Schweres Schalten nach Getriebeölwechsel

Condor

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Sandero II, 1.2 16V (73 PS), KBA-Nr: 8212-ADT
Baujahr
2015
Moin an alle!

Ich habe bitte eine Frage an euch:

Mein Sandero Bj, 2015, (8212, ADT) ist nun auch ‘schon’ 8 Jahre alt und ich bin bisher sehr zufrieden!
Vor zwei Wochen habe ich wieder meine jährliche Wartung durchgeführt.
Dieses mal habe ich auf meinen Kumpel gehört, der meinte, da ich fast nur Stadtverkehr fahre,
könnte ich ja auch mal das Getriebeöl mit wechseln (Schaltgetriebe).
Ok, dachte ich, da ich bei meinen bisherigen Fahrzeugen auch immer gute Erfahrungen mit einem Getriebeölwechsel gemacht habe, warum nicht…

Ich bin dann zu meinem Teilehändler gefahren und wollte mir, laut Vorgabe ein 75W 80, GL-4 Öl besorgen.
Der Mitarbeiter meinte, dass sein System da ein „Upgrade“ mit anzeigen würde, nämlich ein 75W 90, GL-5 (Bild).

Mein Gedanke war, dass die Kaltviskosität ja gleich sei und u.a eine höhere Scherstabilität bei GL-5 gegeben wäre.
Somit nahm ich das Öl, zumal es insg. auch nur ca. 3 Euro teurer war.

Ich habe das Getriebeöl gewechselt und auch darauf geachtet, dass auch wirklich leicht Öl oben aus der Einfüllschraube tropfte.
Der Ölstand sollte also so gut sein, zumal bei der Originalbefüllung das Öl auch direkt oben an der Einfüllschraube stand.

Gleich nach den ersten Metern merkte ich, dass die ersten beiden Gänge gefühlt schwerer einzulegen waren, als zuvor.

Es ist nicht einfach zu beschreiben:
Es kratzt nichts, es kracht nichts, aber der Kraftaufwand beim Einlegen der ersten beiden Gänge scheint mir etwas höher
und man merkt (gefühlt), wie sich kurz die Zahnräder ineinander verzahnen. Bitte nicht wörtlich nehmen.
Der dritte und vierte Gang, sowie der Rückwerksgang lassen sich „weicher“ einlegen. Fast so wie mit der Originalbefüllung.

Nun war ich auch schon ca. 100 Km auf der Autobahn mit +- 130 - 140 Km/h und es läuft so ruhiger als zuvor,
was auch mit am Motor liegen kann, denn auch da habe ich ja nach Plan das Öl gewechselt.
Bei Betriebstemperatur schaltet es sich in den ersten beiden Gängen dann wieder etwas „weicher“.

Nun bitte schreibt mir mal eure, natürlich unverbindliche Meinung:

Soll ich es so lassen, oder sollte ich es wieder auf 75W 80, GL-4 zurück Ölen?

Vielen Dank im Voraus!

Abschließend noch eine Bitte:
Bitte erspart mir pauschale Kommentare wie zB.: “Immer zu 100% Originale Öle verwenden” oder ähnliches, dann ich weiß, dass selbst Fachwerkstätten „Upgraden“, wenn dort in großen Mengen Öle nachbestellt werden.
Danke!
 

Anhänge

  • Öl1.jpg
    Öl1.jpg
    99,8 KB · Aufrufe: 16
  • Öl2.jpg
    Öl2.jpg
    101,6 KB · Aufrufe: 16
Zuletzt bearbeitet:
@Condor
Das Dir von der Werkstatt empfohlene Getriebeöl ist leider das Falsche! Du hast in Deinem Sandero II ein Getriebe des Typs JH verbaut mit sog. Schalttransaxle. Für dieses Getriebe ist ein Öl der Klasse GL4/GL4+ vorgeschrieben. Das hat auch mit den verbauten Synchronringen zu tun, die evtl. von der anderen Additivierung eines GL5-Öls angegriffen werden können. Das ist aber recht unwahrscheinlich. Des Weiteren ist seitens des Herstellers eine Viskosität von 75W-80 vorgeschrieben. Ein 75W-90 Öl kann funktionieren, muss aber nicht und es kann zu Schaltproblemen kommen.
Die Aussage Deiner Werkstatt, dass es bzgl. des verwendeten Öls ein "Upgrade" geben soll ist falsch! Dir wurde ein Schaltgetriebeöl eingefüllt, das selbst von Liqui-Moly nicht für den Einsatz in Deinem Fahrzeug empfohlen wird! Im Ölwegweiser von Liqui-Moly wird für Dein Fahrzeug das Top Tec MTF 5200 75W-80 empfohlen, das eine Freigabe nach GL4 hat. Freigaben von Renault/Dacia für das bei Dir verbaute Getriebe hat das ELF Tranself NFJ 75W-80 (GL4), was aber mittlerweile durch das ELF Tranself NFP 75W-80 (GL4) ersetzt wurde. Aber auch dieses wurde mittlerweile durch das ELF Tranself NFX 75W (GL4) ersetzt. Aus meiner Erfahrung kannst Du aber auch jedes Öl verwenden, das der Stellantis-Norm PSA B71 2330 entspricht. Liqui-Moly hat dazu beispielsweise das oben genannte Top Tec MTF 5200 75W-80 (GL4) im Angebot, aber auch ein GL5-Öl mit der Viskosität 75W-80. Auch das würde funktionieren. Gute Erfahrungen wurden hier schon mit Motul Motylgear 75W-80 gemacht, die Motul in deren Ölberater für den Einsatz in Getrieben von Renault, aber auch Peugeot und Citroen empfiehlt. Auch das Mannol MTF-4 wäre ein geeigneter Ersatz. Ansonsten empfehle ich Dir immer die Seiten der Ölhersteller zu besuchen und dort in deren Ölberatern nach dem empfohlenen Öl zu suchen. Damit machst Du am wenigsten falsch. Welches Öl Du dann letztendlich verwendest ist dann eine Sache Deiner persönlichen Vorlieben.
 
Mal ab vom Öl, wenn ich Getriebeöle wechsel dann auffüllen, Motor an , alle Gänge durchschalten. Das ggf mehrmals. Denn meistens kann man danach immer noch was nachfüllen.

Natürlich nicht überfüllen, das sollte klar sein.

Bei meinem S3 habe ich das NFJ genommen, da anderes nicht lieferbar war oder unverschämt teuer. Seitdem schaltet es sich auch etwas knochiger, also selbst das richtige Öl kann sich anders anfühlen.

Grundsätzlich sollte aber immer das vorgeschriebene Öl verwendet werden, meine Meinung.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #4
@Condor
Das Dir von der Werkstatt empfohlene Getriebeöl ist leider das Falsche! Du hast in Deinem Sandero II ein Getriebe des Typs JH verbaut mit sog. Schalttransaxle. Für dieses Getriebe ist ein Öl der Klasse GL4/GL4+ vorgeschrieben. Das hat mit auch mit den verbauten Synchronringen zu tun, die evtl. von der anderen Additivierung eines GL5-Öls angegriffen werden können. Das ist aber recht unwahrscheinlich. Des Weiteren ist seitens des Herstellers eine Viskosität von 75W-80 vorgeschrieben. Ein 75W-90 Öl kann funktionieren, muss aber nicht und es kann zu Schaltproblemen kommen.
Die Aussage Deiner Werkstatt, dass es bzgl. des verwendeten Öls ein "Upgrade" geben soll ist falsch! Dir wurde ein Schaltgetriebeöl eingefüllt, das selbst von Liqui-Moly nicht für den Einsatz in Deinem Fahrzeug empfohlen wird! Im Ölwegweiser von Liqui-Moly wird für Dein Fahrzeug das Top Tec MTF 5200 75W-80 empfohlen, das eine Freigabe nach GL4 hat. Freigaben von Renault/Dacia für das bei Dir verbaute Getriebe hat das ELF Tranself NFJ 75W-80 (GL4), was aber mittlerweile durch das ELF Tranself NFP 75W-80 (GL4) ersetzt wurde. Aber auch dieses wurde mittlerweile durch das ELF Tranself NFX 75W (GL4) ersetzt. Aus meiner Erfahrung kannst Du aber auch jedes Öl verwenden, das der Stellantis-Norm PSA B71 2330 entspricht. Liqui-Moly hat dazu beispielsweise das oben genannte Top Tec MTF 5200 75W-80 (GL4) im Angebot, aber auch ein GL5-Öl mit der Viskosität 75W-80. Auch das würde funktionieren. Gute Erfahrungen wurden hier schon mit Motul Motylgear 75W-80 gemacht, die Motul in deren Ölberater für den Einsatz in Getrieben von Renault, aber auch Peugeot und Citroen empfiehlt. Auch das Mannol MTF-4 wäre ein geeigneter Ersatz. Ansonsten empfehle ich Dir immer die Seiten der Ölhersteller zu besuchen und dort in deren Ölberatern nach dem empfohlenen Öl zu suchen. Damit machst Du am wenigsten falsch. Welches Öl Du dann letztendlich verwendest ist dann eine Sache Deiner persönlichen Vorlieben.

Vielen Dank für deine Meinung und für die Infos!
Ich werde mir nächste Woche das passende Öl besorgen und es wieder (zurück) wechseln.
Auch weil ich im Dezember eine für mich längere Fahrt von 800 Km vor mir habe. Das will ich nicht riskieren...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Mal ab vom Öl, wenn ich Getriebeöle wechsel dann auffüllen, Motor an , alle Gänge durchschalten. Das ggf mehrmals. Denn meistens kann man danach immer noch was nachfüllen.

Natürlich nicht überfüllen, das sollte klar sein.

Bei meinem S3 habe ich das NFJ genommen, da anderes nicht lieferbar war oder unverschämt teuer. Seitdem schaltet es sich auch etwas knochiger, also selbst das richtige Öl kann sich anders anfühlen.

Grundsätzlich sollte aber immer das vorgeschriebene Öl verwendet werden, meine Meinung.

Danke für deinen Kommentar.
Das mit dem zwischenzeitlichen Durchschalten ist eine gute Idee!
In diesem Fall war es aber nicht nötig, da ich wirklich 3,2 Liter benötigt habe und mir nur 3 Liter verkauft wurden.
So musste ich noch mal los zum Teilehändler um einen Liter nachzukaufen um den kleinen Rest nachfüllen zu können. Es hat aber wirklich nicht viel gefehlt, Es lief sofort aus der Öffnung.
Also wird der jetzige Ölstand schon passen, auch glaube ich nicht, dass wenn ein „Fingerhut“ fehlt, es gleich zu Problemen kommen würde.
Aber nun, da ich es wieder (zurück) wechseln werde, werde ich ein paar mal durchschalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
auch glaube ich nicht, dass wenn ein „Fingerhut“ fehlt, es gleich zu Problemen kommen würde.
Definitiv nicht. Auch ein Liter zu wenig ist kein Beinbruch.
So lange das Öl ausreichend durch das Getriebegehäuse fliegt ist alles paletti.
 
Ich bin dann zu meinem Teilehändler gefahren und wollte mir, laut Vorgabe ein 75W 80, GL-4 Öl besorgen.
Der Mitarbeiter meinte, dass sein System da ein „Upgrade“ mit anzeigen würde, nämlich ein 75W 90, GL-5 (Bild).
Meine Erfahrung mit einem Citroen AX: Original 75W80 GL4 was aber viele freie Werkstätten nicht da haben. Beim Antriebswellenwechsel wurde dann eben irgendwann mal 75W90 eingefüllt. Schaltung wurde dadurch richtig zäh, vor allem wenn warm. Fuhr damit bestimmt 50.000km rum.
In nem CitroenForum las ich dann, dass die frz. Getriebe da ziemlich sensibel reagieren, wenn was anderes reinkommt.
Vor kurzem hab ich wieder umgestellt auf Originalfüllung von Total (heißt jetzt Traxium und die 2l Flasche gibt´s in F günstig in fast jedem größeren Supermarkt). Seitdem wieder alles beim Alten!

Die Konstrukteure haben sich mit den Empfehlungen schon was bei gedacht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal am Rande bemerkt: Ich habe schon viele mehr oder weniger betagte Autos hinter mir, bis zu 240.000 km, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, das Getriebeöl zu wechseln ...
 
@Chauffeur
Ein Getriebeölwechsel schadet aber keinesfalls! Auch Öl altert durch Verschleiß der Additive und der Viskositätsverbesserer, sowie durch Oxidation. Daher war es z.B. lange Jahre bei Mercedes Vorschrift das Schaltgetriebeöl zu wechseln. Nicht ohne Grund! Auch ein älteres Getriebe profitiert enorm von einem Ölwechsel! Das hat sich bei meinen alten Fahrzeugen auch immer wieder gezeigt. Allerdings waren diese bei 240.000 km gerade mal eingefahren und selbst meine beiden "Langläufer" mit 396.000, bzw. 420.000 km ließen sich noch gut schalten. Ich habe den ersten Ölwechsel bei meinem Logan bei 30.000 km gemacht um das Getriebe zu spülen und seitdem bekommt der Wagen alle 100.000 km frisches Getriebeöl mit zusätzlichem MoS2-Getriebeöladditiv.
 
Synchonringe gleichen die Wellen durch Reibung an.
Ein "besseres" Öl mit reibwertmindernden Additiven wird die notwendige Zeit zum Synchronisationsvorgang verlängern, oder man muss stärker am Hebel ziehen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Mal am Rande bemerkt: Ich habe schon viele mehr oder weniger betagte Autos hinter mir, bis zu 240.000 km, aber ich bin noch nie auf die Idee gekommen, das Getriebeöl zu wechseln ...
Habe es bisher immer über 300tkm getrieben (sowohl billige als auch als Neuwagen teure Autos ) und niemals gewechselt, schaden tut ein Wechsel aber nicht.
 
Ich wechsel mein Getriebe- sowie das Differential-Öl schon immer alle 3 -4 Jahre oder alle 40.000 km, je nachdem was zuerst kommt.

Die Öle verschleissen durch die Scherkräfte im Getriebe / Diff, werden warm und kalt, müssen [wenn auch nur minimalen] Abrieb binden und altern dadurch.

Ein paar Liter Öl sind günstiger als ein irgendwann vorzeitig ausfallendes Getriebe.
 
Dacianer.de - die Dacia-Community

Statistik des Forums

Themen
41.269
Beiträge
1.022.116
Mitglieder
70.968
Neuestes Mitglied
Sebsob
Zurück