 2-Takter :dance:
Aber mal ehrlich, auf dem Prüfstand sollten eigentlich keine alten, sondern eher überholte Motoren laufen, die gehen auch nicht durch, wenn man die gescheit zusammengesteckt hat
 
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