Rostradierer oder Rostumwandler

theblueaway

Mitglied
Fahrzeug
Dokker 1.5 dCi
Baujahr
2019
Hallo zusammen,

ich hoffe, ich dupliziere hier kein Thema. Allerdings konnte ich über die Suche keine Antwort finden.

Üblicherweise gehe ich vor dem Winter einmal ums Auto, um vor allem die Steinschläge auf der Motorhaube mit einem Lacktupfer zu schützen bevor sie das Streusalz sehen. Es scheint, dass ich letztes Jahr die Türen vergessen habe, sodass einige der Steinschläge dort schon winzige Roststellen bilden. Obwohl winzig würde ich das gerne beheben, weil ich persönlich lieber einen jährlichen Minimalaufwand investiere als irgendwann einen großen.

Ich frage mich jetzt, ob ich besser den Rost mit einem Rostradierer entferne und drüber lackiere, oder ob ich einen Tupfer Rostumwandler auf die Stellen gebe. Gibt es dazu Erfahrungswerte?

Danke euch!
 
Habe vor 2Jahren mit Rostumwandler (farblos) an der Motorhaube gearbeitet-anschließend mit Tupflack-Bis heute KEINE Probleme!
 
Ich wurde zwar nicht gefragt aber Fertan ist da eine gute Marke, gibts schon ewig.
 
Hallo zusammen
Ich finde das Korrosionsschutz Depot ist ne gute Adresse für Infos und Material.
schönen Tag noch
 
@theblueaway
Wenn es Bereiche sind, die lackiert werden sollen, dann ist nach der gründlichen mechanischen Entrostung Brunox Epoxy eine sehr gute Wahl, denn es bildet gleich den richtigen Haftgrund für die weiteren Bearbeitungsschritte aus. Hier gibt's dazu Verarbeitungshinweise. Erhältlich ist das auch beim schon erwähnten Korrosionsschutz-Depot. Ansonsten ist noch APP R-Stop eine gute Sache. Es ist sehr dünnflüssig und kriecht in alle Rostporen, bevor es als hauchdünner Film aushärtet. Hier gibt's dazu Erfahrungswerte. Alle Rostumwandler benötigen allerdings nachgelagert noch einen dauerhaften Schutz, z.B. mit Brantho-Korrux. Hier gibt's dazu auch die Verarbeitungshinweise. Eine tolle Grundierung nach dem Rostumwandler und dazu noch eine sehr gute Alternative zu Brantho-Korrux gibt es auch von Akzo-Nobel mit deren Interplus 356.
 
Ich wurde zwar nicht gefragt aber Fertan ist da eine gute Marke, gibts schon ewig.
Ich habe vor 30 Jahren ganz üble Erfahrungen mit Fertan gehabt.
Kadett B 1973
1. Kotflügel innen entlackt (außen war der noch sehr gut), Fertan nach Anweisung drauf, Fertan nach Anweisung abgewaschen, Staub entfernt, Grundierung, Lackschicht, Unterbodenschutz. Nach 2 Jahren ist der Kotflügel an einer Stelle durchgerostet, an der ein Kotflügel nicht rostet, - mittendrin, nicht im Steinschlagbereich, Lack innen noch gut, außen dicke Blasen, nach Entfernung kleine Löcher.
Ok, Fehler gemacht, dachte ich...

2. Alle Hohlräume nach Anweisung ausgespült, angetrocknet, Fertan reingesprüht, nach Einwirkzeit intensiv mit Wasser ausgespült, genau nach Anweisung.
Hohlraumwachs rein.
Nach 8 Jahren waren beide A-Säulen an Stellen deutlich verrostet, an denen A-Säulen den Kadett B nie rosten.

Da war mit dann klar geworden, dass Fertan auch unter Luftabschluß noch weiter arbeitet UND, dass es enorm wichtig ist das Umwandlungsprodukt peinlich genau abzuwaschen.

Ich hatte damals meine Vorräte verschenkt, habe da wo ich drankam klassisch mit Bürste, Strahlsand und Zinn gearbeitet, Hohlräume und den Unterbodenbereich mit Leinöl roh mehrfach eingepinselt/eingesprüht, anschließend 1-2 x Leinöl gekocht drüber und nie wieder Probleme!
Nachteil: Leinöl ist nur schwer überlackierbar, aber gerade im Bereich Unterboden,- direkt auf festen Rost, mitten im Spritzwasserbereich hat es nie mehr weitergerostet.
Radlaufrost mir deutlichen Pilzblumen rostete nicht weiter, wenn ich einmal im Jahr mit einer Injektionsspritze Leinöl hinein injiziert hatte.

Hohlräume behandele ich noch heute, auch bei meinem Sandero mit Mike Sanders Fett.
Dabei sprühte mir etwas Fett aus dem hinteren Längsträger am Rückstrahler vorbei auf den Außenlack. Das war 2016.
Das Fett auf dem Außenlack der Stoßstange ist heute noch nicht ganz verschwunden (wollte mal sehen wie lange das hält).

Lange Rede kurzer Sinn.
Kein Rostumwandler mehr. Lack regelmäßig kontrollieren, gut reinigen und mit Lackstift tupfen reicht vollkommen aus, wenn man den Wagen nicht 50 Jahre fahren will.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #8
Danke für eure Erfahrungen und die guten Tipps!

Ich habe mir jetzt beim Korrosionsschutz Depot einen Rostradierer und die kleine Flasche Brunox Epoxy bestellt. Ist ja echt eine top Seite mit den ganzen Verarbeitungstipps dabei! Ich werde erstmal schauen, wie weit ich mit der rein mechanischen Entrostung komme, das muss ja wie schon erwähnt wurde sowieso passieren. Und vielleicht reicht das ja schon aus. Es sind wirklich nur sehr kleine Stellen, aber dafür doch recht viele. Hunderte Kilometer skandinavische Piste haben doch ein paar Spuren hinterlassen...

Werde mal schauen, ob ich eventuell ein vorher/nachher Bild hinbekomme.

Und nebenbei... Irgenwann ein Kadett B/C... Das steht weit oben auf der Liste! ;)
 
Generell war und ist es, das der Rost entfernt wird. Dann erfolgt ein Schutz in Form von Grundierung. Diese sind offenporig und sollten nach Abtrockung sofort mit Lackfarbe versehen werden.

In was soll den der Rost umgewandelt werden ? Steinschläge sind augenscheinlich klein. Leider unterwandern die den Lack weiter wie es keiner glaubt weil der Rost greift das Blech nicht den Lack an.
 
Der Rost wird in stabile Eisenverbindungen umgewandelt. Das ist dann schwarz oder grau.Das unterwandert wohl auch den Lack. Schützt man die Stelle anschließend mit Lack,dann sollte es unter Ausschluss von Sauerstoff nicht weiter rosten.
 
Was übrigens auch gegen Rostpickel hilft ist einfacher Sekundenkleber! Cyanacrylat härtet durch Kontakt mit Feuchtigkeit. Normalerweise wird diese aus der Umgebungsluft entzogen, es funktioniert aber auch super mit der Feuchtigkeit im Rost! Der alte BOB-Rostumwandler funktionierte nach dem gleichen Prinzip, bis die Rezeptur verändert wurde. Der von mir weiter oben aufgeführte ARP-Rostumwandler verwendet immer noch das gleiche Funktionsprinzip.
 
Jetzt war ich eigens hierfür in der Werkstatt. ;)
Hatte mir Nigrin Performance Roststopp gekauft. Das bildet einen Eisen-Tannin-Komplex welcher zum Einen den Rost umwandelt und bis in die Tiefe dringt und zweitens einen Haftgrund zum Überlackieren bildet. Einwirkungsdauer bis fertig in drei Stunden. Der billigere von der Firma braucht 12 Stunden. Wird schwarz. Allerdings Achtung: Darf auf keinen Fall auf den Lack ringsum kommen, frißt den auf. Weiß ich da ich das Zeugs sehr verschwenderisch verteilt hatte.
Das Zeugs hatte ich nicht fürs Auto gekauft sondern für ein verrostetes Außengeländer. Bin echt zufrieden, wirkt schnell und gut.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #13
Hallo zusammen, ich möchte hier gerne noch meine Erfahrungen teilen.

Entgegen meiner Annahme hat es sich scheinbar größtenteils NICHT um Steinschläge gehandelt. Auf den Hinweis eines Werkstattmitarbeiters habe ich beide Seiten zweimal mit Sonax Flugrostentferner behandelt. Ergebnis: 90% der rostigen Stellen waren weg. Zeitaufwand von vllt 15 min für beide Seiten.
Die restlichen Stellen, an denen es der Flugrostentferner nicht geschafft hat, waren tatsächlich tiefere Löcher. Das waren dann aber so wenige, dass das mechanische Entfernen vom Rost und das anschließende Überlackieren auch nur etwa 15 min gedauert hat.

Für mich passt das Vorgehen so erstmal und wird aufgrund des winzigen Zeitbedarfs in das "jährliche Ritual" beim Wechsel auf die Winterreifen aufgenommen. Danke für die reichlichen Tipps hier :)
 
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