Strategie von Dacia/Renault

raschkiki

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Sandero 0.9 (90PS)
Baujahr
2015
In vielen Threads hier im Forum geht es um Gründe, Dacia zu fahren, was andere (vermeintlich) davon abhält und warum nicht viel mehr einen Dacia kaufen.
Deshalb will ich hier einen Thread starten, um die Strategie, die hinter der Marke Dacia steht, zu diskutieren.

Kosten: Dacia verwendet Fertigungen und Presswerkzeuge von "alten" Renault Modellen. Statt verschrottet zu werden, haben sie ein 2. Leben. Gefertigt wird für D in Rumänien und Marokko. Gleichzeitig werden Komponenten (z.B. Motoren, Schalter) aus dem aktuellen Renault Programm verwendet. Damit steigen die Stückzahlen und die Kosten sinken.

Verkaufszahlen: m.E. wird Renault nie mehr Dacias als Renaults verkaufen. Wenn die Fertigungskapazitäten erreicht sind, ist halt Schluss. Und wenn Renault Kunden einen bestimmten Motor so oft bestellen, dass die Produktionszahlen ausgereizt sind, wird es ihn im Dacia halt nur mit ewig langen Lieferzeiten geben. Am Renault verdient der Konzern mehr als am Dacia.

Prestige: Dacia wird absichtlich unterhalb von Renault angesiedelt. Daran wird sich nichts ändern.

Vorrang: wenn Renault spürbar an Dacia verliert, werden sie die Bremse reinhauen. Renault wird sich keiner Kritik aussetzen, Arbeitsplätze in F zugunsten von Rumänien oder Marokko zu opfern. Der Staat ist Mehrheitseigentümer von Renault.

Was ist eure Meinung?
 
Hallo!
Ich denke wenn der Mutterkonzern auf längerem Zeitraum merkt wie Dacia den Umsatz( Gewinn ) bei Renault schmälert wird das Preisniveau im „Billigsegment“ angehoben.
Wenn ich als Kunde bei Dacia noch längere Lieferfristen habe kaufe ich nicht automatisch bei Renault. Also wird der Listenpreis dezent angehoben um diese und natürlich zukünftige Käufer zu halten.
Ist natürlich nur meine persönliche Meinung.




(Das ich so etwas an so einem Sonntag noch raushauen kann, Respekt):badgrin:
 
@ raschkiki
Einiges leider falsch!

1. Die Preßwerkzeuge für Dacia sind neu,ansonsten wären es ja die alten Karosserieformen, die gepreßt werden würden einschließlich der Spritzgußwerkzeuge fürs Interieur.

2. Der günstige Preis kommt deshalb, weil Renault sowohl auf bewährte (wohlgemerkt nicht "alte") Teile zurückgreift, die nicht erst neu entwickelt werden müßen.
Zudem haben die Händler geringere Gewinnmargen und Dacia spart enorm an Werbung, die Logistik ist schon von Renault vorhanden.
Die Ausstattung ist übersichtlicher, viele Komponeten, werden gar nicht erst angeboten, auch das spart. Auf manche Detaillösungen, wie z.B. aufwändigere Dichtungen an Türen oder Motorhaube oder Türdämmung wurde verzichtet, desgleichen wird H4 als aktuelle Lösung und die Hinterräder mit Bremstrommeln verbaut.

3. Renault hat in den letzten Jahren als einiziger Autobauer Europas Verluste im Verkauf durch die Marke Dacia nicht nur auffangen, sondern Gewinne sogar steigern können, sehr zum Leidwesen der herkömmlichen Anbieter. Renault konnte sich die letzen beiden Jahre über Dacia vor dem allgemeinen "Verkaufsabsturz" retten. Insofern wird es eher Kapazitätserhöhungen geben als Einschränkungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
An Renault ist der Staat nur zu 15,2% beteiligt.
Quelle: Wikipedia
 
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  • #5
@ raschkiki
Einiges leider falsch!

1. Die Preßwerkzeuge für Dacia sind neu,ansonsten wären es ja die alten Karosserieformen, die gepreßt werden würden einschließlich der Spritzgußwerkzeuge fürs Interieur.

2. Der günstige Preis kommt deshalb, weil Renault sowohl auf bewährte (wohlgemerkt nicht "alte") Teile zurückgreift, die nicht erst neu entwickelt werden müßen.
Zudem haben die Händler geringere Gewinnmargen und Dacia spart enorm an Werbung, die Logistik ist schon von Renault vorhanden.
Die Ausstattung ist übersichtlicher, viele Komponeten, werden gar nicht erst angeboten, auch das spart. Auf manche Detaillösungen, wie z.B. aufwändigere Dichtungen an Türen oder Motorhaube oder Türdämmung wurde verzichtet, desgleichen wird H4 als aktuelle Lösung und die Hinterräder mit Bremstrommeln verbaut.

3. Renault hat in den letzten Jahren als einiziger Autobauer Europas Verluste im Verkauf durch die Marke Dacia nicht nur auffangen, sondern Gewinne sogar steigern können, sehr zum Leidwesen der herkömmlichen Anbieter. Renault konnte sich die letzen beiden Jahre über Dacia vor dem allgemeinen "Verkaufsabsturz" retten. Insofern wird es eher Kapazitätserhöhungen geben als Einschränkungen.

zu 1.)
Das mit Abstand teuerste Werkzeug ist das Presswerkzeug für die Bodengruppe. Und dieses wird weiterverwendet. Außerdem viele der Teile der Struktur. Deshalb baut VW ja mit dem "modularen Querbaukasten". Die Presswerkzeuge für die Außenkontur sind relativ preiswert, da das Material dünn ist. Dacia verwendet ja z.B. für Sandero und Stepway die gleichen Türen.
zu 2.)
Ich gehe davon aus, dass ein Werk in Marokko viel staatliche Unterstützung erhält. Dazu kommen geringe Löhne.
zu 3.)
Ohne das jetzt recherchiert zu haben, aber die Premiumhersteller feiern seit Jahren Zuwächse in Absatz und Gewinn. Renault kann da m.E. nicht mithalten.
 
@ raschkiki
Einiges leider falsch!

1. Die Preßwerkzeuge für Dacia sind neu,ansonsten wären es ja die alten Karosserieformen, die gepreßt werden würden einschließlich der Spritzgußwerkzeuge fürs Interieur.

2. Der günstige Preis kommt deshalb, weil Renault sowohl auf bewährte (wohlgemerkt nicht "alte") Teile zurückgreift, die nicht erst neu entwickelt werden müßen.
Zudem haben die Händler geringere Gewinnmargen und Dacia spart enorm an Werbung, die Logistik ist schon von Renault vorhanden.
Die Ausstattung ist übersichtlicher, viele Komponeten, werden gar nicht erst angeboten, auch das spart. Auf manche Detaillösungen, wie z.B. aufwändigere Dichtungen an Türen oder Motorhaube oder Türdämmung wurde verzichtet, desgleichen wird H4 als aktuelle Lösung und die Hinterräder mit Bremstrommeln verbaut.

3. Renault hat in den letzten Jahren als einiziger Autobauer Europas Verluste im Verkauf durch die Marke Dacia nicht nur auffangen, sondern Gewinne sogar steigern können, sehr zum Leidwesen der herkömmlichen Anbieter. Renault konnte sich die letzen beiden Jahre über Dacia vor dem allgemeinen "Verkaufsabsturz" retten. Insofern wird es eher Kapazitätserhöhungen geben als Einschränkungen.

Moin, moin Gemeinde,
das ist auch mein Wissensstand, der aus vielen Quellen kommt, außer im Print von "Bild und Co".
Lieben Dank für den sehr nützlichen Beitrag
der Freizeitkapitän
 
Ich habe mich die Tage mal etwas mit dem Renault Captur beschäftigt. Man merkt deutlich, das der Clio4 und der Captur die Basis für unsere Autos sind.
Etliche Detaillösungen sind identisch. Alles wirkt in den Renaults wertiger. Das liegt aber nicht an besseren Materialien, sondern nur daran das es etwas anders zusammengebaut ist. Wenn man unter die Verkleidungen guckt, oder sich auf Details wie die Anschläge für die Heckklappe konzentriert, sieht man eindeutig wie preiswert alles gemacht ist.

Bis jetzt ging ich davon aus, das es nur bei unseren Datschen ab und an vorkommt das mal hier und da zu wenig Lack in den Ecken und Sicken ist... aber pustekuchen... Selbst beim Captur ist es hinter haltern und in indirekten Sichtbereichen mehr als grausig lackiert...

Während bei Dacia die Mittelkonsole um den Schaltpin aus 1 Teil gepresst ist, sind es beim Captur locker 5-7 Teile die über Klipse gehalten werden...

Manchmal wirkt es als würden sie Dacia benutzen um zu gucken wie weit sie die Qualität senken können bevor die Leute meckern... um dann knapp über diese Grenze zu gehen und es als Renault zu verkaufen...
 
Die Marke Dacia holte in den letzten Jahren stark auf,
sowohl im Ansehen als auch qualitativ(Zuverlässigkeit).
Strukturell geht D. offenbar einen ähnl. Weg wie Skoda.
D. wird einen ähnl. Erfolg haben wie S. das scheint mir
schon jetzt absehbar zu sein; und das wird R. auch voll
unterstützen, Die wären dumm wenn nicht...
D. ist auf dem Weg, eine etablierte Marke auf dem
EU- Markt zu werden,fast angekommen; der Rest ist
Mundpropaganda.Damit sollten sich alle D.- Fahrer
übrigens zurückhalten, sonst will jeder einen, dann ist´s
1. nichts besonderes mehr:huh:
2. sind die Lieferzeiten dann wie damals in der´Zone´:lol:
 
.....wenn Renault spürbar an Dacia verliert, werden sie die Bremse reinhauen. Renault wird sich keiner Kritik aussetzen, Arbeitsplätze in F zugunsten von Rumänien oder Marokko zu opfern. Der Staat ist Mehrheitseigentümer von Renault.

Was ist eure Meinung?
Mache dir nicht zuviele Gedanken. Das ist eine übliche Konzernstrukur. Wie sie jeder, dahergelaufene, Automobilkonzern hat:

Volkswagen:
"Seat" hat seine Premiummarke "Audi"
"Audi" hat seine Premiummarke "Porsche"

General-Motors:
"Chevi" hat seine Premiummarke "Opel"
"Opel" hat seine Premiummarke "Cadillac"

Toyota:
"Daihatsu" hat seine Premiummarke "Toyota"
"Toyota" hat seine Premiummarke "Lexus"

BMW:
"Mini" hat seine Premiummarke "BMW"
"BMW" hat seine Premiummarke "Rolls-Royce"

Renault-Nissan:
"Lada" hat seine Premiummarke "Dacia"
"Dacia" hat seine Premiummarke "Renault"
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #12
Derzeit wird durch Optimierung in Tanger die Fertigung noch um einige Tausend Fahrzeuge im Jahr gesteigert!
Wie Renault dies in den nächsten Jahren halten wird, wäre Spekulation!

Wobei die absolute Zahl nicht sonderlich hoch ist: 2010: 349Tsd, 2011 343Tsd, 2012 360Tsd, davon 46,6 in D.

Die tägliche Motorenkapazität ist um einiges höher, als die tägliche Fahrzeugkapazität. Daran liegen die langen Lieferzeiten garantiert nicht!

Das wäre produktionstechnischer Unsinn. Renault plant seine VK-Zahlen im Detail durch und passt die Kapazitäten an. Nicht genutzte Produktionskapazität ist rausgeschmissenes Geld.

Es ist halt ein Tochterunternehmen, wie bei vielen anderen Hersteller auch!

Sag ich doch!

Nein, Renault verdient mit der Tochter sehr gutes Geld, dazu kommt seit 2 Jahren ein Sparkurs bei Renault, der immer besser anschlägt und auch die Partnerschaft mit Nissan zahlt sich positiv in den Zahlen aus!

Warum wohl Sparkurs?

Bitte vorm gesparten Geld beim Kauf mal ne Mathe-Nachhilfestunde buchen! 15,2% sind keine Mehrheit!

Zumindest ein gutes Argument, den eigenen Willen durchzusetzen.
 
gleiche Teile im gleichen Konzern zu verbauen um Kosten zu sparenist ja jetzt nichts wirklich neues. Das findet auch mehr und mehr Konzernübergreifend statt.
Der Ford Fiesta war als Mazda1 am Start, Der Kangoo ist auch als Mercedes zu haben. Ford Galaxy, Seat Alhambra und VW Sharan sind die gleichen Autos.
Ich bearbeite ein Achsgetriebe für Great Wall Motors in China an der gleichen Montagelinie mit den gleichen Mitarbeitern und Werkzeugen wie ein Achsgetriebe für Chrysler, VW, Porsche oder Alfa Romeo. Wir schicken die Teile für die deutsche Autos an Montagebetriebe in USA und China, nach Südamerika oder Leipzig. Wir liefern 8Gang Automatgetriebe an VW, BMW, Audi, Bentley,.....die unterscheiden sich nur in der Software und automotorundsport schreibt dann, dass die Ingolstädter schon die besseren Getriebe bauen, weil BMW einen Schaltruck hat, der auf Kundenwunsch vom Lieferanten einprogrammiert ist.

Lager für den Abtrieb im Achsgetriebe für 13 Typen von 10 Herstellern gibt es genau drei verschiedene, wobei sich zwei davon nichtmal im Maß sondern nur in der Form der Lagerschale unterscheiden. Kalottenscheiben für Ausgleichskegelräder für ca. 30 Typen gibt es nur zwei Verschiedene. Das sind nur ganz wenige Beispiele aus meiner kleinen Welt und ich glaube nur noch was ich sehe oder von Leuten weiß, die damit zu tun haben.

Grüße

Martin
 
Die Marke Dacia holte in den letzten Jahren stark auf,
sowohl im Ansehen als auch qualitativ(Zuverlässigkeit).
Strukturell geht D. offenbar einen ähnl. Weg wie Skoda.
D. wird einen ähnl. Erfolg haben wie S. das scheint mir
schon jetzt absehbar zu sein; und das wird R. auch voll
unterstützen, Die wären dumm wenn nicht...
D. ist auf dem Weg, eine etablierte Marke auf dem
EU- Markt zu werden,fast angekommen; der Rest ist
Mundpropaganda.Damit sollten sich alle D.- Fahrer
übrigens zurückhalten, sonst will jeder einen, dann ist´s
1. nichts besonderes mehr:huh:
2. sind die Lieferzeiten dann wie damals in der´Zone´:lol:

Der große unterschied zwischen dacia und Skoda ist, das VW bei Skoda die überteuerten fast schon Premium Mittelklasse Wagen nahezu 1:1 kopiert, und sie dadurch im durchschnitt nur 10 Prozent günstiger als die Originale sind...
Wohingegen ein Dacia ein richtig hart abgespecktes Modell der kleinsten Serie der Mutterfirma ist. Es gibt keine Experimente. Dafür von jedem Modell ein fast nacktes Basismodell das insgesamt im Ganzen Auto weniger Kabel hat als ein skoda im Armaturenbrett...
Für den Preis eines citigo bekomme ich einen Dokker, in dem ich einen Citigo parken kann...
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #15
gleiche Teile im gleichen Konzern zu verbauen um Kosten zu sparenist ja jetzt nichts wirklich neues. Das findet auch mehr und mehr Konzernübergreifend statt.
Der Ford Fiesta war als Mazda1 am Start, Der Kangoo ist auch als Mercedes zu haben. Ford Galaxy, Seat Alhambra und VW Sharan sind die gleichen Autos.
Ich bearbeite ein Achsgetriebe für Great Wall Motors in China an der gleichen Montagelinie mit den gleichen Mitarbeitern und Werkzeugen wie ein Achsgetriebe für Chrysler, VW, Porsche oder Alfa Romeo. Wir schicken die Teile für die deutsche Autos an Montagebetriebe in USA und China, nach Südamerika oder Leipzig. Wir liefern 8Gang Automatgetriebe an VW, BMW, Audi, Bentley,.....die unterscheiden sich nur in der Software und automotorundsport schreibt dann, dass die Ingolstädter schon die besseren Getriebe bauen, weil BMW einen Schaltruck hat, der auf Kundenwunsch vom Lieferanten einprogrammiert ist.

Lager für den Abtrieb im Achsgetriebe für 13 Typen von 10 Herstellern gibt es genau drei verschiedene, wobei sich zwei davon nichtmal im Maß sondern nur in der Form der Lagerschale unterscheiden. Kalottenscheiben für Ausgleichskegelräder für ca. 30 Typen gibt es nur zwei Verschiedene. Das sind nur ganz wenige Beispiele aus meiner kleinen Welt und ich glaube nur noch was ich sehe oder von Leuten weiß, die damit zu tun haben.

Grüße

Martin

Hier gibt es grob 3 verschiedene Fälle:
-Design und Fertigung Renault: z.B. Motor, Blechteile wie Bodengruppe
-Design Renault, Fertigung Zulieferer: Sitze, Schalter, Kunststoffteile
-Design und Fertigung Zulieferer: Anlasser, Einspritzanlage, MSG, Automatikgetriebe
In Ursprungsmail war der erste Fall gemeint.
 
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