Achtung: bin Anfänger. welche Alternative Rad-Reifen-Größe geht beim Logan?

imo

Mitglied
Fahrzeug
Dacia Logan MCV, 1,5l Diesel mit 90 PS
hallo zusammen,

benötige als Foren und Alufelgen-Anfänger Hilfe.

Ich finde, die Räder sehen beim Logan MCV (Bj. 2014) irgendwie "im Radkasten verloren" aus. Viel zu klein!

Möchte mir nun Alufelgen mit Ganzjahresreifen holen. Welchen Rad-Reifen-Kombination darf ich da wählen? Hätte gerne größere in Sachen Zoll. Geht 16 oder auch 17 Zoll? Was ist besser? bei 16-Zollern, welche Reifengröße darf/muss da drauf? Welche bei 17-Zoll-Felgen?

Worauf muss ich achten (Gutachten etc.?)

Danke vorab!

Grüße

imo
 
Geh auf irgend eine Seite, auf der man sich Felgen aussuchen kann. Zum Üben schau mal bei ATU.de nach. Dort gibt es einen Alufelgen- und Räderkonfigurator.

Also zurück zur Frage: Zuerst gibst du die Daten deines Fahrzeuges ein, dann werden dir verfügbare Größen angezeigt. Du suchst dir jetzt eine angenehme Größe aus (sollte von 15 bis 17 Zoll mit ABE oder TÜV-Gutachten gehen, darüber nur mit Einzelabnahme mittels Festigkeitsgutachten) und schon werden dir alle Felgen angezeigt, die auf dein Fahrzeug passen.

Jetzt suchst du dir eine optisch passende Felge aus und lädst das Gutachten herunter, der Link sollte dabei stehen. Dort kannst du nachlesen, welche Reifen für dein Auto freigegeben sind und auf die Felgen passen und welche Auflagen dort stehen. Ganz wichtig, bevor du dich innerlich an ein Felgendesign gewöhnst, schau mal nach der Radlast ziemlich weit oben im Gutachten. Die muss mindestens halb so groß sein wie die höchste Achslast in deinen Fahrzeugpapieren (du hast ja zwei Felgen pro Achse).

Je größer die Felge, desto teurer die Reifen.

Gib bei der Felgensuche zuerst "Winterreifen" oder "Ganzjahresreifen" ein. Dann werden alle Felgen weggelassen, die kein Salz vertragen. Du willst immerhin auch im Winter fahren.

Wenn du Reifendrucksensoren brauchst, setz das entsprechende Häkchen. Wenn nicht, lass es weg. Nicht in alle Felgen passen Sensoren.


Ein Beispiel, also WIRKLICH NUR EIN BEISPIEL, die Zahlen können bei dir anders sein:

Meine Achslast hinten beträgt 1175kg.

Ich suche mir eine Felge aus und sehe ins Gutachten:

Radlast laut Gutachten 580kg entspricht Achslast 1160kg. Ich möchte mein Auto nicht ablasten, also kann ich die Felgen nicht benutzen, weil meine Achslast 15kg höher sein darf als die maximal zulässige Achslast mit diesen Felgen. Ich vergesse diese Felgen.

Ich suche mir eine andere Felge aus:

Radlast 600kg entspricht einer Achslast von 1200kg. Schön, die Felge hält, also weiter im Gutachten lesen.

Felge 6x15", Reifengröße 185/65R15 ohne Auflagen, 195/60R15 nur feingliedrige Schneeketten erlaubt, 205/55R15 keine Schneeketten erlaubt. Alles als ABE ohne Vorführung beim TÜV.

Klingt in meinem Fall gut, ich will mit meinen Winterreifen Schneeketten nutzen können, also nehme ich die 195er. Das kann bei dir anders aussehen, weil die wenigsten Ganzjahresreifen für Schneekettennutzung freigegeben sind.

Du wirst nun wahrscheinlich einen Schritt zurück gehen und mal 16" in die Suchmaske eingeben. Da findest du gleich mehrere Größen, 6x16" 6,5x16" und eventuell sogar 7x16". Die jeweils erste Zahl gibt die Felgenbreite und die zweite den Durchmesser an.

Du wirst nun auch in den Auflagen finden, dass du die Rad-Reifen-Kombinationen bei einem Sachverständigen vorstellen musst, also im Klartext: Du musst zum TÜV (o.ä.) und die Teile vorführen. Bei breiteren Felgen und Reifen kommt noch dazu, dass die Kotflügel bearbeitet werden müssen oder ein zusätzlicher Spritzschutz nötig ist.

Bei 17" wird es noch schlimmer mit den Auflagen, ab 18" wird es richtig schwierig.


So, jetzt kannst du Räder heraussuchen. Du wirst allerdings feststellen, dass der Abrollumfang immer halbwegs gleich bleibt, also der Außendurchmesser der Räder selbst bei den dicksten Felgen nicht größer ist. DU WIRST KEINE GRÖSSEREN RÄDER BEKOMMEN. Nur optisch werden größere Felgen den Radkasten besser füllen, sie "sehen fetter aus". Breitere Reifen bekommst du, das hilft noch mehr bei der Optik. Der beste Weg ist wahrscheinlich eine breite 17"-Felge mit breiten Reifen.

Wenn der Radkasten mit den größten Felgen und den breitesten Reifen immernoch nicht ausgefüllt aussieht, hilft nur noch eine Tieferlegung. Die Räder kommen weiter in den Radkasten hinein. ABER jetzt musst du wieder beachten, dass nicht jeder breite Reifen seitlich noch genug Platz hat, wenn der Wagen deutlich tiefer kommt. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.


Gruß
MadGyver
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #3
Hi MadGyver,

WOW! Respekt und besten Dank!!!!!!

Da hast Dir aber Mühe gegeben. Ich meine auch zeitlich das alles reinzutickern. Ich bräuchte sehr laaaang dafür.

Also insofern allerbesten Dank für den Service.

Soweit habe ich recht viel verstanden. Nun muss ich das in die Praxis am Konfigurator umsetzen. Gebraucht zu kaufen kann man dann wohl völlig vergessen. Aber ist auch nicht meine erste Wahl.

Ich tendiere zu 17" und steht sonst gar nicht so auf´s "aufmotzen". Nur diese originalen "Mikro-Räder" stören mich.

Im Bereich 17" - soll ich da eher zu schmaler oder zu breiter tendieren???
Mehr als 195er-Reifenbreite möchte ich nicht. Wird mir sonst im Winter zu untauglich.....

Beste Grüße

imo
 
Ja, ich wollte eigentlich etwas kürzer schreiben, aber dadurch war es irgendwie unvollständig und fühlte sich nicht richtig an.


Nun zu deiner Zusatzfrage:

Ganzjahresreifen sind immer ein Kompromiss aus Handling (massive Profilblöcke), Schneegriffigkeit (Blöcke mit Lamellen) und Regentauglichkeit (Rillen gegen Aquaplaning).

Je mehr Platz ein Reifenhersteller auf der Lauffläche hat, desto besser kann er die einzelnen Komponenten verteilen. Er kann also bei einem breiteren Reifen die gleiche Blockfläche auf den Boden bringen, hat aber dazwischen mehr Platz für breitere Rillen zum Ableiten des Regenwassers. Das verbessert (bei gleichem Grip auf Schnee) das Handling und verringert die Empfindlichkeit gegen Aquaplaning.

Mit mehr Platz kann ein Reifenhersteller aber auch spielen und sogenannte "Funktionsblöcke" entwickeln. Das sind teilweise Profilblöcke mit asymetrischen Kanten, angeschrägte Profilhinterkanten, versetzte Lamellen oder Wasserleitrillen mit ungleichmäßigem Querschnitt oder äußeren Luftabrisskanten. So wird Schnee besser aus dem Profil gelöst, Matsch nach außen beschleunigt, Wasser nach seitlich/unten verdrängt (ohne die Autoseite einzusauen) oder beim Einlenken ein Aufschwimmen vermindert.

Ein 195er Reifen drückt sich tiefer in weichen Schnee, allerdings mit dem Risiko, schneller auf die darunter liegende Eisschicht zu kommen. Ein 205er bleibt weiter oben, drückt sich nicht so deutlich ein, hat dafür aber meist bessere Funktionsblöcke, die Wasser und Schneematsch besser ableiten (Nokian beispielsweise nennt das Matschschleuder) und funktioniert teilweise besser als sein schmaler Halbbruder.

Es gibt fast nie eine genaue Kopie, die einfach etwas größer oder länger ist. Die Geometrie ist meist deutlich verschieden. Das erklärt auch die teilweise unlogisch wirkenden Angaben im Reifenlabel, wo oft ein breiterer Reifen den geringeren Rollwiderstand bei besserer Nasshaftung hat. Das gab es vor 20 Jahren noch nicht. Ein 205er ist im Winter nicht zwingend schlechter als ein 195er, meist ist der 205er sogar insgesamt überlegen.


Also such dir verschiedene bezahlbare Reifentypen aus und schau dann mal auf das Reifenlabel (das ist die Angabe mit A, B, C, D, ... und der Lautstärke) in den in Frage kommenden Größen, also 195er und 205er. Sollte da beispielsweise ein Reifen mit um einen Buchstaben besserer Nasshaftung sein, bedeutet das, dass du gut eine Fahrzeuglänge früher zum Stehen kommst. DAS sollte das wichtigere Kriterium sein. Was nützt besserer Grip im Tiefschnee, wenn das Auto das erste Aquaplaning im Herbst schon nicht überlebt? Und da du keine reinen Winterreifen möchtest, gehe ich davon aus, dass du nicht in einer schneereichen Region wohnst.


Jetzt ist das schon wieder so ein langer Beitrag geworden. Das hatte ich bei diesem Thema aber schon fast befürchtet.


Gruß
MadGyver
 
@MadGyver, Super Wissen und klar ausgedrückt, Merci - Danke:)

Wir haben auf einem anderen Fahrzeug bisher Hank...Reifen sowohl für den Sommer als auch im Winter gefahren und sind trotz noch breiterer Reifen, als du beschreibst, sehr zufrieden.

Nun beabsichtigen wir auf Michelin umzustellen. Ich hatte im Lodgy Vorgänger, einem Mazda Premacy ebenfalls Sommer wie Winter Michelin (Rhönwinter können heftig sein und in einer Nacht über 30 cm Schnee bringen und morgens ist es oft knackig kalt (nicht selten bis -16°).
Auch fahren wir von unserem Haus abwärts einen Hang hinab (nein nicht über eine Wiese:lol:, sondern eine Teerstraße) und zum Haus den Berg wieder hoch mit unübersichtlicher Kurve, nach der auch noch auf derselben Seite Autos stehen.)

Mit Michelin sowie auch Hank... ging es stets bestens. Auch wenn wir anhalten und anfahren mussten. Natürlich bei Geschwindigkeiten unterhalb der 50. Nachmittags war dann die Fahrbahn schon vereist durch die vielen anderen Verkehrsteilnehmer. Streusalz wurde meistens erst am späten Vormittag gestreut, wenn überhaupt.

Mit Michelin hatten wir die längsten Laufzeiten bei einer Jahreskilometerleistung zwischen 28000 (Mazda) und 50000 (BMW) Kilometern.

Einmal fuhr ich Runderneuerte, die ich einem bekannten Reifenhändler in Bad Kissingen gekauft hatte. Er hatte auf einem Rhöndorf selbst Vorrichtungen zum Vulkanisieren. Aber das war nur einmal, und ich würde es nicht mehr tun. Dann lieber preiswerte Neureifen.

Gibt es bezüglich der Reifenmarken wesentliche Unterschiede?
Das ist meine wesentliche Frage.
Denn es wird überall nur mit Wasser gekocht.
 
Wie sahen denn die Winter der letzten Jahre aus ?

Was shaben wir denn für ein reales Wetter von O bis O ?

Bei mir müssen die Winterreifen auch Vmax tauglich sein , denn auch im Winter gibt es trockene Autobahnen wo ich nicht bei 160 km/h aufhören will mit Gas geben .

Und so hat eben jeder andere Ansprüche an seine Reifen .
 
Wie sahen denn die Winter der letzten Jahre aus ?

Was shaben wir denn für ein reales Wetter von O bis O ?

Bei mir müssen die Winterreifen auch Vmax tauglich sein , denn auch im Winter gibt es trockene Autobahnen wo ich nicht bei 160 km/h aufhören will mit Gas geben .

Und so hat eben jeder andere Ansprüche an seine Reifen .
Was bei Reifentests und auch den o.g. Ausführungen immer wieder gerne vergessen wird ist dass das Fahrzeug selbst auch auswirkung auf das Fahrverhalten hat.
Dabei spielen nicht zuletzt das Gewicht, die Spurbreite und der Radstand eine erhebliche Rolle.

Reifentests sind nur dann wirklich aussagekräftig, wenn sie exakt mit dem Fahrzeug durchgeführt werden, für das sie dann auch gekauft werden.
Ansonsten gibt es Abweichungen zum Testergebnis.
 
...Bei mir müssen die Winterreifen auch Vmax tauglich sein , denn auch im Winter gibt es trockene Autobahnen wo ich nicht bei 160 km/h aufhören will mit Gas geben .

Und so hat eben jeder andere Ansprüche an seine Reifen .
  • 80% meiner Autofahrten sind morgens und abends im Berufsverkehr. Hier auf über 160 km/h zu beschleunigen wäre ein sehr kurzes Vergnügen, da ich nach spätestens 30 Sekunden gezwungen wäre zu bremsen.
  • Vom Rest sind wiederum 80% Fahrten im Stadtverkehr oder auf Landstraßen. Also wieder keine Gelegenheit über 160 km/h zu fahren.
  • Dann kommt noch dazu, ich benutze die Winterreifen nur ca. 5 Monate im Jahr (etwa: Mitte November bis Mitte April). Im Sommer ist es also Egal.
Kurz gesagt. In meinem Fall sind die Gelegenheiten Vmax zu fahren extrem selten, weshalb ich dein Argument vernachlässigen kann.


p.S.:
Dazu kommt noch.... naja.... 160 km/h sind ja auch nicht gerade "schleichen". :D
 
Na für was für eine Felge hast du dich denn nun entschieden?

Mir geht es nämlich genau so :D
 
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