Darf ein Autohändler ohne Meister seine Autos für den Verkauf auch selber reparieren?

Der Titel hat in meinen Augen nichts zu sagen, sondern der Mensch der dahinter steht. Engagement, Wissbegierigkeit und der Wille ein gutes Ergebnis für alle Parteien abzuliefern. Klingt wie ein rosa Einhorn, ist es auch. Auch der Preis oder die Lokalität haben überhaupt keinen Wert dabei.
Die besten Erlebnisse als Kunde habe ich bisher in der günstigsten freien Werkstatt, die auch noch von zwei Frauen betrieben wird, um mal alle Klischees zu bedienen.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #48
Engagement, Wissbegierigkeit und der Wille ein gutes Ergebnis für alle Parteien abzuliefern. Klingt wie ein rosa Einhorn, ist es auch.
Da wirst Du dann in der Tat bei einer freien Werkstatt die höhere Erfolgsquote haben. Wenn sie dann auch noch inhabergeführt ist, hat er ein größeres Interesse daran, dass Du als Kunde bleibst.

Meine Liste:

- die besten Erfahrungen mit einer Mercedes-Niederlassung. Obwohl ich den Stundensatz von 160 EUR leicht
überteuert fand.

- genau so gut: meine aktuelle Dacia-Werkstatt.

Bei beiden steht und fällt es aber mit dem Mitarbeiter bei der Annahme und dem Meister der Endkontrolle.

- knapp dahinter: eine freie Vater/Sohn/Werkstatt. Perfekte Kombi. Der "junge" ist sehr stark bei Elektonik, der "alte" bei Mechanik.

Unerreicht ist ein Motoreninstansetzer, der auch alte F1-Motore neu aufbaut. Soviel Präzision und Sauberkeit habe ich noch nicht in einer Werkstatt gesehen.

Grauenhaft war bisher jede Erfahrung mit Werkstattketten. Kein Engagement, lustlos, keine einzige Reparatur war ok.

Die besten Erlebnisse als Kunde habe ich bisher in der günstigsten freien Werkstatt, die auch noch von zwei Frauen betrieben wird
Wie bekomme ich jetzt die Bilder vom Ölwechsel mit Happy-End aus meinem Kopf? Kleines weisses Pony auf grüner Wiese, kleines weißes Pony ....

Aber ja ... schraubende Frauen sollten heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein.
 
Was jedoch absolut nichts mit einem Meisterbrief zu tun hat. So hat ein altgedienter Geselle mit vielen Jahren Erfahrung mit Sicherheit mehr Ahnung als ein frischgebackener Meister. Ist nun mal so.
Und nur ein Meister darf Gesellen ausbilden. Solange ein erfahrener Geselle das macht ist ja alles gut. Nur ist das leider nicht immer der Fall.
 
Und nur ein Meister darf Gesellen ausbilden
Gilt aber nicht für jeden Bereich. Ich bin z.B. kein Landwirtschaftsmeister, darf aber, weil ich die Ausbildereignung als Zusatzqualifikation habe, selbst Lehrlinge ausbilden.
 
Wer als Ausbilder tätig werden will muss die Ausbildereignungsprüfung bestanden haben. Bei der Meisterprüfung ist sie als 3. Prüfungsteil Bestandteil der Meisterprüfung und nennt sich Berufs- und Arbeitspädagogik. Der Ausbilder muss zu Beginn der Ausbildung einen Ausbildungsrahmenplan erstellen in dem die Ausbildungsinhalte zeitlich und räumlich gegliedert sind. Er ist Bestandteil des Ausbildungsvertrages. Er muss nicht persönlich ausbilden, (was bei mehreren Azubis auch nur schwer möglich wäre) er kann das auch einer fachlich geeigneten Person übertragen. Er hat jedoch die Ausbildung zu überwachen und zu kontrollieren ob die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte auch vermittelt wurden. Das geschied z.B. auch durch die regelmäßige Kontrolle der Berichtshefte die der Azubi führen und die der Ausbilder regelmäßg unterschreiben muss. Diese Ausbildungsnachweise sind Voraussetzunge der Prüfungszulassung. Ich kann Euch als ehemaliges Mitglied des zentralen Prüfungsausschusses Gartenbau versichern, das diese Berichtshefte gründlich geprüft werden.

In der Meisterprüfung wird der fachliche Teil "nur" mit 40% gewichtet, der betriebswirtschaftliche Teil mit 30% und er Berufs- und Arbeitspädagogische Teil ebenfalls mit 30%. Jeder Prüfungsteil muss mindestens mit ausreichend bestanden werden. Der Prüfling muss nachweisen das er in der Lage ist einen Betrieb fachlich und betriebswirtschaftlich unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse zu führen und ordnungsgemäß auszubilden. Aus eigener Erfahrung (später auch als Prüfer) weiß ich, der Meisterbrief wird nicht geschenkt.
 
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  • #53
Wer als Ausbilder tätig werden will muss die Ausbildereignungsprüfung bestanden haben.
Richtig.
Die Ausbildung zum Ausbilder (AdA) kann separat und unabhängig von der Meisterprüfung gemacht werden.
Ich habe diese Prüfung abgelegt.
 
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  • #54
Richtig.
Die Ausbildung zum Ausbilder (AdA) kann separat und unabhängig von der Meisterprüfung gemacht werden.
Völlig korrekt! Ich kann nämlich, um beim Vorvorredner im Gartenbau zu bleiben, unabhängig vom Meister auch „bloß“ Wirtschafter im Gartenbau sein. Da darf ich trotzdem ausbilden! Und im Übrigen: die Berichtshefte kontrolliert die zuständige Stelle beim Amt für Landwirtschaft… nicht der Meister, der zeichnet „nur“ gegen. Uff, ein Ausflug in den Gartenbau auf dacianer; hätte ich mir als Gärtnermeister und Prüfungsausschussmitglied auch nicht träumen lassen…;-).
 
Völlig korrekt! Ich kann nämlich, um beim Vorvorredner im Gartenbau zu bleiben, unabhängig vom Meister auch „bloß“ Wirtschafter im Gartenbau sein. Da darf ich trotzdem ausbilden! Und im Übrigen: die Berichtshefte kontrolliert die zuständige Stelle beim Amt für Landwirtschaft… nicht der Meister, der zeichnet „nur“ gegen. Uff, ein Ausflug in den Gartenbau auf dacianer; hätte ich mir als Gärtnermeister und Prüfungsausschussmitglied auch nicht träumen lassen…;-).

Du kommst nicht aus Niedersachsen stimmt`s? In Niedersachsen haben wir noch eine Landwirtschaftskammer . Früher sogar 2. Hannover und Oldenburg. Der Berufsbildungsausschuss ist hier bei der Kammer angesiedelt. Der Ausbilder unterschreibt die Ausbildungsberichte und der Unterausschuss Gartenbau (fungiert als zentraler Prüfungsausschuss) überprüft die Berichtshefte und leitet sie an die zuständigen Prüfungskommissionen weiter. Ein Amt für Landwirtschaft gibt es in Niedersachsen nicht. ich war lange Zeit Vorsitzender im zentralen Prüfungsaussschuss. AG und An Vertreter wechseln sich paritätisch ab.
 
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Meine KFZ Meisterbetriebe beschweren sich immer darüber keine Gesellen finden zu können, weil in der Ausbildung und in den Ausbildungsbetrieben einfach nicht die Skills vermittelt werden die man bei ihnen bräuchte.
Eben auch an älteren Fahrzeugen Fabrikaten oder wenn es rostiger ist noch was richten zu können.

Liegt aber mit Sicherheit auch an der Bezahlung, die besten Gesellen die nicht in den Familienbetrieb etc. gehen hängen eher heute Maschinenbaustudium dran und gehen in die Industrie.
 
Ich unterhalte mich regelmäßig mit Handwerkern und es fehlt überall an Fachkräften. In unser Region, Südöstliches Schleswig-Holstein, also grob gesagt Raum Lübeck, machen bereits die ersten Betriebe dicht, weil sie keine Mitarbeiter mehr finden. Selbst Helfer sind nicht zu finden. Da wird irgendwann dann eh die Frage, wer den Wagen repariert hat, zur Nebensache. Hauptsache es findet sich überhaupt noch jemand, der die Karre am laufen hält!
 
Jo, selbst Elektriker, früher ein beliebter Beruf für Volksschüler, ist derartig technisch geworden, dass sogar gute Realschüler regelmäßig an der Gesellenprüfung scheitern.
 
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