Braune Ablagerung im Kühlwasser

kreuzschnabel

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Logan MCV, 1.6 MPI LPG
Baujahr
2012
Tach, vor einigen Tagen fiel mir eine braune schmierige Ablagerung im Kühlwasser-Ausgleichsbehälter auf. Abgesehen davon, dass ein halber Liter Kühlflüssigkeit nachzufüllen war – vor 5.000 km (Anfang November) wurde der Verdampfer der Gasanlage erneuert und dabei natürlich auch das Kühlmittel getauscht.

IMG_20180214_093500.jpg IMG_20180214_093506.jpg

Werkstatt meint, Behälter reinigen und weiter beobachten, auf den Frostschutz habe das keinen Einfluss.

Öl ist sauber (am Messstab und am Deckel des Einfüllstutzens), daher hoffe ich mal, dass es nicht die Kopfdichtung ist :)

Logan I 1,6 MPI LPG

--ks
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #2
Also Kühlsystem durchspülen lassen und dann frisches Kühlmittel rein würde gar nichts bringen?

Mich wundert, dass das jetzt so plötzlich kommt. Bislang war das Kühlmittel klar und der Stand im Behälter von außen sichtbar. Das Kühlmittel kam vor drei Monaten frisch rein. War zwar keine Dacia-, aber eine Meisterwerkstatt, da gehe ich mal davon aus, dass die wissen, was da reingehört.

Ich behalt mal ein Auge darauf.

--ks
 
Gibt es bei Kühlmittel auch Freigaben für verschiedene Autos bzw. Hersteller wie beim Öl? Dann wäre es nämlich ein Garantiefall...
 
Das braune Zeug ist ein Hinweis auf Öl im Kühlwasser und die braune Farbe ansich ein Hinweis auf zu hohe Temperaturen.

Ursache kann sein eine defekte ZKD
Im Motorbetrieb ist der Öldruck größer als der Überdruck im Kühlsystem.
Auf diese Weise könnte Öl ins Wasser kommen.

Das fehlende Kühlwasser weist ebenfalls auf eine defekte Dichtung hin.
Im Betrieb ist der Druck im Zylinder größer als im Kühlsystem.
Das heiße Verbrennungsgas blubbert minimal ins Kühlsystem. Dabei baut sich ein Überdruck auf, der letztlich zum Überkochen des Ausgleichsbehälters führt. Dabei geht
a) Wasser verloren
b) Teile des Kühlwassers überhitzen, das Kühlmittel zersetzt sich und bildet braune Anlagerungen.

Spring der Motor vielleicht bei Kaltstart unwillig an?
Mal die Kerzen rausschrauben.
Wenn eine davon irgendwie sauber aussieht ist das der betroffene Zylinder bei defekte Dichtung.

Ursache dafür kann ein falsches Kühlmittel beim letzten Werkstattbesuch sein.
Serienmäßig ist grün, oder gelb drin gewesen.
Wenn jetzt da eine das falsche rote Mittel eingefüllt hat, das sich mit den Resten des gelb/grün/blauen Mittels vermischt, dann kann sich gerade das Material der Zylinderkopfdichtung zersetzen.
Das ist nicht außergewöhnlich und vor einigen Jahren öfters passiert.

Als ersten Test würde ich jetzt erstmal das Kühlwasser des betriebswarmen Motors bis kurz unter dem Rand auffüllen.
Deckel offenlassen und Motor starten.

Wenn sich der Kühlmittelstand recht schnell erhöht (überläuft), dann ist Druck im System.
==> Dichtung kaputt.

In jedem Fall ist das System gründlich zu spülen.
Beim Spülen muß der Motor immer warm sein, sonst löst sich der Schmodder garnicht.
Es gibt spezielle Reinigungsmittel.
Spüli geht zur Not auch, aber auch das muß nachher gründlich mehrfach ausgespült werden!
Erst dann wieder mit grün/gelb/blauem Frostschutzgemisch füllen.
 
Ursache kann sein eine defekte ZKD
Im Motorbetrieb ist der Öldruck größer als der Überdruck im Kühlsystem.
Auf diese Weise könnte Öl ins Wasser kommen.
Was auch mein erster Gedanke war, denn bei den momentanen Temperaturen kann ein Motor über längere Zeit laufen ohne daß der große Kühlkreislauf öffnet und das Wasser im Ausgleichsbehälter somit auch längere Zeit kalt bleibt.

Dann schlunzt dort oben Ölemulsion an, ähnlich der gelben Pampe am Öleinfüllstutzen wenn die Feuchtigkeit im Öl ausdunstet und auch dort eine Emulsion bildet.
Aber auch das ist ein Wintereffekt.

Ich würde den verklebten Deckel so wie er ist, zusammen mit der Pampe mit in die Wohnung nehmen, auf ein Blatt Küchenrolle legen und warten bis er auf Raumtemperatur kommt.

Ist es tatsächlich Öl, dann separiert sich das zügig vom Wasser, das cremig gelbe verschwindet und zurück bleibt ein Ölfilm der sich deutlich mit den Fingern tasten läßt.
So kann sich auch der Laie erstmal Gewißheit verschaffen.

Erst wenn man die Gewissheit hat daß es kein Öl ist, würde ich zu der Firma gehen, die im November den Verdampfer gewechselt und dabei auch das Wasser abgelassen und neu befüllt hat.
Denn dann ist anzunehmen, daß ein unpassendes Kühlmittel verwendet wurde, das auf Materalien im Kühlkreislauf mit Ausfällungen reagiert.

Denn mit Öl hat diese Firma nichts zu tun, weil sie auch nicht an der ZKD gearbeitet haben.
Es wäre dann ein unglückliches Zusammentreffen zweier Schäden hintereinander.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #6
Hab den Deckel jetzt mal wie angeraten reingeholt und auf Küchenpapier gelegt. Wasser tropft aus dem Schmodder raus, aber die gelbe Schmiere bleibt. Sie fühlt sich an den Fingerkuppen fettig an, aber nicht wie Öl, eher fest wie Margarine. Wenn ich einen Brocken davon an einer Wasseroberfläche verreibe, bildet sich kein Ölfilm auf dem Wasser.
IMG_20180215_140824.jpg
Ergänzung an lelletz: Der Motor springt bei Kaltstart perfekt an, auch gestern früh bei −5 °C. Schlüssel drehen, läuft.
--ks
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Themenstarter Themenstarter
  • #8
Nächster Versuch für Helmut2:

Motor auf Betriebstemperatur gebracht (2 Doppelbalken in der Anzeige leuchteten, was m.W. für 80 °C steht), Kühlmitteldeckel geöffnet. Beim Öffnen fand ein kleiner Druckausgleich statt, aber das ist ja auch kein völlig offenes System, oder?

Dann den Motor im Stand laufen lassen. Nach einigen Sekunden kam Wasser aus dem oberen Schlauch in den Ausgleichsbehälter gelaufen, was nach meinem Verständnis bedeutet, dass der volle Kühlkreislauf in Betrieb ist. Der Flüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter variierte im Takt von mehreren Sekunden zwischen der MAX-Marke und dem oberen Schlauchstutzen, was das Arbeiten des Thermostaten anzeigen dürfte. Es lief nichts über, und es blubberte auch kein Gas im Ausgleichsbehälter hoch, auch nicht als ich die großen Schläuche zum Kühler durchknetete, um etwas Bewegung in die Sache zu bringen. Außen am Behälter sind auch keine Spuren eines vergangenen Überlaufs (Krusten, Schlieren o.ä.) zu sehen.

Ich habe den Motor fünf Minuten lang laufen lassen, keine Auffälligkeiten, nur das beschriebene Verhalten (das ich für normal zu halten geneigt bin).

Von einem Ölfilm auf der Kühlmitteloberfläche war auch nichts wahrzunehmen, das müsste da ja in allen Regenbogenfarben schillern.

--ks
 
Wenn ich einen Brocken davon an einer Wasseroberfläche verreibe, bildet sich kein Ölfilm auf dem Wasser.

Es scheint dann schonmal kein Öl zu sein was beruhigt.

@* war dann mit seinem Hinweis eines ungeeigneten Frostschutzes und der Chemischen Reaktion offensichtlich auf der richtigen Spur.

Die Werkstatt hat Dir ja geraten die Sache einige Zeit zu beobachten, aber trotzdem würde ich es nicht allzulange auf die lange Bank schieben, bzw. aus falsch verstandener Rücksicht und Loyalität zu weit ausdehnen.

Denn die Ablagerung die man auf dem Bild am Ausgleichsbehälter unter dem Wasserspiegel sieht, wird man auch im Kreislauf und am Thermostat haben.

Und wenn sich der Belag dort am Dichtsitz der Membran ablagert, könnte das Thermostat nicht mehr richtig schließen und das Fahrzeug wird nicht mehr richtig warm.

Lagert sich der Belag im Umkehrfall an der Mechanik der Thermodose mit Wachsfüllung ab besteht die Gefahr, daß das Thermostat nicht mehr richtig öffen kann, denn soviel Kraft gegen Widerstände anzukämpfen hat die Thermodose auch nicht.
Die folge könnte dann eine Überhitzung des Kühlkreislaufes sein, weil nicht mehr genügend Wasser im großen Kühlkreislauf fließen kann.

Spreche das zur Sicherheit nochmal bei der Werkstatt an.
Sagen die dann, daß sie in solch einen Fall den Kühlkreislauf spülen / reinigen und das Thermostat tauschen, oder ebenfalls reinigen würden, dann ist das aber auch OK für Dich.

Nur zusichern sollten sie es im Vorfeld, damit Du abgesichert bist.
Die beste Zusicherung und Versicherung ist aber die, die man niemals in Anspruch nehmen muß. :)

edit weil Beitragsüberschneidung:
Von einem Ölfilm auf der Kühlmitteloberfläche war auch nichts wahrzunehmen, das müsste da ja in allen Regenbogenfarben schillern.

Ein gutes Zeichen! :yes:
 
Na ja, nichts gegen Helmut2 aber das sind halt doch kleine Selbsttests, die funktionieren können, oder auch nicht.
Ich hatte mal einen Schaden an der ZK eines Passat, das hat man erst bei höherer Motorbelastung gemerkt.

Edit:
sehe gerade Helmut2 hat schon geantwortet.
Bin mal gespannt, was rauskommt bei der Werkstattdiagnose.
 
aber das sind halt doch kleine Selbsttests, die funktionieren können, oder auch nicht.

Das Thermostat ist eines der wenigen Bauteile am Motor, das im ausgebauten Zustand selbst eine Hausfrau auf Funktion prüfen kann.

Sie legt es in einen Wassertopf auf dem Küchenherd, erwärmt das Wasser und kann dann zusehen, wie deutlich sichtbar die Dichtung öffnet.
Hat sie dann auch noch ein Thermometer mit passenden Meßbereich zur Hand, kann sie sogar sagen, bei wieviel Grad Celsius das Thermostat aufmacht.
 
Das Thermostat ist eines der wenigen Bauteile am Motor, das im ausgebauten Zustand selbst eine Hausfrau auf Funktion prüfen kann.
Der ist nicht schlecht :clap:
Ich wollte dich wirklich nicht in Frage stellen.
Klar, wenns ausgebaut ist.... aber dazu muss es auch erst mal kommen. Auch wenn viele jetzt sagen, ist doch das einfachste auf der Welt.

Ne, ich meinte eigtl. das mit der Kopfdichtung.
Da hatten in meinem Fall herkömmliche Selbsttests versagt.

PS: ich weiss dein Wissen schon zu schätzen, wie auch das vieler anderer hier.
 
...Das Kühlmittel kam vor drei Monaten frisch rein. War zwar keine Dacia-, aber eine Meisterwerkstatt, da gehe ich mal davon aus, dass die wissen, was da reingehört....

Ein Blick auf die Rechnung, welches Kühlmittel eingefüllt wurde, könnte eventuell schon Licht ins Dunkel bringen.

Könnte sein, das wir langsam eine Liste beginnen können, was angeblich kompetente (Fremd-)Werkstätten schon falsch an den Dacias gemacht haben.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #14
Ein Blick auf die Rechnung, welches Kühlmittel eingefüllt wurde, könnte eventuell schon Licht ins Dunkel bringen.

Ja, die Idee hatte ich auch schon. Aber leider hilft es, wie du richtig feststellst, nur eventuell.

Bezeichnung: KUEHLERFROSTSCHUTZ
Menge: 2,5
Stückpreis: 8,30

Hilft das weiter? :/

Würde es was bringen, die Werkstatt zu fragen, oder sagen die mir dann einfach das, was reingehört hätte, nachdem sie ja schon von der gelben Pampe wissen?

--ks
 
Hier steht die von Dacia verwendete Spezifikation:
Von Renault gibt es Kühlflüssigkeit als Fertiggemisch mit dem Namen GLACEOL RX (TYP D) .

1 Liter Kanister 7711171589
2 Liter Kanister 7711170545
5 Liter Kanister 7711170546 (soll so ca. 16 € kosten) diese Menge wird zum Wechseln bei einem 8ventil Motor ohne Klimaanlage benötigt .
Das Vermischen mit anderen Kühlflüssigkeiten sollte nicht erfolgen . Wenn ein Aluminiumteil (z.B. das Thermostat) im Kühlkreislauf erneuert wird muss die gesamte Kühlflüssigkeit gewechselt werden ,da sonst das neue Aluteil angegriffen wird .
glaceol rx typ d - Google Search (https://www.google.de/search?source=hp&ei=EtOFWtfiJYHWwQKRm6LYCQ&q=glaceol+rx+typ+d&oq=GLACEOL+RX+&gs_l=psy-ab.1.0.0l9.3070.3070.0.5733.1.1.0.0.0.0.82.82.1.1.0....0...1.2.64.psy-ab..0.1.81....0.goII3AE8uWo)
 
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