3 Zylinder und Motorbremse

joe1952

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Fahrzeug
Duster 101
Hi ringsrum,
wir fahren einen Dusty II als 100PS LPG Variante und sind eigentlich recht zufrieden mit dem Auto. Wir haben jetzt knapp 45 Mm auf der Uhr und außer einen (sinnfrei?) getauschtem Gebläsemotor (Stufenschaltung teilweise kaputt) und einem kaputten Gastanksensor (nervig, weil das Ersatzteil ewig lang nicht lieferbar war), aber beides auf Garantie, keine Probleme.
Was mich allerdings etwas nervt, ist das geringe Bremsvermögen des Motors. Mit Tempomat auch nur leicht bergab im hohen Gang kammer vergessen, die Karre wird immer schneller. Speziell auf der BAB 100er Begrenzugen oder Baustellen noch weniger und ständig bremsen ... dazu brauch ich das Teil nicht.
Richtig blöd isses, weil ich ab und zu auch mal Gebirgspässe unter touristischem Aspekt gefahren bin. Eigentlich war die Großglocknerstraße jetzt in der Planung, aber mit dem Motörchen sehe ich mich schon mit rotglühenden Bremsscheiben eine Felswand-Schabebremsung durchführen, weil die Motorbremse praktisch nicht existent ist und die Scheiben allein wegen fading die Funktion verweigern.

Hat jemand da schon (hoffentlich andere) Erfahrung?

Grüßle
 
Mit dem Tempomaten ist das natürlich eher so semi-praktisch, da ich keinen habe ist mir das nie als Problem vorgekommen herunterzuschalten. Hab früher™ in der Fahrschule gelernt in dem Gang bergab zu fahren wie die selbe Stelle bergauf auch.
 
Was du als störend empfindest, würde ich am liebsten mit 0W20 Motoröl forcieren - das lange Rollen ohne Gas zu geben.

Achtung: Nicht ganz ernst gemeint..
Du willst Motorbremsung? Mach Ölwechsel und kippe 20W50 rein. Wirst sehen wie der bremst.
Aber wundere dich nicht, denn die Elastizität lässt dann sehr nach, auch wird er mehr Sprit brauchen.
Nach dem Start brauchts fast eine Minute im Leerlauf bis der Motor durchölt ist.

Moderne Motoren sind verbrauchsoptimiert und das wird auch über Reduzierung der inneren Reibung verwirklicht.
 
So nach dem Unsinn jetzt mal was produktives: Das Problem ist nicht der Motor. Der bremst im Schiebebetrieb wie alle anderen auch. Aber das Getriebe ist Recht lang übersetzt. Spart Sprit, bremst aber weniger. Deshalb runterschalten.


Runterschalten bei Tempomatbetrieb iss a bisserl dämlitsch... Ich weiss.


Heutzutage.gilt die "der selbe Gang bergauf wie ab" auch nur noch bedingt. Die heutigen Motoren haben untenrum mehr Bums als die früheren. in Verbindung mit den längeren Getrieben heißt das meist, das bergab im kleineren Gang gefahren werden kann oder sollte, als bergauf. Ich wohne im bergigen Gebiet und meine Bremsklötze halten je nach Auto 60-100TKM.

Jeder neue Beifahrer meckert über die Drehzahl... Aber dafür.leuchtet das Bremslicht nur kurz auf und ist kostenlos und umweltfreundlich.
 
Ich bin die Großglockner Straße mit meinem Duster mit gleichem Motor ohne Probleme gefahren. Ein bisschen bremsen muss man schon, und auch die unteren Gänge wählen. Übermäßig heiß wurde das aber nichts. Einfach fahren und dabei das Alpenpanorama genießen.:dance:
 
Das "Problem" ist mir bei meinem Jogger Eco-G auf dem Weg von Slowenien nach Österreich auch aufgefallen, als ich aufgrund eines Unfalls und Vollsperrung des Krawankentunnels eine Alternativroute wählen musste.
Nach kurzer Routenänderung mithilfe des Navis ging es also über Landstraße und durch kleine Ortschaften zu einem abgelegenen kleinen Grenzübergang oben auf dem Pass. Das Sträßchen schlengelte sich mithilfe engster Kurven und sehr starker Steigung den Pass hoch wo mich der Jogger trotz 6 Personen, vollem Kofferraums bis unters Dach und zusätzliche noch eine Dachgepäckbox drauf, absolut begeisterte wie leicht und geschmeidig er sich noch manövieren lies. Die Kurven, die geringe Straßenbreite und der steile Anstieg ließ Geschwindigkeitsmäsig zwar nur die Gänge 2 und 3 zu, der Motor hätte aber mit leichtigkeit weiter hochgezogen...

Hinter der Grenze und vielen Warnschildern, teils vorher noch nie gesehen, ging es dann wieder runter... Und innerhalb weniger Meter war klar di Warnungen sind ernst gemeint Umgehend habe ich abgebremst und zur Bremsunterstützung den 2. Gang eingelegt. Dennoch beschleunigte er in nur wenigen Sekunden auf 40 - 50km in welchem Bereich ich dann Schubweise wieder runterbremste (immerhin lief der Motor dann immer schon bei ~ 4500 Umdrehungen.

Nach ca 1 bis maximal 1,5km hielt ich kurz in einer Haltebucht um die Bremsen abkühlen zu lassen denn sie fingen bereits an zu dampfen und zu riechen... Also eingebremst sind die Beläge jetzt bestimmt Das spielchen wiederholte sich noch 2 weitere male bis ich im Tal ankam.

Trotz nur 2. Gang war nahezu keine Motorbremse zu verspühten... Ich habe auch keine Probleme runterzuschalten, das war aber dann auch eine Ausnahmesituation Und im Alltag auf Autobahn & co im Rhein-Main Gebiet empfinde ich die dezente Bremswirkung sogar als positiv... So kann man länger Rollen was mehr Sprit sparen lässt...
 
Willkommen auf dem Wurzenpass . 18% und das über mehr als 1km mehr oder weniger konstant.
Die Bucht ist übrigens für Leute gedacht deren Bremsen versagt haben ;)

Ja, die Motorbremswirkung ist eher gering, moderne Aggregate sind alle stark reibungsoptimiert, dafür schleppt man dann auch beim alltäglichen Fahren weniger unnötig mit und verbraucht eben auch weniger Kraftstoff.
Eins sei noch gesagt. Ich habe es noch nie geschafft, an einem modernen Fahrzeug auf öffentlichen Straßen die Bremsen versagen zu lassen. Auch mit Belägen und Scheiben für insgesamt 35€ und mit Nachhilfe. Die Radkappen waren angeschmolzen, die Bremse funktionierte weiterhin.

Bei hochmotorisierten Fahrzeugen auf der Rennstrecke sieht das natürlich nochmal anders aus, aber auch da ist ein Totalausfall, bis auf Tesla, eher unwahrscheinlich.
 
So nach dem Unsinn jetzt mal was produktives: Das Problem ist nicht der Motor. Der bremst im Schiebebetrieb wie alle anderen auch. Aber das Getriebe ist Recht lang übersetzt. Spart Sprit, bremst aber weniger.


Eben nicht! Ich habs versucht durch die Blumen. Nur weil du es technisch nicht verstehst, ist es für dich Unsinn.
@Selbstschrauber nannte das Stichwort auch: Reibungsoptimiert. Je geringer die innere Reibung, desto geringer die Bremswirkung eines Motors und desto "dünner" das Öl dazu. Mittlerweile müssen sogar einige Renaultmotoren mit 0W20 gefahren werden. Hintergrund sind geringerer Verbrauch und damit reduzierte Emissionen.

Hier gehts 15% bergab mit dem Anhänger hinten dran. Länge: 500 mtr allerdings nur.
Rest ist selbsterklärend

 
Halt dich mal etwas zurück, zu beurteilen was ich technisch verstehe und was nicht. Erst Recht wenn Du meinst das ein höherviskoses Öl dem Motor zu mehr Motorbremse verhelfen würde.
Für die Selbsthemmung (-> "Motorbremse") ist in erster Linie das Verdichtungsverhältnis entscheidend und das ist bei Turbomotoren niedriger als bei Saugern. Und DAHER kommt zB eine schlechtere Motorbremse.
 
Hab früher™ in der Fahrschule gelernt in dem Gang bergab zu fahren wie die selbe Stelle bergauf auch.
Damals gabs auch noch Motoren mit Hubraum die noch vernünftig motorbremsten.

in erster Linie das Verdichtungsverhältnis entscheidend und das ist bei Turbomotoren niedriger als bei Saugern. Und DAHER kommt zB eine schlechtere Motorbremse.
DAHER allein nicht. Auch der Minihubraum der kleinen Dreizylinder kann kaum vernünftigen Gegendruck aufbauen. Es ist als wenn man mit einem Mofa den Pass bergab fährt.

Nun sind die News ja zum Glück nicht voll mit Meldungen bei denen auffallend viele kleinmotorigen Autos verunglückten. Entweder wagen die sich gar nicht erst in die Pässe oder deren Bremsen schafften es einigermassen.

Der stärkere Verschleiss der Bremsen lässt sich bei diesen Fahrzeugen allerdings nicht leugnen. Ich bezweifle allerdings auch, dass im Zeitalter der Mittelspurfahrer und Kreisverkehrnichtblinker überhaupt noch genügend Leute wissen dass man mit dem Motor bremsen kann.
 
Es ist nicht eine einzelne Maßnahme, sondern die Summe der Maßnahmen die die Schleppleistung des Motors reduziert.

Die Verdichtung spielt da auch nur eine kleine Rolle. Die Drosselklappe ist im Schubbetrieb grundsätzlich geschlossen, das reduziert schon die Pumpleistung und die Arbeit aus der Verdichtung bekommt man im Expansionstakt auch größtenteils wieder. Ein Teil geht als Wärme in den Zylinderkopf und ist verloren und ein sehr geringer Anteil geht ins Kurbelgehäuse. Mazda Skyactiv Motoren haben sehr hohe Verdichtung und dennoch eine eher geringe Schleppleistung.

Auch bei den Lagern gehört mehr dazu als rein die Viskosität. Auch das ist wieder ein kleiner Faktor und da gehört erheblich mehr dazu. Die Lagerspiele und die größe des Schmierspalts spielen da eine Rolle, genauso der Analinpunkt des Schmierstoffs und noch vieles mehr.
Bei Ford ist man gerade dabei die Ecoboost Mild-Hybrid am ersten Lager von Gleit- auf Rollenlager umzustellen um eben die Reibungsverluste dort zu verringern, da durch das hohe Moment an der Kurbelwellenriemenscheibe durch den Riemen-Starter-Generator ein besonders hoher Anpressdruck herrscht und eben ein Optimierunspotenzial für bis zu 2% Kraftstoffersparnis vorhanden ist, das bringt jedoch durch die fehlende Dämpfung durch den Schmierfilm wieder zu ganz anderen Problemen, also auch wieder nicht so einfach. Kurz gesagt, auch der Riementrieb hat einen erheblichen Einfluss aufs Schleppmoment.

Einmal eben der mittlerweile meist fehlende Riemenspanner als zusätzliches Lager und Umschlingwinkel und die auch meist elektrische statt hydraulische Servolenkung. Dazu eben die verringerte Ladung der Lima außerhalb der Schubphasen und ebenso ein geregelter Klimakompressor. Früher hat man einfach warme Luft beigemischt, seit ein paar Jahren wird der Kolbenhub mittels Taumelscheibe geregelt.

Dazu eben auch volumengesteuerte Ölpumpen.

Es ist am Ende also eine Summe von Maßnahmen.
 
Stellt euch einfach mal vor, ihr habt eine Kurbel an der Kurbelwelle und wollt damit den Motor durchdrehen. Das geht bis zu einem Punkt recht geschmeidig. Dieser Punkt ist die Kompressionsphase des Zylinders. Würdet ihr die Zündkerze rausdrehen, gäbe es so gut wie keinen Widerstand mehr. Die erforderliche Kraft steigt mit dem Volumen der zu komprimierenden Luft.
Aus dem Grund haben große Motorgeräte, welche noch von Hand angeworfen werden, auch meist ein Dekompressionsventil, welches den Kompressionsdruck ableitet, bis das Gerät angesprungen ist.

Mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet, fragt euch jetzt einfach einmal, welchen Motor ihr wohl besser durchgedreht bekommt. Einen Vierzylinder mit 2l Hubraum, oder einen Dreizylinder mit 1l Hubraum?

Natürlich der kleine Motor!

Da bei der Motorbremse vereinfacht nichts anderes passiert, als dass die Achse den Motor durchdreht, hat auch hier der kleinste Motor die geringste Bremskraft.

Also wie schon beschrieben wurde, runterschalten und damit die Häufigkeit des "gegen die Kompression arbeiten" erhöhen oder auf die Bremse latschen.
 
Beim kleinen TCE darf man dabei eben keine Angst vor Drehzahl haben.
Im Harz bergab im 2. oder 3. dann bremst der Motor,nur Sind dann auch 5000-5500 RPM da.
Macht aber nix,die Drehzahl wo der Motor sonst in den Begrenzer geht liegt noch höher. ;)
 
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