Dieses Auto fährt nicht autonom, der Artikel diskutiert nur, ob es das vielleicht bald tut. Aber wenn wir beim autonomen Fahren schon sind:
Um den Hype ums autonome Fahren zu kapieren, muss man vermutlich mal in Kalifornien bzw. im Silicon Valley gewesen sein. Ich hatte das Vergnügen und ja, ich kapiers jetzt. Das ist ne Gegend wo selbst die Anliegerstraße vierspurig ist, und der Highway hat gerne mal acht oder zehn. Und zur Rush Hour ist dieser Highway knallevoll. Wohnen am Arbeitsplatz ist quasi unmöglich. Naja, wenn man Reinigungsfachkraft ist vielleicht. Aber bereits die Normalverdiener wohnen recht weit weg, und wer richtig gut verdient, hat seine Villa irgendwo bei San Francisco. Eine ganz unauffällige Einraumwohnung mietet man etwa in Moutain View übrigens gerne mal für 3000 USD monatlich. Man kann sich ja ausrechnen, was die Villenbewohner dann verdienen müssen. Und das ist nicht wie bei uns Landadel, der die Villen hat, sondern das ist arbeitende Bevölkerung, die Topverdiener aus dem Valley. Die weiterhin durch die Mutter aller Staus zur Arbeit pendeln. Tag für Tag. Von da kommt der Wunsch nach "Betreutem Wohnen auf Rädern", von dem ihr hier sprecht, und diese Leute sind die Entscheidungsträger im Valley, also puschen sie das.
Die große Masse der Fahrer sind natürlich nicht solche Topverdiener. Das Valley ist gerade nicht der Teil von Amerika, wo die dicken SUVs herkommen, nein, da sieht man viel mehr Kleinwagen. Die Fahrzeugdichte ist einfach gigantisch, da auch die Reinigungsfachkraft alle ihre Wege mit dem Auto erledigt, die Cities sind dort einfach so gebaut, dass es nur mit dem Auto geht. Diese Leute sind die zweite Zielgruppe für autonome Autos, Genau deswegen sind die bisherigen Entwürfe für autonomes Fahren von Google auch Kleinwagen. Die reichen Entscheider haben nämlich kapiert: Wenn alle Autos autonom fahren würden, auch die der Reinigungsfachkräfte, dann würde man über denselben Highway 4x, 5x, 10x mehr Autos pro Zeiteinheit durchquetschen können als derzeit. Und alle würden weniger Zeit im Stau verbringen.
Im Valley herrscht große Kollegialität, die Sharing Economy entstandt dort, und die Autofahrer sind nicht solche Individualisten wie wir hier in Deutschland. Es gibt dort schon heute Carpooling Lanes, wo nur mit mind. 2 Personen besetzte Autos fahren dürfen. Wird auch gnadenlos kontrolliert, elektronisch und mit Hubschrauberüberwachung. So wirds halt künftig noch eine oder mehrere Assisted Driving Lanes geben oder sowas.
Und ganz ehrlich, wenn ich dort leben und fahren müsste, Tag für Tag, dann würde ich selbstverständlich den autonomen Fahrmodus aktivieren, wenn ich einen hab, solang ich durchs Valley fahre. Schon allein aus Rücksichtsnahme auf die anderen, weil ich so weniger Platz auf dem Highway einnehme. Wenn ich dann am Wochenende aus dem Valley raus in die Natur fahre, kann ich immer noch meinen individuellen Fahrspaß haben.
Deswegen bin ich mir ganz sicher, dass das autonome Fahren in solchen Regionen kommen wird. Und auch in Deutschland gibt es Regionen, wo die Straßenkapazitäten demnächst zur Neige gehen. Und ich glaub ich wohn sogar in so einer. Hab neulich gesehen dass Stuttgart jetzt Teststrecken für autonomes Fahren ausweist ...
Aber wie gesagt hatte ich das Auto gar nicht wegen dem autonomen Fahren hier gepostet. Mir gefällt es einfach, und es /hat die richtige Größe/. Ich fahre u.a. auch deshalb schon den zweiten Lodgy, weil es auf dem deutschen Markt einfach nichts wirklich vergleichbares in dieser Größe gibt. Will man so viel, wie man an Leuten oder Sachen in den Lodgy reinbringt, in ein Auto irgendeines anderen Herstellers reinbringen, braucht man schon nen Bus oder was anderes überlanges wie den Grand Kangoo. Dieser Chrysler hier sieht aus, als könne er es stauraummäßig und sitzplatzmäßig mit dem Lodgy aufnehmen, und er ist trotzdem noch ein Auto und kein Bus. Das fand ich gut. Von hinten sieht es besser aus als der Lodgy. Von vorne kann man streiten. Ein wenig hab ich den Eindruck, als sei die Höhe am Fahrersitz niedriger als beim Lodgy. Das wär dann schon wieder ein No-Go

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