Reifendrucksensoren anlernen, nur beim Dacia- oder Reifenhändler?

  • Ersteller Ersteller toddquinlan
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haben Passive Systeme überhaupt eine „SetTP“ Taste? Brauchen die doch eigentlich nicht, es wird kein Druck gemessen, sondern nur der Unterschied im Abrollumfang?
Passive Systeme haben eine "SetTP" Taste, denn ......... dem System muss logi-weise ein Initial-Abrollumfang mitgeteilt werden, um dann entsprechende Abweichungen feststellen zu können.
 
Genau. Und ich habe vor 5 Wochen vor Wohnwagenfahrt den Luftdruck am Dusti hinten um 0,2 bar erhöht. Nach 50 km Autobahnfahrt kam dann die Warnmeldung. Nach Set TP war sie dann weg, bin aber trotzdem auf den nächsten Autohof und habe den Luftdruck überprüft. War alles ok. Mich wundert aber immer noch, wieso das passive System bis zur Meldung 50 km gebraucht hat. Ah, jetzt denke ich dran, wollte wieder 0,2 bar ablassen und nachschauen, ob die Meldung dann wieder kommt und nach wievielen km. Ich habe gottseidank einen geeichten Luftdruckprüfer daheim.
 
Das Verfahren mit der SetTP-Taste ist bei aktivem und passivem System gleich (wir haben beide Systeme).
 
Nee, muss nicht, denn das System stellt nur Differenzen zwischen den Abrollumfängen fest. Wenn du mal an allen vier Reifen gleich viel Luft ablässt wirst du das auch merken. Da sollte dann nämlich KEINE Meldung am BC kommen.
Dann frage ich mich aber, warum sich die Betriebsanleitung ab Kapitel 2, Seite 2.20 bis 2.23 ausführlich mit dem Thema "Reinitialisierung des Bezugswertes für den Reifendruck" beschäftigt.
Wohlbemerkt System-A - Passives System.
 
warum sich die Betriebsanleitung ab Kapitel 2, Seite 2.20 bis 2.23 ausführlich mit dem Thema "Reinitialisierung des Bezugswertes für den Reifendruck" beschäftigt.
Keine Ahnung, das interessiert mich ja auch. Ich erinnere mich daran, dass hier in anderen Threads durchaus als Fakt dargestellt wurde, dass ein gleichmäßiger Druckverlust an allen Reifen von einem passiven System nicht registriert werden kann.
Wenn, ich schreibe wenn, dem so ist, dann kann ja weder indirekt der Druck noch direkt der Abrollumfang in irgendeiner Weise gespeichert sein. Was oder wozu wird hier also „reinitialisiert“?
Das SETTP gedrückt werden muss wurde ja nun mehrmals bestätigt, da gehe ich nicht gegen an. Ich möchte nur verstehen was da passiert, welche Werte ggf. gespeichert werden und welche Auswirkungen das dann hat. Wäre ja für den Anfang mal interessant zu sehen was passiert, wenn mal jemand mit passivem System an allen Reifen den gleichen, aber geringeren Druck einstellt. Geht dann nach einer gewissen Fahrstrecke die Warnlampe an muss ja ein gespeicherter Referenzwert für den Abrollumfang vorhanden sein.
 
Muss ja wohl bei einem bestimmten Wert gespeichert sein.

RDKS-Variante 1: Indirektes Reifendruckkontrollsystem​

Die meisten Fahrzeuge werden von den Herstellern mit indirekten Systemen ausgestattet. Bei einsetzendem Druckverlust verringert sich der Außendurchmesser des Reifens. Dabei erhöht sich die Drehzahl dieses Rades im Verhältnis zu den anderen Rädern. Der Drehzahlanstieg verrät einen Luftverlust und der Fahrer wird gewarnt. Zu dieser Information verhelfen Sensoren, die bereits in den Fahrzeugen verbaut sind, denn die ABS- und ESP-Systeme verfügen über Sensoren, die die Raddrehzahlen einzelner Räder messen und vergleichen.
Nachteil: Die Warnmeldung basiert auf dem Vergleich der Radsensoren untereinander. Wenn alle vier Räder gleichzeitig Druck verlieren, wird der Schaden nicht erkannt – der Fall ist allerdings wenig wahrscheinlich.
Vorteil: Da im Rad selbst keine Sensoren verbaut sind, müssen bei einem zusätzlichen Radsatz etwa für Winterreifen keine zusätzlichen Sensoren angeschafft werden.
Andere Systeme nutzen den Frequenzeffekt, indem die Sensoren die charakteristischen Schwingungen zwischen Reifengürtel und Felge messen. Diese Schwingungen ändern sich, wenn sich die Druckverhältnisse ändern – so wird ein Druckverlust erkannt und der Fahrer wird gewarnt. Da diese Schwingungen für jedes Rad besonders sind, kann hier sogar die Position angeben werden, welches Rad Druck verliert.
Bei einem Radwechsel oder dem Aufziehen neuer Reifen müssen alle indirekten Systeme neu “angelernt” werden. Auf Knopfdruck, dem sogenannten “Reset”, werden dann die neuen Werte gespeichert und später mit denen verglichen, die im Fahrbetrieb auftreten. Der Vorteil der indirekten Messung liegt besonders bei den geringeren Kosten: Da im Rad selbst keine Sensoren verbaut sind, müssen bei einem zusätzlichen Radsatz etwa für Winterreifen keine zusätzlichen Sensoren angeschafft und werden.

Reifendruckkontrollsystem (RDKS): Wichtige Informationen im Überblick
 
Muss ja wohl bei einem bestimmten Wert gespeichert sein.
Für das Erkennen des relativen Druckverlustes. Muss aber auch den absoluten Druck erkennen können (muss unter 1,5 bar warnen).

Wie die 1,5 bar beim passiven System gemessen werden, ist mir schleierhaft.
 
Wäre ja für den Anfang mal interessant zu sehen was passiert, wenn mal jemand mit passivem System an allen Reifen den gleichen, aber geringeren Druck einstellt. Geht dann nach einer gewissen Fahrstrecke die Warnlampe an muss ja ein gespeicherter Referenzwert für den Abrollumfang vorhanden sein.
Ja, das wäre hochinteressant.
 
Muss ja wohl bei einem bestimmten Wert gespeichert sein.
Vs.
Nachteil: Die Warnmeldung basiert auf dem Vergleich der Radsensoren untereinander. Wenn alle vier Räder gleichzeitig Druck verlieren, wird der Schaden nicht erkannt
Wie das, wenn doch ein Wert gespeichert wird?
Der Vergleich ist nicht absolut zu einem gespeicherten Referenzwert, sondern relativ zu den anderen Radsensoren. Ein interessanter Fall, dieses SETTP bei passiven Systemen…
 
Ja, das wäre hochinteressant.

Durch hinterlegte Vorgabewerte und den Daten der Sensoren für die anderen verbauten Helferlein, errechnet das System den Reifendruck und dies in der Tat doch recht präzise.
Würde man bei diesen Systemen also eine andere Bereifung (mit geringerem Abrollumfang -> außerhalb der Toleranzen), nutzen, ohne das System neu zu füttern, würde es anschlagen und einen zu geringen Luftdruck errechnen!
 
errechnet das System den Reifendruck und dies in der Tat doch recht präzise.
Der mathematische Hintergrund hierzu würde mich brennend interessieren. Wie soll das funktionieren?
In Beitag #98 wurde geschrieben, dass das System nicht in der Lage ist Druckverlust zu erkennen, wenn dieser gleichmäßig an allen 4 Rädern auftritt. Ich frage auch dich, warum ist das so, wenn angeblich Drücke errechnet und mit Referenzen verglichen werden? Dieses Manko des passiven RDKS passt nun so gar nicht zu deinen Aussagen im ersten Teil des Beitrags.
 
, dass das System nicht in der Lage ist Druckverlust zu erkennen, wenn dieser gleichmäßig an allen 4 Rädern auftritt. Ich frage auch dich, warum ist das so, wenn angeblich Drücke errechnet und mit Referenzen verglichen werden?

Das passive System erkennt durchaus Druckverlust, hier dann auch Herstellerbedingt sehr unterschiedlich, von sehr genau, bis irgendwo im Grenzbereich der Notwendigkeit.

Die Systeme haben aber alle eines Gemeinsam, sie berechnen über den Abrollumfang (daher natürlich auch Toleranz durch Reifenabnutzungen) welcher bei einem Soll-Reifendruck recht klar definiert ist. Bedingt durch unterschiedliche Reifendrücke und Profilabnutzung muss also schon mal ein recht großer Toleranzbereich vorgegeben sein, in welchem das System sicherlich in der Tat nicht anschlagen würde, wenn plötzlich alle 4 Reifen einen identischen Druckverlust haben.
Hier gibt es Hersteller die halbwegs vernünftig ermitteln und welche die das nur grob erledigen. Letztlich ist es auch Unwahrscheinlich, das gleichzeitig alle 4 Reifen einen identischen Druckverlust haben.
Sinkt also der Abrollumfang durch Druckverlust, dreht sich das Rad für das zurücklegen einer identischen Wegstrecke erheblich schneller, damit ist also im Umkehrschluss klar, der Luftdruck im Reifen hat abgenommen. Anhand der Wegstrecke und den hinterlegten Zahlen ist also klar, um wieviel der Luftdruck im Reifen gesunken ist, wenn das Rad für Wegstrecke X plötzlich mehr als 1 Radumdrehung benötigt.
Natürlich zeigt man die Werte nicht an, da sie durch die Toleranzen zu ungenau wären, aber auch Dacia hat es sich ja erspart, bei den Fahrzeugen mit aktiven System die Werte übermitteln zu lassen, obwohl ja gerade das dabei sinnvoll wäre, um den Fahrer schon mögliche Unterschiede anzuzeigen. Wenn man halt überall 2,2bar drauf gibt, sollte ja was nicht stimmen, wenn an einem Reifen dann nach wenigen Tagen an einem Rad nur noch 2 bar drauf sind. Da würde auch das aktive System wohl kaum meckern, aber der Fahrer würde es sicher mal prüfen.
 
Ich berichte jetzt mal aus eigener Erfahrung: Ich habe in meinem Dokker Bj. 2016 das aktive RDKS mit Sensoren (NEU - So erkennt man welches RDKS verbaut ist. "aktiv oder passiv")

Vorgeschichte: Ich hatte im Urlaub in Griechenland einen Platten. Dank eigentlich vollwertigen Ersatzrades hätte ich theoretisch auf dem Ersatzrad bis nachhause fahren können. Aber das Ersatzrad hat keinen Sensor. Deswegen gingen alle 10 km wieder zwei Warnlampen an: Die Warnlampe für Reifendruckverlust sowie die Multifunktionskontrolllampe orange. Weil die beiden Lampen nerven und weil die Multifunktionskontrolllampe eben auch auf andere Probleme hinweisen könnte, habe ich dann immer "Set TP" durchgeführt, dann waren die Lampen wieder aus, aber nach zehn Kilometern ... die Warnlampen gehen wieder an.
Also bin ich in eine Reifenwerkstatt, um mir auf die Felge mit dem Sensor einen neuen Reifen aufziehen zu lassen, es waren ja noch ca. 1.500 km bis nachhause. Ich habe extra darauf hingewiesen, dass ein Sensor im Rad ist, der wurde aber trotzdem beim Reifenwechsel zerstört. Also bis nachhause ca. 150 mal "Set TP" ...

Der kaputte Sensor sieht so aus, nachdem der junge Mann versucht hat, das Ventil wie bei Ventilen ohne Sensor üblich zu ziehen:

K800_20210713_150632.JPG
Mit Ventil

K800_20210808_211912.JPG
Ohne Ventil

Neu und alt im Vergleich:

K800_20210806_133656.JPG

Anlernen: Den neuen Sensor habe ich für 25,90 € bei Ebay erstanden und in das Rad mit dem neuen Reifen einbauen lassen. Das Ventil war dabei, meine kleine Reifenwerkstatt hätte es auch nicht vorrätig gehabt.
Das fertige Rad habe ich daheim wieder drangeschraubt und bei der ersten Fahrt "Set TP" durchgeführt. Das war's! Kein Anlernen durch die Werkstatt!

Nachdem der Sensor schon hinüber war, habe ich ihn mal geöffnet:

K800_20210808_213946.JPG

K800_20210808_214036.JPG

Ich hatte eigentlich irgendeine Vorrichtung erwartet, die dafür sorgt, dass die Batterie nur während der Fahrt beansprucht wird, damit der Sensor nur während der Fahrt arbeitet, kann sowas aber nicht erkennen. Oder könnte dafür eines Teile auf der Platine sorgen?
Und was mich weiter erstaunt: Wenn ich die "Batterie" anhand der eingeprägten Beschriftung Maxell CR2050HR
googele, ist das ein Akku! Wie sollte der im Rad wieder geladen werden?
 
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