Glaubwürdigkeit BC-Verbrauchsangaben bei 30km/h

simple_worker

Mitglied Gold
Fahrzeug
Dacia Dokker 1.5 dCi (90 PS)
Hallo,

Nach ein paar angeregten Diskussionen zum Thema 30-er Zone in Städten hat Jemand behauptet dass sein Auto (weiß nicht welches) bei 30km/h wesentlich mehr verbrauchen würde als bei 50km/h. Als Beweis erwähnte er den Bordcomputer, dessen Anzeige bei konstant 30 so 11-12lt/100km anzeigen würde.
Für mich macht das keinen Sinn, da unser Diesel Dokker bei 30 ganz gemütlich im 3. Gang dahinbrummelt mit ganz minimaler Gaspedalstellung, das kann doch nur "sparsam" sein, denke ich mir. In unserer Kleinstadt gilt durchgängig 30km/h, und unser Durchschnittsverbrauch ist auch günstig, 5,4 bei hohem Stadt-Anteil.

OK, nun hab ich mal bewusst auf die Verbrauchsanzeige geschaut beim Herumbummeln in der Stadt, und da springt die Anzeige laufend wild herum, von ---,--- auf 0,5 und 5,0 und 11 und 12, alles dabei.
Also da bin ich zunächst etwas verblüfft, und interpretiere das so, dass entweder die Einspritzung nicht recht weiß was sie tun soll bei so nierdiger Last&Drehzahl, oder dass der BC an der Untergrenze seiner Fähigkeiten ist.
Weiß da Jemand was Genaueres?
 
sei froh, dass nicht unterhalb von 30km/h angezeigt wird.
da bekommst du schnell einen herzkasper:lol:

und ja, bei konstant 30 verbrauchst du mehr sprit, als bei konstant 50km/h.
bei 30er zonen mit rechts vor links siehts dann richtig mies aus.
 
das mit bei 30km/h braucht man weniger Treibstoff ist genauso ein blabla Ahnungsloser wie bei Diskussionen beim Waffenrecht mit Waffengegnern ...

bei den meisten Autos fährst du bei 30km/h zwischen zwei Gängen ... beim einen Gang schon fast zu hochtourig und mit relativ viel Treibstoffverbrauch und beim anderen etwas zu niedertourig mit den gleichen Konsequenzen ... Diskutieren ist hier leider sinnlos.

Wir haben das hier bei uns in Österreich genauso mit den Luftschutzgesetzen ... Eine Strasse (mit leichtem Gefälle!!!), die direkt neben einer Autobahn ist war einmal mit 70km/h ... dann kamen die Luftschutzgesetze und man begrenzte die Geschwindigkeit auf 50km/h ... zu Kontrollzwecken wurde dort auch eine Messbox für einige Wochen oder Monate installiert (nochmals, direkt neben der Autobahn, wo 100km/h erlaubt ist und 100x mehr Autos fahren als auf dieser Strasse)

Jetzt fahre ich dort bergauf genau zwischen zwei Gängen mit Mehrverbrauch (anstatt ökonomisch mit 70km/h) und bergab wurde noch nie Treibstoff eingespritzt, da Schubbetrieb

OH WUNDER wurden natürlich viel weniger Emissionen durch die Änderung der Geschwindigkeit gemessen ... FÜR WIE BLÖD HÄLT UNS DIE POLITIK EIGENTLICH??????????????????????????

Und das Thema 30km/h ist genau das gleiche ... Änderung beim Verbrauch kommen erst ab ca 120 km/h ... darunter spielt das Thema Luftwiderstand eine eher untergeordnete Rolle, sondern vielmehr das Gefühl des Gasfusses
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #4
sei froh, dass nicht unterhalb von 30km/h angezeigt wird.
da bekommst du schnell einen herzkasper:lol:

und ja, bei konstant 30 verbrauchst du mehr sprit, als bei konstant 50km/h.
bei 30er zonen mit rechts vor links siehts dann richtig mies aus.
Danke, also sobald ich etwas über 30 fahre pendelt sich die Verbrauchsanzeige bald auf glaubwürdige Werte ein, ohne derart grobe Ausschläge.
Kann man also der Anzeige halbwegs vertrauen, und springen die Einspritzwerte tatsächlich so wild hin und her?
Und spielen auch die Abgaswerte dementsprechend verrückt?

Als Seitenbemerkung, ich persönlich steh trotzdem zu 30km/h, es wird bald mal für (Innen-)Städte eh hauptsächlich Hybrid und Elektro geben - aber das soll anderswo diskutiert werden.
 
das mit dem bald ist ebenso wunschdenken wie die sache mit dem spritverbrauch.
tempo 30 in gewissen teilen von wohngebieten, vor kindergäten und schulen....finde ich richtig.

der BC rechnet den verbauch auf 100km hoch, egal ob durchschnittsverbrauch oder momentanverbrauch.
betrachte die berechnung mal wie einen hebel:
bei tempo 30 ist der hebel sehr kurz, kleinste änderungen bewirken eine große änderung auf der anderen seite.
je schneller (und dementsprechend im größeren gang) du fährst, umso mehr verschiebt sich der drehpunkt des hebels.
 
... Änderung beim Verbrauch kommen erst ab ca 120 km/h ... darunter spielt das Thema Luftwiderstand eine eher untergeordnete Rolle ...
Das ist so nicht korrekt. Mit 120 km/h ist der Verbrauch schon spürbar höher als mit 90 km/h - wegen dem Luftwiderstand.

Bei den langsamen Innerorts-Geschwindigkeiten dürfte es sehr davon abhängen, mit welchem Gang man ruckelfrei dahin tuckern kann. Wenn 30 nicht geht, klappt vielleicht 35 km/h ganz gut? Oder 25?
 
recht gut erklärt:

zu punkt vier sollte man beachten, dass man bergab nur sprit spart, wenn man um die gewünschte geschwindigkeit zu halten absolut kein gas geben darf.
somit kann rollen im leerlauf sinnvoller sein.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #10
Ich bin da letztens über eine interessante Seite gestolpert:
Auto: Kraftstoffverbrauch / Spritverbrauch (Benzinverbrauch / Dieselverbrauch)

Ist ordentlich viel Text, aber in "Bild 2: Verbrauchskurve" zu Beginn der unteren Hälfte wird Verbrauch/Geschwindigkeit bei unterschiedlichen Gängen ganz gut dargestellt.
Danke, wirklich sehr informativ.
Hätte das Alles ja mal in der Schule gelernt, ein paar Details hatte ich aber schon vergessen oder verwechselt gehabt.
Das Diagramm mit den Gängen ist besonders gut, trifft eigentlich genau meine Situation, 30km/h mit dem dritten Gang liegt punktgenau am tiefsten Punkt und somit beim kleinstmöglichen Kraftstoffverbrauch.

Ich nehme mal an, dass die Anzeige vom BC da einerseits ziemlich schräg werden muss gemäß John-Does Hebelgesetz, und andererseits einfach nicht ganz stimmt wegen tlw. zu kleiner input-Werte.
 
bei gleicher drehzahl würdest du im fünften gang doppelt so schnell fahren.
gleiche umdrehungen = gleich viele einspritzvorgänge (inputwerte), aber du brauchst nur die hälfte an zeit für 100km zu fahren.
somit muss viel weniger hochgerechnet werden und die anzeige ist schon gleich viel ruhiger
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #12
Die Jahrzehntelange Erfahrung zeigt, dass man beim gemütlichen Bummeln in einem niedrigen Gang sehr wenig Treibstoff verbraucht, mit einem Diesel.
Regelmäßig hatten wir z.B. bei ausgedehnten Urlaubsfahrten in den Süden unser absolutes Verbrauchsminimum wenn wir das taten was wir am liebsten tun: Auf kleinen und winzigen Neben- und Schotterstraßen abgelegene Gegenden erkunden, tlw. lange und weit im ersten Gang kriechend (kriechend weil das Auto ja kein Geländewagen ist).
Ganz umgekehrt war das früher mit dem Motorrad (Vergaser-Motor), da hat sich der Verbrauch auf das 2-3-fache gesteigert, auf tlw. exakt denselben Wegen.
 
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