CTEK d250s/ CTEK d250sa unbedingt notwendig?

Und denkt bitte bei Einbau eines normalen Trennrelais bei der Dimensionierung des Kabels auch an die Berechnung des Maximalquerschnitts und des Ausgleichstroms.

Das mag jetzt wirr klingen, aber das Kabel zwischen Erst- und Zweitbatterie darf nicht einfach "so dick wie möglich" sein. Ein Kabel mit größerem Querschnitt hat einen kleineren Innenwiderstand und ergibt bei einem gegebenen Spannungsunterschied* einen höheren Strom. Legt man also ein zu dickes Kabel, fließt ein zu hoher Strom. Abhilfe schafft dann nur die Erhöhung des Kabelwiderstandes entweder durch einen geringeren Querschnitt (VORSICHT: berechnen!) oder einen längeren Weg (Schleife legen).


* Der Spannungsunterschied ergibt sich aus der ungünstigsten Konstellation, in diesem Fall aus einer entladenen Zweitbatterie und einer vollen Erstbatterie bei Ladespannung mit laufendem Motor. Kurzzeitig, also beim Zuschalten des Trennrelais, können da deutlich über 100A fließen. Das trifft besonders dann zu, wenn die Zweitbatterie tiefentladen ist.


Gruß
MadGyver
 
Du vergisst, dass die Spannungsdifferenz zwischen einer vollen und einer leeren Batterie ( nicht tiefentladen oder defekt) nur etwa ein Volt beträgt, das ist dann auch etwa die Spannung mit der du den max. Ausgleichsstrom berechnen musst, auf 100 Ampere kommst du also nicht so schnell.
Ich habe ein 20 qmm Kabel und 60 Ampere Sicherungen an beiden Enden, die haben auch bei einer leeren Batterie immer überlebt.
Eine Tiefentladene Batterie sollte man sowieso vermeiden, weil ihr das nicht guttut. Drum sollte man entweder einen Batteriewarner montieren, oder so wie ich ein KFZ Voltmeter das ich über einen Taster bedienen kann um zu sehen wie es der Versorgerbatterie geht.
Wenn man es übersieht geht halt im schlimmsten Fall eine der Sicherungen ex, dafür sind sie ja auch da. Wobei tiefentladene Batterien eh oft keinen oder fast keinen Ladestrom annehmen.
Wenn man normal große Batterien hat ist 20 qmm jedenfalls kein schlechter Querschnitt.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #19
Genau da kommt wieder die Frage ins Spiel, wie schädlich es für die Batterie ist,wenn man ein Ladegerät benutzt, dass nicht diese Zyklen durchläuft, wie das CTEK, oder kann das das Gerät auch. Es wäre schön, wenn auch noch jemand sich zu den Vor- und Nachteilen äußern würde ob man ein Photovoltaik-Modul nur mit dem dual Laderegler von CTEK betreiben kann, oder ob es da auch 35 € Geräte oder auch ein günstiges CTEK tun würde?
 
Du vergisst, dass die Spannungsdifferenz zwischen einer vollen und einer leeren Batterie ( nicht tiefentladen oder defekt) nur etwa ein Volt beträgt, das ist dann auch etwa die Spannung mit der du den max. Ausgleichsstrom berechnen musst, auf 100 Ampere kommst du also nicht so schnell.
Ich habe ein 20 qmm Kabel und 60 Ampere Sicherungen an beiden Enden, die haben auch bei einer leeren Batterie immer überlebt.

Der normale Nutzungsfall mit 11,5V und 12,6V ist auch nicht kritisch, das schafft ein normales Trennrelais problemlos. Besonders, wenn es schon mit Einschalten der Zündung anzieht.

Während des Startens, also wenn der Anlasser läuft, ist die Leitung zum Zigarettenanzünder unterbrochen und ein dort angeschlossenes Trennrelais trennt wieder für einen kurzen Moment.


Kritisch ist, und darum mein vorheriges Posting, wenn ein Trennrelais an D+ (Ladekontrollleitung) angeschlossen ist oder ein spannungsgesteuertes Trennrelais verbaut ist oder das normale Trennrelais zum zweiten mal anzieht. Dann zieht das Relais erst an, wenn der Motor läuft und die Lichtmaschine lädt. Dann haben wir schon einen Spannungsunterschied von rund 3V (11,5V zu 14,6V) im Moment des Einschaltens bei normaler Entladung der Zweitbatterie.

Also nehmen wir mal 3V bei 10m Leitungslänge und 20mm^2 an. Normalerweise leitet die Karosserie noch besser (eher wie eine 35 oder 50mm^2-Leitung), aber das will dann wieder keiner glauben. Also 5m Kabel und 5m Karosserie ergibt 10m Leitung. Kupfer, also eine echte Vollkupferleitung, hat einen Leitwert von 0,017 Ohm*mm^2/m.

Und wenn wir damit mal rechnen, kommen wir auf:

R=0,017*10/20=0,0085 Ohm

I=U/R=3/0,0085=353A

Wohl gemerkt: Spitzen-Einschaltstrom und nicht Dauerstrom.

Selbst wenn wir nun großzügig sind und die Hälfte des Spannungsabfalls gleichmäßig auf Sicherungen und Relaiskontakt verteilen, kommen wir noch auf 176A, hätten dann aber auch an jeder Sicherung und am Relaiskontakt je 0,5V*176A=88W.

Wir liegen mit einem 20mm^2-Kabel irgendwo zwischen 176A und 353A Einschaltstrom. Nun kann man sich aussuchen, in welche Richtung man "schummeln und schieben" will.

Einigt man sich auf den hohen Strom, muss man das Relais entsprechend auslegen, damit es nicht irgendwann "festklebt" und geschlossen bleibt (also nicht mehr trennt). Ist man der Meinung, dass die Leistung an den Sicherungen "verbraten" wird, sollte man auch kurzzeitig mit 88W Verlust- und Heizleistung rechnen, was übrigens der Grund dafür ist, dass Sicherungen gern an heißen Tagen durchbrennen.

Die Wahrheit liegt, je nach Ausführung von Relais und Sicherungshalter, irgendwo dazwischen. Und meistens hat man Glück und die Spannung der Zweitbatterie ist nach 2-5 Sekunden so weit angehoben, dass keine Gefahr mehr besteht.


Nimmt man statt 20mm^2 nur 10mm^2 Kabel, verdoppelt sich der Widerstand des Kabels und unter gleichen Voraussetzungen halbiert sich der im Kabel fließende Strom. Dann kann man die Heizleistung des Kabels pro Meter berechnen, die Verlustleistung beim Dauerladen, ... .


Und wenn man dann wirklich gründlich ist, rechnet man auch den beliebtesten Defekt einer Zweitbatterie durch, nämlich den Zellenschluss. Dazu zieht man 1/6 der Zweitbatteriespannung ab und berechnet die dann möglichen Einschalt- und Dauerströme. Wenn man dafür die Sicherungen anpasst, hat man die Sicherheit, dass diese bei einem Defekt der Zweitbatterie durchbrennen und nicht das Fahrzeug abbrennt oder die Batterie im Kofferraum überkocht oder hochgeht. Denn auch dafür sind die Sicherungen da, nicht nur als Schutz nach einem Unfall.


Aber wie geschrieben, meistens hat man Glück und es passiert nichts. Normalerweise bemerkt man einen Defekt durch Geruch, Rauch, defektes Relais oder eine durchgebrannte Sicherung frühzeitig. Selten brennt ein Auto und beinahe nie schreibt danach jemand in einem Forum, dass er sich wahrscheinlich bei einem Kabelquerschnitt oder einer Sicherung verrechnet hat und dass die Versicherung deshalb nicht zahlt.


Gruß
MadGyver
 
die Lima und die Starterbatterie gehen bei starker last ja sofort in die Knie, solche Ströme fließen wenn überhaupt nur in Sekundenbruchteilen. Wie gesagt, in meinem Auto habe ich das mit 60 Ampere abgesichert, ohne dass jemals eine Sicherung gegangen wäre.
Das Relais das ich verbaut habe (schaltet erst mit der Limaspannung) kann 140 Ampere dauerhaft (!) ab, da sind theoretische 400 Ampere (an die ich eh nicht glaube weil eben da die Spannung in Sekundenbruchteilen einbricht, miss einmal die Spannung an der Starterbatterie während dem Start, und das sind meist "nur" ca. 200 Ampere) für ein paar Sekunden normal kein Problem, aber selbst wenn wären lange vorher eine der 60 Ampere Sicherungen druch......

Ich seh es auch so: das wurde schon eine Million mal so verbaut, wenn es da gröbere Probleme damit geben würde, auch nur ab und zu, hätte es sich wohl schon herumgesprochen.

Und selbst wenn du recht hast warum soll im schlimmsten Fall irgendwas abbrennen außer den Sicherungen, wenn man die korrekt verbaut hat wenn Kabel und Relais weit mehr abkönnen als die?
 
Wenn man alles vernünftig eingebaut hat, sehe ich gar keine Probleme. Darum schrieb ich ja auch "Spitzen-Einschaltstrom und nicht Dauerstrom". Man sollte sich nur im Klaren darüber sein, dass kurzzeitig sehr hohe Ströme fließen. Und die fließen genau in dem Moment, in dem die Relaiskontakte schließen.

Und genau deshalb hast du gute Erfahrungen mit deinem Trennrelais gemacht, weil du eins mit vernünftigen Spitzen- und Dauerstromwerten ausgewählt hast. Wie hunderttausende andere Einbauer auch.

Aber ebenso gibt es viele, die über angeblichen "chinesischen Billigschrott" meckern, obwohl der Fehler bei ihnen liegt und nicht am dritten festgeklebten Relais. Da ist es meist genau der zu hohe Einschaltstrom, für den das Relais nicht ausgelegt ist.

Dass man dann bei einigen Trennrelais auf Daten wie 1.200A Impulsbelastbarkeit und 400A kurzzeitig bei 100A Dauerbelastung trifft und durchweg gute Bewertungen liest, hat eben seinen Grund. Denn auch in China werden gute Sachen hergestellt, sie kosten dann eben einige Cent oder Euro mehr.

Ein vernünftiges Trennrelais hat auch zwei Kontakte in Reihe. Somit kann nur der zweite auftreffende Kontakt ankleben, während der erste (stromlos aufgeschlagene) noch sicher trennt und beim Abklappen den festgebrannten Kontakt "abschält".


Eine 60A-Sicherung brennt ja auch nicht sofort durch, sie braucht einige Sekunden zum Erwärmen und Verglühen. Bis dahin ist die Spannung der Zweitbatterie weit genug angehoben und der Strom ist entsprechend gesunken. Würdest du bei deinen dicken Kabeln ein normales 70A-Hochstromrelais als Trennrelais nutzen, hättest du wahrscheinlich keine Freude daran, selbst wenn man es dir als Trennrelais verkauft hätte.


Dass man in Wohnmobilforen von klebenden Trennrelais liest, ist ja beinahe normal. Früher kam ein Bulli für die Zweitbatterie auch mit einem 40A-Trennrelais aus und es gab Strombegrenzer (freistehend gewickelte Kupferspulen). Dann kamen 70A-Trennrelais für die Aufbaubatterie und teilweise (z.B. im Ducato) wahnsinnige Kabelorgien, um die Zusatzbatterie unter der Hecksitzgruppe zu platzieren und eine 10m lange Zuleitung mit 4mm^2 durch das Wohnmobil zu fädeln. Alles gegen den hohen Ausgleichstrom.

Mit Aufkommen von bezahlbaren Wechselrichtern und leistungshungrigen Soundanlagen wurden die Kabel dicker und die Wege kürzer. Dank der günstigen Trennrelais aus China geht seit einigen Jahren das, was vorher nur durch den "Nato-Knochen" möglich war, nämlich eine sichere Trennung auch bei hohen Strömen.


Gruß
MadGyver
 
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