Diskussion zur Höhe der Wartungskosten

...weil das leicht verdiente Kohle ist.
Im aktuellen Fall 4 Euro.
Bei 5 Autos am Tag = 20
20 Arbeitstage im Monat = 400 Euro
Im Jahr = 4.800 Euro
Eine Minute Arbeit kostet einen Euro. Wie viele Minuten wurden für das Scheibenwasser benötigt?
 
Ohne jetzt klugscheissen zu wollen, hatte in meinem Leben noch keinen Neuwagen und sammel daher gerade erst Erfahrungen, aber könnte man nicht Themen wie dieses vermeiden, wenn man sich einen Kostenvoranschlag holt?

Ich werde das auf jeden Fall machen und nicht nur bei dem Händler, von dem ich den Wagen habe. Bei allen Preisanfragen, die ich seit dem Fahrzeugkauf gemacht habe, musste ich erstmal aufs Firmenschild schauen, um sicher zu gehen, mich im Autohaus und nicht in einer Apotheke zu befinden. Da stelle ich doch nicht das Fahrzeug ab und sage nur ganz locker, macht mal!
 
... aber könnte man nicht Themen wie dieses vermeiden, wenn man sich einen Kostenvoranschlag holt?
Ist das nicht normal, dass man bei Auftragserteilung eine Kostenaufstellung mit Endpreis bekommt? Und wenn man unterschrieben hat, geht es zur Dialogannahme. Sollte da ein fataler Defekt auffallen, der eine Wartung nicht mehr lohnend erscheinen lässt, könnte man immer noch einen Rückzieher machen (ich gehe davon aus, dass dann die Werkstatt nicht auf Erfüllung besteht).

Ich vermute, manch einer weiß nicht, was Arbeit kostet.
 
Ich vermute, manch einer weiß nicht, was Arbeit kostet.
Manchmal fühle ich mich hier wie im Telekolleg „Rechnen für Milchmädchen“. Der Mindestlohn ist 9,50 EUR - also ist alles, was darüber hinaus geht, teure Abzocke.

Sich über die 4 EUR aufzuregen ... wenn ich ganz pingelig bin, dann gibt es dafür:

- Motorhaube öffnen*
- Behälter öffnen
- Füllstand messen
- Flüssigkeit aus dem Lager holen
- Flüssigkeit einfüllen**
- Behälter verschließen
- Rest-Flüssigkeit zurück ins Lager bringen
- Motorhaube schließen
- Fingerabdrücke auf Haube entfernen

*=entfällt, wenn Haube sowieso geöffnet
**=Flüssigkeit kostet auch

Klar, auch ich würde es nett finden, wenn es kostenlos passiert, aber erwarten werde ich das erst, wenn ich in einer Kutsche mit 4 Einhörnern nach Hause gebracht werde.

Wer ein Problem damit hat, für ordentliche Arbeit auch die Werkstatt ordentlich zu bezahlen, der kann die Inspektion bestimmt auch in irgendeinem Hinterhoff für „nen Hunni“ bekommen. Wenn ich das schon alles lese:

- die Probefahrt war zu lang
- ich messe vor der Inspektion alle Betriebsstoffe
- ich mache Fotos von allen Füllständen
(Lasst es doch am besten verplomben)
- ich will die alten Teile immer mitbekommen

dann ist doch von Anfang an Misstrauen und Kontrollwahn dabei. Dann geht doch in eine andere Werkstatt. Auf solche Kunden kann eine Werkstatt gut verzichten.

Oder noch besser, nehmt Euch einen halben Tag frei und stellt Euch mit einer Stoppuhr neben den Mechaniker. Und dann wehe, wenn auf der Rechnung 10 Minuten stehen, der Mechaniker aber nur 9:20 gebraucht hat.

Um mal einen ganz artfremden Vergleich zu ziehen, eine Trainerstunde bei Tennis oder Golf kostet auch gerne mal 100€.

Dafür macht der Trainer kaum etwas, steht eine Stunde in der Sonne und sagt regelmässig „mehr links“ „mehr rechts“.

Wieso sollte dann die Arbeit eines Handwerkers oder KfZ-Mechaniker weniger wert sein? Wieso soll die Werkstatt alles verramschen?

Aber der Kaffee beim Händler, der muss immer schön kostenlos sein ...
 
Ist das nicht normal, dass man bei Auftragserteilung eine Kostenaufstellung mit Endpreis bekommt?
Keine Ahnung, erzähl du es mir! Für mich ist das Neuland, wie schon erwähnt. Ich habe bisher nur mit Schraubern Erfahrung, für die ein Handschlag, ein Handschlag ist und nichts gemacht wurde, was nicht notwendig war.

Die vielen Beiträge dieser Art, haben aber immer den gleichen Tenor: Es wurden nicht abgesprochene Arbeiten durchgeführt und/oder die Geschichte wurde teurer als erwartet.

Entweder hat da was mit der Dialogannahme nicht geklappt, oder es ist halt nicht Standard, wie von dir vermutet.
 
Ich hatte gestern meinen Twingo3 zur ersten Wartung. Bei Abgabe des Fahrzeugs wurde gefragt, ob auch Scheibenwaschwasser aufgefüllt werden soll. Da ich bei dem Wetter kein Bock habe die Haube vom Twingo aufzufriemeln, habe ich ja gesagt. Die 2 Euro hab ich dann gerne dafür übrig.

Auch der mir bei Auftragserteilung genannte Preis für die Wartung wurde am Ende sogar um ca. 15,-€ unterschritten. So kenne ich das von meinem Renault/Dacia-Autohaus und auch früher von Mercedes. Und selbst meine freie Werkstatt vor Ort hat das bei diversen Fahrzeugen genauso gehandhabt.

- ich weiß, dass eine Wartung Geld kostet
- die Werkstattpreise sind im Allgemeinen im Aushang ersichtlich
- man kann die Kosten vorher erfragen
- ich kann gezielt Zusatzarbeiten in Auftrag geben
- ich kann Arbeiten, wie Scheibenwaschwasser auffüllen, explizit herausnehmen

Warum also Aufregen. Wenn man nicht vorher nachdenkt und mit der Werkstatt entsprechend kommuniziert, dann darf man auch nicht Jammern.

Und selbst möchte man ja auch nicht für den Mindestlohn arbeiten. Und wenn man nicht selbstständig ist, so erwirtschaftet man als Arbeitnehmer das Gehalt des Chefs mit. Betriebskosten und Lohnnebenkosten sind auch nicht zu unterschätzen.

Ich möchte für meine Arbeit angemessen entlohnt werden und so zahle ich auch angemessene Preise für Dienstleistungen, die ich in Anspruch nehme. Leben und leben lassen. Andernfalls müsste ich alles selber machen. Aber das kann und will ich nicht.
 
@Duster4WD Sehr richtig!

Wenn auch in anderer Branche mit ggf anderen Vorzeichen, hier mal Einblick in meinem Gewerk:
Branchenmindestlohn 12,20 / h. Aber: Es gilt Tarifbindung, d.h. ein Gerüstwerker, der selbständig Gerüste auf-, und abbauen kann, bekommt 15.34 die Stunde ( Bruttolohnstunde ). Für mich als Arbeitgeber kommen cirka 3 Euro AG-Anteil hinzu. Macht 18,34 / h. Nochmal 3,83 /h an die Sozialkasse. Nochmal 1 Euro an die Bau BG. Macht
23,17 Euro die Stunde. Wird in der Kfz Branche nicht viel anders sein. Hinzu kommen: 24 Werktage Urlaub (einen Monat) und fast noch einmal einen Monat an denen der Arbeitnehmer nicht da ist, ich ihn aber zu bezahlen habe. 10-12 Tage Feiertage plus 10 Werktage Krankenschein / Jahr. Somit zahle ich: 23,17 Euro / h mal 172 Stunden mal 12 Monate = 47.822 Euro pro Jahr pro Mann. 47.822 geteilt durch 10, da er effektiv nur 10 Monate im Jahr arbeitet, macht 4.782 / Monat, geteilt durch 172 /h = 27,80 Euro kostet mich effektiv ein Mann die Stunde.

Oder anders herum: Hat eine Autowerkstatt 6 Mitarbeiter, von denen pro Jahr jeder 2 Monate nicht da ist, macht das genau 6 x 2 = 12 ( Monate ) , Das heißt das Autohaus muss einen siebten Mann einstellen (und bezahlen), um das zu kompensieren. Hinzu kommen Arbeitskleider, Lehrgänge, Reinigungsmittel, Heizung, Wasser für Aufenthaltsräume der Monteure u.s.w die das Autohaus zu bezahlen hat. Auch die Haftpflicht, falls ein Monteur mal Mist baut. Da kommen locker 35 Euro die Stunde zusammen pro Mann. Steht auf der Kundenrechnung 75 Euro / h liegt das an der unternehmerischen Kalkulation. Teile vom "Lohn-Gewinn" decken andere Kosten ab, deren Verursachung selbst keine Gewinne abwerfen. Die Frau an der Kasse, der Mann am Service, der Mann im ET-Lager u.s.w. werden auch von den Kundenverrechnungssätzen bezahlt. Und der Chef will ja auch leben ...
 
Keine Ahnung, erzähl du es mir! Für mich ist das Neuland, wie schon erwähnt.
Sorry, Du fährst ein Auto, bist also zumindest 18 Jahre unfallfrei durchs Leben gekommen.

Musstest Du noch nie einen Handwerker beauftragen? Hast Du noch nie einen Handy-Vertrag oder einen Mietvertrag abgeschlossen? Oder mal Kleidung in die Reinigung gebracht?

Es ist überall das Gleiche: Man fragt vorher nach dem Preis. Ist der Preis okay - erteilt man den Auftrag. Ist er hoch, versucht man, einen günstigeren Anbieter zufinden.

Ob man den Vertrag dann schriftlich oder per Handschlag abschließt, bleibt jedem selbst überlassen.

In diesem Fall geht es doch darum, dass überhaupt keine Kostenabsprache erfolgt ist. (Und trotzdem hat die Werkstatt korrekt gearbeitet) Und das ist dann ein Fall für „selber schuld@.
 
@Duster4WD

Warum spielst du mir gerade den "Geizkragen-Ball" zu?

Habe ich auch nur ansatzweise durchblicken lassen, nicht bereit zu sein, geleistete Arbeit auch entsprechend zu honorieren?

Es geht mir lediglich darum, vorher vergleichen zu können. Um deinem Beispiel zu folgen, auch von einem Handwerker hole ich mir vorher einen Kostenvoranschlag.

Dann braucht man nämlich nicht hinterher die gerupfte Gans zu miemen... ;)
 
@Duster4WD

Warum spielst du mir gerade den "Geizkragen-Ball" zu?

Habe ich auch nur ansatzweise durchblicken lassen, nicht bereit zu sein, geleistete Arbeit auch entsprechend zu honorieren?

Es geht mir lediglich darum, vorher vergleichen zu können. Um deinem Beispiel zu folgen, auch von einem Handwerker hole ich mir vorher einen Kostenvoranschlag.

Dann braucht man nämlich nicht hinterher die gerupfte Gans zu miemen... ;)
Nicht den Geizkragen-Ball. Aber dieses „es ist mein erster Neuwagen-ich kenne mich nicht aus“.

Das ist beim Wagen wie bei jedem anderen Lebensbereich auch.

Und Du machst ja alles richtig, wenn Du mit Deinem Schrauber sprichst uns ihr dann den Deal per Handschlag besiegelt.
 
Das ist beim Wagen wie bei jedem anderen Lebensbereich auch.
Wenn das so ist, warum werden dann immer wieder Threads wie dieser eröffnet?

Dann könnte man doch kurz und pauschal den ersten Beitrag mit "zu doof fürs Leben!" beantworten und sich die folgenden Seiten Diskussion ersparen? :p
 
Der Schrauber ist alles in Personalunion. In der Werkstatt gibt es einen Mitarbeiter am Service-Desk, einen in der Dialogannahme einen in der Werkstatt und einen bei der Materialausgabe. Eventuell noch jemanden extra für die Probefahrt und Personal für die Wagenwäsche. Es sind also vier oder mehr Menschen mit dem Auftrag beschäftigt. Selbst wenn man als Kunde keinen Werkstattauftrag zu Gesicht bekäme, würde es in der internen Organisation der Werkstatt nicht ohne funktionieren.
 
@Intrepid
Das war mir schon klar, als ich als junger Mensch beim VAG Partner 100DM für eine zehnminütige Dienstleistung abdrücken durfte. Der niedrigste Stundensatz war halt eine halbe Stunde für 100DM. War zu der Zeit noch Junggeselle und keine 10DM die Stunde verdient.

Aber darum ging es mir auch nicht! Sondern nur um die immer wieder beklagten unerwarteten Kosten.

Da haben wir aber ja inzwischen schon klären können, dass da auch eine ganze Portion Eigenverantwortung mit rein spielt.
 
vor kurzem "kleine" Inspektion(Freie Werkstatt)
4,1 l Markenoel
mit oelfilter u. Gehäuse
innenraumfilter
Eigenlieferung:
oelablassschraube magn. montiert
2x H4 Scheinwerferlampen montiert
Fahrzeug durchsicht wie Flüssigkeiten u.s.w.
240,00€ bin sehr zufrieden
 
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