Achsvermessung Interpretation

Nanopixel

Neumitglied
Fahrzeug
Dacia Sandero 1.4 MPI (75 PS)
Hallo zusammen,

wie lässt sich folgendes Protokoll interpretieren.
Hintergrund: Wagen wurde erst kürzlich von privat gekauft, wenig km (14800). Laut Vorbesitzer kein Unfallwagen. Leider erst nach dem Kauf Schäden am Schweller rechts entdeckt.
Kann man anhand der Achsvermessung erkennen, ob mit dem Wagen doch evtl. ein Unfall oder etwas anderes Schwerwiegendes passiert ist? Es sind ja einige Werte außerhalb der Grenzwerte (rot unterstrichen).
Laut Werkstattmeister sieht der Schaden aus, als wäre er vom Wagenheber gefallen...
Bin auf Meinungen dazu gespannt.
Gruß
N
vermessung_protokoll.png
 
Hallo und Willkommen bei den Dacianern:)

Unabhängig von den Messwerten würde ich den Vorbesitzer die Kiste wieder auf den Hof stellen, wenn der Mangel nicht Vertraglich festgehalten wurde ist er wissentlich Verschwiegen worden und meines Wissens nach ein Grund den wieder zurückzugeben.
 
Sorry, aber was hätte ein eingedrückter Schweller durch vom Wagenheber rutschen mit einer veränderten Spur zu tun?
Ungenaue Spur hatten wir hier im Forum bereits bei Neuwagen.
Ggf. würde Felgenschäden auf einen "Unfall", zumindest Randsteinberührung usw. hinweisen können.

Mit der Reklamation kommt es halt jetzt auf die Vertragsgestaltung an.
Wenn "Gekauft wie gesehen" drin steht, wirds schwierig, Geld zu verlangen, weil ein abgerutschter Wagenheber ist noch lange kein Unfall.
 
Lassen wir die Werte sprechen: Der Sturz vorn liegt lausige 2 Winkelminuten (0,03°) aus der Toleranz bei einem Toleranzbereich von insgesamt 80 Winkelminuten (1,33°).

Der Sturz hinten liegt umgerechnet 0,05° aus einem Toleranzfeld von 0,5°. Ist eigentlich auch nicht so wild.

Die Spur hinten ist beidseitig in die gleiche Richtung (absolut gesehen, also beide Reifenvorderkanten zu weit nach rechts) falsch. Wenn der hinten eine Verbundlenkerachse hat (bitte berichtigt mich, falls es nicht so ist) dann ist die Achse nur bei der letzten Linkskurve in der Lagerung gewandert und wurde nicht wieder "zurückgewackelt". Das kann schon passieren, wenn man mit viel Schwung vom dem Parkplatz in die Werkstatt abbiegt.

Und dann wäre da noch die Spur: Wurde die eingestellt? Die Werte "vorher" sehen nur aus, als wäre das Lenkrad um einen gefühlten Millimeter zu weit nach links gestellt, "nachher" passt ja und die Gesamtspur scheint geändert. Auch das ist entweder Einrichtungssache bei der Vermessung oder zumindest nicht so wild.


Bei einem Unfall wären die Werte um Welten weiter aus dem Toleranzbereich. Die Werte oben sehen eher danach aus, als wären sie ganz normal für entweder ein Auto, das direkt vor der Vermessung etwas zu schnell um eine Kurve bewegt wurde oder das bei der Produktion schon nicht mittig in der Toleranz gelegen hat und bei dem sich einfach nur die Lager gesetzt haben.

Meine Meinung: Wenn außer den kleinen Abweichungen keine Schäden an der Radaufhängung sichtbar sind (Dellen, gesplitterter Lack am Querlenker, Haarrisse im Lack der Aufhängungspunkte), dann war das kein Unfall.


Gruß
MadGyver
 
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  • #6
Super, danke für eure Wortmeldungen! Besonders von MadGyver, sowas hatte ich gehofft zu lesen, eine sachliche Analyse der Werte.
Ich hatte ja bisher keine Vorstellung davon, wie so ein Protokoll aussieht, wenn tatsächlich ein Unfall vorliegt, also um wieviel die Werte dann abweichen.

Super Forum hier :)
Grüße
N
 
Wie schnell das geht 1mal zu schnell übers Schlagloch (großes) und das Lenkrad steht leicht schief..hat meiner bei Kilometer 2000 bereits gehabt.

Das ist dann auch kein Garantiefall leider.
 
Mir ist es in 24 Jahren noch nie passiert, dass das Lenkrad durch mein Verschulden schief stand. Es sei denn beim Spur einstellen haben die geschlampt.
Ich frage mich immer was da passieren muss, damit sich das Lenkgestänge verbiegt. Ok Schlagloch mag sein, aber solche Schlaglöcher habe ich noch nie auf deutschen Straßen gesehen.
Da ich mehrmals die Woche unterschiedliche Autos fahre, die andere auch benutzen, muss ich mich immer wundern, dass plötzlich das Lenkrad schief steht, das einige Tage zuvor noch richtig ausgerichtet war.
Was machen die mit den Autos?!?!
 
Da ich mehrmals die Woche unterschiedliche Autos fahre, die andere auch benutzen, muss ich mich immer wundern, dass plötzlich das Lenkrad schief steht, das einige Tage zuvor noch richtig ausgerichtet war.
Was machen die mit den Autos?!?!

Das Lenkgetriebe vieler Fahrzeuge ist in Gummihülsen mit seitlichem Anschlag gelagert. Es kann sich etwas dehnen und bewegen, kann aber nicht wirklich weg. Wenn man nun direkt neben einem Bordstein steht und zum Ausparken voll einlenkt, drückt das Rad mit aller Kraft, die die Servolenkung aufbringen kann, gegen die Bordsteinkante. Irgendwo am Fahrzeug müssen diese Lenkkräfte aufgenommen werden, und das ist in eben dieser gequetschten Gummibuchse. Wenn nun das Lenkgetriebe einen Millimeter wandert und so bleibt (tut es, wenn die Buchse älter wird, ausgeschlagen ist oder oft überhitzt wurde), muss zur Geradeausfahrt das Lenkrad etwas in eine Richtung gedreht werden, das Lenkrad steht schief.

Entweder es gibt sich von allein oder man setzt das Auto neben einen Bordstein und drückt das Lenkgetriebe wieder zurück, das erfordert aber etwas Übung.

Übrigens: Wenn so eine Buchse komplett ausgeschlagen ist, steht das Lenkrad nach schnellen Linkskurven links und nach schnellen Rechtskurven rechts. Spätestens dann sollte sie gewechselt werden.


Gruß
MadGyver
 
also wenn du einen milimeter versatz merkst.....................respekt.....................
 
also wenn du einen milimeter versatz merkst.....................respekt.....................

Würde ich nie behaupten.

Der Versatz des Lenkgetriebes um eine Millimeter bedeutet, je nach Übersetzung des Lenkgetriebes (Durchmesser des auf der Zahnstange laufenden Zahnrades), bis zu 5° Abweichung der Lenkradmittelstellung (und die behaupte ich zu bemerken). B)


Gruß
MadGyver
 
Gut, dann kann man das mit der Gummibuchse als Antwort auf die Frage von "Rolandacia" stehen lassen und als Fehler beim Themenersteller ausschließen. Bei spielfreier Verschraubung sind selbst bei nicht ganz festen Schrauben kaum Auswirkungen spürbar.

Wäre das auch geklärt.


Gruß
MadGyver
 
Ich frage mich immer was da passieren muss, damit sich das Lenkgestänge verbiegt. Ok Schlagloch mag sein, aber solche Schlaglöcher habe ich noch nie auf deutschen Straßen gesehen.

Also das war auf einem Asphaltiertem Nebenweg zwischen Anklam und Wolgast als ich mich ein wenig verfranzt hatte, da war plötzlich ein Riesenloch in der Fahrbahn.

Hatte richtig Mitleid mit meinem Dacia. Ist ja kein Offroad Auto

Neu vermessen 35 euro zahlen und gut.
 
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