VW will auch mitmachen: Mit Tata zum Billigauto

Tata hat um den Nano anfangs ein riesiges Tamtam gemacht, konnte allerdings nicht viele seiner Versprechen halten. Nicht in Indien und schon gar nicht international. Renault hat mit dem Kwid da offensichtlich viel mehr richtig gemacht. Daß VW jetzt noch irgendwie Fuß zu fassen versucht ist zwar nachvollziehbar, aber ich glaube nicht, daß das noch hinhauen wird. Dafür sind sie jetzt einfach viel zu spät dran. Ich hab ja schon an der ein oder anderen Stelle erwähnt, daß ich seit über 10 Jahren einen Mexico-Käfer fahre. Der war am Ende auch verflucht teuer! VW hätte mehr als genug Werke und Marken in aller Welt, um günstige Autos bauen zu können und hat es schon mehr als einmal vermasselt. Die Skoda-Werke hab ich vor über 10 Jahren mal noch besichtigt, da war ein Fabia noch deutlich günstiger als sein VW-Gegenstück. Aber schon damals wurden in Tschechien Motoren für Seat gebaut. Inzwischen seh ich zwischen Seat, Skoda, VW und Audi keine großen Unterschiede mehr, auch preislich nicht. Wo das Blech noch gefaltet wird, ist doch letztlich egal und die Teile kommen sowieso aus aller Welt. Mit dem Fox aus Brasilien hat VW auch mal so ein Günstig-Experiment laufen gehabt, das nicht lange überlebt hat (weil er im Vergleich zu anderen auch schlichtweg nicht sooo günstig war!). Und jetzt lese ich in jeder Autozeitschrift irgend was vom UP! als günstigem Auto. Klar, wer ums Verrecken kein großes braucht... Aber in Puncto Nutzwert gegen den durchaus günstigeren Logan MCV2 doch kein ernster Konkurrent!

Egal ob Renault den Kwid zu uns bringt oder nicht, den Image-Vorsprung, den Renault sich mit dem Auto in Indien verschafft hat, wird VW auch über eine Kooperation mit Tata nur schwer aufholen, solange Renault in Indien keinen groben Mist baut. Und Renault hat genug günstige Modelle im Programm, um bei Bedarf nachzulegen. VW hat erst mal nur Pläne...
 
Hallo zusammen,

interessanter Thread, kann aber nicht anders, ein paar Aussagen zu kommentieren:

Die Spanier werden sicher schlechter entlohnt als die Arbeiter bei Ford in Köln. Ergo müsste der Polo günstiger sein.
Preise werden doch nicht anhand der Produktionskosten festgelegt. Einzig und allein der Markt entscheidet, welchen Preis man nehmen kann. Und wenn der Polo in der Herstellung nur 1000 Euro kosten würde und die Kunden bereit wären, dafür 20.000 Euro zu bezahlen, dann würde man diesen Preis auch nehmen.

Denn wie wir alle wissen, wird in nicht allzu ferner zukunft das rentenniveau bei ca. 45% des letzten netto liegen.
Das Standardrentenniveau wird leider bis zum Jahr 2030 auf 43 Prozent abgesenkt werden. Leider wird aber nicht das eigene Netto als Bezugsgröße herangezogen, sondern das Durchschnittseinkommen aller Erwerbstätigen. Und da die Löhne (vor allem für neue Verträge) seit rund 15 Jahren deutlich nach unten gedrückt wurden, reduziert sich auch das Durchschnittseinkommen aller Erwerbstätigen.

Tata hat um den Nano anfangs ein riesiges Tamtam gemacht, konnte allerdings nicht viele seiner Versprechen halten.
International war der Zwerg ja auch nicht geplant. Das Problem des Nano war sein Marketing. Tata hat das Auto im Vorfeld als absolutes Billigteil beworben. In Indien gehört aber jeder Autobesitzer zum Kreis der Privilegierten. Kein Inder, der mit dem Autokauf ein Stück Prestige kauft, möchte zum Kreis der vermarten Billigkäufer gehören.

Im Handwerk vor allem als Elektriker verdient man leider nicht mehr.
Also, die Junggesellen bei uns starten so mit 1200 Euro ins Berufsleben. Handwerk bedeutet Dreck, schwere Arbeit und schlechter Lohn. Deshalb ist das Handwerk unter den Jugendlichen nicht besonders sexy.

Egal ob Renault den Kwid zu uns bringt oder nicht, den Image-Vorsprung, den Renault sich mit dem Auto in Indien verschafft hat, wird VW auch über eine Kooperation mit Tata nur schwer aufholen, solange Renault in Indien keinen groben Mist baut.
Eigentlich gibt es schon ein konkurrenzfähiges Modell zum Kwid, den Tata Tiago. Im Vergleich ist es schon das bessere und günstigere Auto. Nur hat Renault das bessere Image. Wenn der Tiago etwas aufgepeppt als VW angeboten würde, wäre das schon eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Kwid.

Und die Frage die sich in der heutigen Zeit immer mehr stellt, ist das überhaupt noch Zukunftsfähig, oder ist es wichtiger preiswerte und vor allem alttagstaugliche Elektroautos zu bauen.
VW hat doch längst beschlossen, bis 2025 Weltmarktführer bei Elektroautos werden.
Neue Strategie: VW will Weltmarktführer beim Elektroauto werden - Golem.de (https://www.golem.de/news/neue-strategie-vw-will-weltmarktfuehrer-beim-elektroauto-werden-1611-124640.html)

VW hat doch längst eine Reihe von Billigautos am Start. Der VW T2 wurde bis vor kurzem für unter 10.000 Euro in Brasilien verkauft, der Golf 1 bis vor ein paar Jahren für 6000 Euro in Südafrika. Und selbst die Preise in den USA sind erschreckend niedrig. Ein Jetta kostet dort nur 11.000 Euro, ein Passat mit 6 Zylindern und guter Ausstattung nur rund 15.000 Euro. VW plant ja ein Billigauto ab 2018 für den asiatischen Markt in China zu produzieren. Geplant ist ein Preis von 8000 Euro für ein familientaugliches Fahrzeug. Mit Hilfe von Tata versucht man nun ein Auto für nur 6000 Euro auf die Räder zu stellen. Es geht preislich also schon so einiges im VW-Konzern.
Es überrascht allerdings schon, wie man es in Indien schaffen kann, ein Auto für 3350 Euro (Tata Tiago) oder 3500 Euro (Renault Kwid) herzustellen. Eigentlich ist so etwas nur möglich, wenn die Materialkosten, Energiekosten und Lohnkosten sehr, sehr niedrig sind. Vor allem die Materialkosten werden ja größtenteils vom Weltmarkt diktiert. So große Unterschiede sind eigentlich nicht möglich.
 
Gewinne werden doch nicht einzeln, sondern in der Masse ausgewiesen.
Daher, es darf ruhig billig produziert werden, wenn die Marge steigt....
 
Billig zu produzieren, steht dem VW-Anspruch nach Perfektion entgegen. Billig gelingt nur, wenn ein hoher Anteil an menschlicher Arbeitskraft (im Niedriglohnland) eingeplant wird. Dadurch steigen zwar die Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugen, den Indern interessiert das aber nicht sonderlich. Der VW Ameo war ja ein gut gemeinter Versuch und er ist auch sehr gut gelungen (vor allem für indische Verhältnisse), aber mit 7.800 Euro auch viel zu teuer. Dafür bekommt man zwei gut ausgestattete Kwids.
 
In erster Linie geht es um den billigsten Lohn für die Arbeiter, niedrige Umweltstandards, niedriger Arbeitsschutz und Lohnnebenkosten.
Für Renault ist der Lohn in Rumänien sehr niedrig,jedoch liegt dieser in Nordafrika noch niedriger. Sonst hätte Renault große Probleme.
VW sucht auch Niedriglohnländer um zu produzieren. Das kann klappen, fatal wäre, wenn nach Deutschland importiert werden würde. Das würde hunderttausenden den Arbeitsplatz kosten.
In großem Umfang ist dies auch nicht nötig, da der Markt hier höhere Preise hergibt.
Es wäre paradox, wenn sich Deutschlands Autokäufer auf technisches Niveau von Indien, China, usw begeben würden.
 
Die Autos müssen nicht zwangsläufig so viel schlechter sein. Das zeigt auch das Preisniveau in den USA. Auch der Kwid hat im Crashtest ganz passabel abgeschnitten (im Gegensatz zum Datsun Go). Auch im Innenraum ist der Kwid ganz manierlich. Das ist ja auch der Grund für den relativ großen Erfolg in Indien. Er wirkt nicht wie ein Billigauto.
Es liegt aber nicht vorrangig an den Löhnen, sondern am Gesamtkonzept. Man braucht ein einfach konzipiertes Fahrzeug, was überwiegend durch Menschenhand zusammengeschustert wird. Dafür muss man eine gewisse Fertigungstoleranz in Kauf nehmen (je nachdem, wie die jeweiligen Arbeiter so gelaunt sind). Ein solches Produktionskonzept hat VW nicht. VW wollte ja das Modell GOL aus Brasilien als Billigauto für Asien umstricken. Das ging aber nicht, weil das erforderliche Produktionskonzept nicht zu dem Auto passt. Trotz Niedriglöhnen aus Indien wäre am Ende ein Preis von rund 10.000 Euro rausgekommen. Und das wäre ein totaler Flop geworden. Übrigens floppte auch der VW Ameo in Indien. Verkaufszahlen von rund 5.000 Stück im Jahr sind lächerlich.
Aber der Punkt mit dem deutschen Preisniveau stimmt schon. Wenn man sieht, dass Dacia und Lada zusammen nicht einmal auf 1,5% Marktanteil kommen, dann ist die Zahl der Billigkäufer in Deutschland sehr gering. Hierzulande gelten (noch) andere Kriterien beim Autokauf.
 
Meine ich ja. VW hat mit zuviel automatisierten Abläufen geplant, in den anvisierten Ländern ist jedoch 1 Arbeiter so billig zu bekommen, daß dies die falsche Strategie war.
VW muß auch wie Renault quasi eine neue Marke kreieren, da ein Billigstbau auf die Hauptmarke zurückfällt. Daher geht ein Billigauto unter dem Namen VW nicht.
Der wird von einer höheren Einkommensschicht gekauft.
 
Eine neue Marke birgt auch immer ein Risiko. Es hat ja auch einen guten Grund, dass über die Hälfte der Dacias unter anderem Label vermarktet werden (Renault oder Nissan). Genauso hat VW einen guten Ruf in Indien. Jetzt noch einen Kleinwagen für unter 5000 Euro und das Ding könnte zum Renner werden. Gerade weil es andere noch hochpreisigere VWs auf dem Markt gibt und der Kleine vom Image der Großen profitieren kann.
 
Und erst die Piechs... für das was die im Monat verdienen bin ich lebenslänglich saniert:bang: Eigentlich haben die bei VW mit Ausnahme des Käfers sowieso nie einen "VOLKS"wagen gebaut, die Geschichte von VW ist eigentlich von Anfang (KdF Wagen...5 Mark mußt du sparen willst du im eigenen Wagen fahren) bis zum Ende (Diesel Software) ein einziges Lügen- und Beschisskonstrukt. Hätte VW weitergewurschtelt wie in den 70er Jahren (Einmodellpolitik) würde es VW vermutlich schon lange nicht mehr geben. Gerettet hat VW damals nur das Freizügige Bedienen aus der Entwicklungsschublade von Audi (Audi50 und letztendlich Golf) und NSU (K70). Eigene Iden hatten die damals soviel wie ein Einzeller im Ozean! Da sind mir die Franzosen wie Renault jedenfalls lieber... vergleicht amal von damals die Preise von zb. einem R4 und einem Käfer, der Käfer war teurer, der R4 hatte dafür 4 Türen, eine Heizung, einen Kofferraum...


und.. Wasserkühlung, somit vernünftige Heizung im Winter.
 
Eigentlich macht es ja Renault vor mit Dacia. Der eine teuer...der andere billiger. VW macht sich selber Konkurrenz mit den mittlerweile fast identischen SEAT´s und SKODA´s. wenn die Autos aber fast alle identisch sind und fast alle das gleich kosten dann entscheidet eben der Geschmack.
Wenn Renault das auch mit den Dacia´s machen sollte dann ist es auch egal was man nimmt. Ein Unterschied im Preis muss immer bleiben um den Erfolg einer Marke beizubehalten. Natürlich darf darunter nicht die Qualität leiden.
 
Ein Skoda Fabia kostet ca nur 600€ weniger als ein Polo.
Den Golf gibt es ab 19300 und bei Skoda kosten Modelle über dem Fabia über 20000€.
Die billig Marke von VW ist Skoda nicht mehr.
 
VW=Völlig Wertlos!
mehr schreibe ich dazu nicht!

Georg
 
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