SCe, TCe, dCi, MPI: Unterschiede der Motoren erklärt

Dok Hollywood

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Dokker, 1.6 16V SCe 100 LPG
Hi,

Vorab: kann mir jemand erklären, wofür die Abkürzungen SCe, TCe und dCi ausgeschrieben stehen? Sind das überhaupt Abkürzungen?

Ich habe mich in letzter Zeit mit den unterschiedlichen Motor-Typen beschäftigt. Das hier ist meine kleine Zusammenfassung für alle, die das Thema ebenfalls interessiert. Bitte gerne ergänzen (auch eure Erfahrungen mit den unterschiedlichen Motor-Typen).

Übersicht der Dokker-Motoren:

Saugbenziner (kein Turbo):
  • MPI (Multi Point Injection): Früheres Modell des Saugbenziners bei Dacia.
  • SCe: Neues Modell des Saugbenziners bei Dacia (mit MPI), bei dem jeder der vier Zylinder ein eigenes Einspritzventil hat. 4 Zylinder, 1.598 cm³ Hubraum. (Höchster Verbrauch, zumindest auf dem Papier).
Turbo (kein Saugbenziner):
  • dCi: Turbo-Diesel, 4 Zylinder, 1.461 cm³ Hubraum. Geringster Verbrauch (zumindest auf dem Papier).
  • TCe: Turbo-Benziner. 4 Zylinder, 1.197 cm³ Hubraum. (Zweit-geringster Verbrauch, auf Papier).
In der Automobilindustrie werden Turbos im Kombination mit dem sogenannten Downsizing genutzt:
  • Der Motor wird verkleinert, weniger Zylinder und / oder weniger Hubraum sind die Folge.
  • Durch Turbo-Technik wird bei einem kleineren Motor versucht, die Leistung eines größeren Motors beizubehalten, der ja mehr Hubraum / mehr Zylindern hat.
  • Im Zusammenhang mit Turbo-Motoren wird auch von "aufgeladenen Motoren" gesprochen.
  • Dadurch, daß Turbo-Motoren weniger Hubraum haben, als ihre Saugbenziner-Kollegen, verbrauchen sie in der Regel auch weniger Sprit auf 100 Km, allerdings gilt das meistens nur für den unteren Drehzahlbereich. In höheren Drehzahlbereichen verbraucht ein Saugbenziner verhältnismäßig weniger Benzin.
  • In der Praxis müsst ihr bei einem Saugbenziner im Gegensatz zu einem Turbo meistens einen Gang runter schalten, wenn ihr schnell beschleunigen wollt.
  • Dadurch, daß ein Turbo-Motor stärker belastet ist, besteht die Gefahr, daß dieser - vor allem bei unsachgemäßer Nutzung (siehe Tipps unten) - schnell kaputt gehen kann.
  • Funktionsweise eines Turbos.
  • Kritischer Beitrag: Missverständnis Turbo - die Downsizing-Seuche.
  • Auch interessant: Dacia Dokker (2016): Neue Motoren
Warum das Ganze? Ein Turbo-Motor verbraucht auf dem Papier weniger Sprit bei gleichbleibender Leistung. Das wirkt bei Kunden gut als Verkaufsargument.

Ich selbst stehe den Turbo-Motoren sehr skeptisch gegenüber. Da mir Langlebigkeit und Robustheit wichtiger ist und ich kein Risiko eingehen will, würde ich immer Saugbenziner statt Turbo wählen, sofern ich die Wahl habe. Das ist aber auch eine Frage der eigenen Vorliebe.

Mein Tipp: SCe + LPG macht den leicht erhöhten Verbrauch des Saugbenziners durch das günstige Autogas mehr als wett (die Beschleunigung bei unserem Dokker empfinde ich als top). Folgende Tipps habe ich gefunden, die man vor allem bei Turbo-Motoren beachten sollte.

Tipps für Turbo-Motoren:
  1. Den Wagen erst auf Betriebstemperatur bringen, bevor er getreten wird.
  2. Den Wagen "kaltfahren", also ab Autobahn nicht sofort abstellen, sondern vorher mal 2 Minuten im Leerlauf lassen.
  3. Maximale Leistung nicht im unteren Drehzahlbereich fordern.
  4. Benzin mit maximal verfügbarer Octanzahl nutzen.
  5. Gas-Bremse-Gas-Bremse ist kein guter Fahrstil und führt dazu, daß der Turbo (und damit der ganze Motor) schnell kaputt gehen kann.
  6. Regelmäßige Wartung nach Herstellervorgaben.
    Wichtig: Um Hersteller-Garantie aufrecht zu erhalten immer in offiziellen Werkstätten die Inspektionen und Wartungen durchführen. Dabei eine Wartungsrechnung ausstellen lassen.
Diskussionen zum Thema:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
dieses Thema anzuregen war eine gute Idee.
  • Den Wagen erst auf Betriebstemperatur bringen, bevor er getreten wird.
  • Den Wagen "kaltfahren", also ab Autobahn nicht sofort abstellen, sondern vorher mal 2 Minuten im Leerlauf lassen.
  • Maximale Leistung nicht im unteren Drehzahlbereich fordern.
  • Benzin mit maximal verfügbarer Octanzahl nutzen.
  • Gas-Bremse-Gas-Bremse ist kein guter Fahrstil und führt dazu, daß der Turbo (und damit der ganze Motor) schnell kaputt gehen kann.
  • Regelmäßige Wartung nach Herstellervorgaben.
    Wichtig: Um Hersteller-Garantie aufrecht zu erhalten immer in offiziellen Werkstätten die Inspektionen und Wartungen durchführen. Dabei eine Wartungsrechnung ausstellen lassen.
Die Punkte 1 - 2 gelten für alle Motore, denn ein Hitzestau kann auch die Zylinderkopfdichtung schädigen.
Punkt 3 : das ist gerade die Stärke des Turbobenziners, egal welcher Marke
Punkt 4 : ich fahre z.Z. E10 und habe bislang keine Nachteile feststellen können. Zuvor hatte ich ca 2000km V Power getestet, was keinerlei Vorteile erkennen ließ.
Punkt 5 : so ein Fahrstil verbietet sich - bei jedem Fahrzeug (-motor)
Punkt 6 : gilt für alle Neuwagen mit Garantie
Mein Tipp: SCe + LPG macht den leicht erhöhten Verbrauch des Saugbenziners durch das günstige Autogas mehr als wett
Hier stimme ich voll zu, zumal der Gaser mit den geringeren Emissionen aufwarten kann.
Ich selbst stehe den Turbo-Motoren sehr skeptisch gegenüber. Da mir Langlebigkeit und Robustheit wichtiger ist und ich kein Risiko eingehen will, würde ich immer Saugbenziner statt Turbo wählen, sofern ich die Wahl habe. Das ist aber auch eine Frage der eigenen Vorliebe.
Weiterhin ist der SCe in der Anschaffung günstiger als der TCe.

Unterschiede:
der SCe100 erreicht sein max. Drehmoment bei erheblich höherer Drehzahl als der 1.2TCe, welcher mit 192Nm außerdem 36Nm mehr generiert.(Hierbei stellt sich die Frage, ob man die Mehrleistung tatsächlich benötigt?)
der dCi110 ist der durchzugstärkste Motor, somit gut für Gepannfahrten geeignet, aber nicht im Dokker verfügbar und als Diesel leider politsch nicht mehr gewollt.
dem dCi90 würde ich den SCe100 LPG vorziehen, die Leistungsdifferenzen halte ich für marginal.
 
Zwischen 100 Saugotto PS und 90 Turbodiesel PS, ist der Unterschied alles andere als marginal, zudem 1.6l für einen Sauger nicht gerade besonders viel ist.
 
Naja, beim Sauger brauchts einfach mehr Drehzahl um zum dCi gefühlt "gleich flott" unterwegs zu sein. Ebenso verhält es sich zum TCe Turbo, auch der lässt sich mit niedrigerer Drehzahl zügiger fahren als der SCe. Ob der Sauger bei gleichem Fahrstil durch die höheren Drehzahlen dann tatsächlich länger hält wie der niedriger drehende Turbobenziner ist für mich aber zumindest mal fraglich. Falsch behandelt sterben jedenfalls alle Motoren frühzeitig(er).
 
bin immer wieder baff, wie schlecht sauger heutzutage so wegkommen. das sind superrobuste motoren, die man durchaus drehen kann und die darüber hinaus sehr hohe laufleistungen erzielen. hatte mal nen 1.6 71ps benziner (opel) > das teil ist bis kilometer 380.000 (!) gelaufen, danach hatte ich keine lust mehr noch mehr geld reinzustecken und habe ihn abgestellt und da wär noch was gegangen! das muss dem motor mal ein neuer turbo-diesel oder turbo-benziner erst mal nachmachen, da bin ich bei vielen vielen autos inzwischen skeptisch und die reparaturkosten sind bei den technik-monstern teils astronomisch! denke eher, bei den meisten ist das alles eine glaubens-; sich-selbst-schön-reden-sache bzw. ein frage, was will ich denn mit dem auto machen (wohnwagen ziehen, langstrecke, etc.). denn hat man sich erst mal für ein motor-typ entschieden, will man schließlich auch, dass der karren lange läuft. ich finde turbos vom fahrgefühl her wirklich fantastisch, aber der sauger ist schon lange lange ausgereift und ich weiß nicht warum 102ps soooo ein unterschied zu 107ps oder 115ps sind zumal das teil gedrosselt ist (den gibs auch mit 115ps bei nissan). der verbrauch zwischen benziner und diesel ist wirklich unterschiedlich, aber der diesel ist politisch schon heute nicht mehr gewollt - die ersten handfesten aktionen sind leider durch (stuttgart)! dacia baut familien- und alltags-autos ohne viel schnick-schnack, die leistung ist hier eher unrelevant (stichworte: ampeljagerei, hohe beschleunigung am ende einer baustelle auf der autobahn, usw.)! schließlich entscheidet man sich für die marke dacia aus folgenden gründen:

1. es handelt sich um kein doofes statussymbol sondern um einen gebrauchsgegenstand
2. die laufenden kosten sowie jene für die beschaffung sind mehr als im rahmen
3. der wiederverkaufswert ist spitzenmäßig
4. wenig technik > wenig probleme
5. das auto kann auch noch von freien werkstätten repariert werden
6. die ersatzteile sind bezahlbar und verfügbar (da millionenfach hergestellt)
7. viel platz (übern klassendurchschnitt)
8. 3 jahre garantie bis 100.000km

und da gibs bestimmt noch mehr =)!
 
Ich war grundsätzlich Turbo-Fan bis zu meinem alten Nissan 200SX. Durch den 2.0L 16V Motor und ca. 1300kg Leergewicht kam man gut vorran ohne das der Turbolader großartig auf Touren kommen musste. Warmfahren war so kein Problem.
Doch wie schaut das mit den neueren Motoren aus, erst recht in Bezug auf Downsizig ?
Meine ersten schlechten Erfahrungen hatte ich mit den VW TDI´s gemacht. Ohne ein bisschen Ladedruck hatte man keine Chance nur auf gerade mal 50km/h zu kommen. Trotz Diesel und 1,9L Hubraum !
Fazit: Nach 150.000Km Turbo Platt, nicht nur ein bisschen sondern richtig ! 1mm Wellenschlag !

Beim TCe sind die Gegebenheiten identisch !
Mein Turbolader wurde einmal von der Motorsteuerung nicht freigegeben und ich durfte mal erfahren wie sich der 1,2L TCe komplett ohne Ladedruck fährt. Ich übertreibe jetzt nicht wenn ich sage: Gefühlte 10PS. 50Km/h waren auf der Geraden gerade noch erreichbar.

Ein richtiges "Warmfahren" ist auch mit dem TCe nicht möglich !
Der Motor ist extrem auf den Turbolader angewiesen und dreht schon entsprechend früh hoch.

Mich würde mal brennend interessieren wie hoch der Ladedruck beim TCe ist und ab wann nur schon 0,1 Bar anliegen.
 
bin immer wieder baff, wie schlecht sauger heutzutage so wegkommen. das sind superrobuste motoren, die man durchaus drehen kann und die darüber hinaus sehr hohe laufleistungen erzielen. ... ich finde turbos vom fahrgefühl her wirklich fantastisch, aber der sauger ist schon lange lange ausgereift ...
Ich bin ebenfalls baff wie wenig den Turbomotoren zugetraut wird. Die sind ebenfalls ausgereift, Diesel ohne Turbo gibt´s so gesehen fast garnicht mehr.
...der verbrauch zwischen benziner und diesel ist wirklich unterschiedlich, aber der diesel ist politisch schon heute nicht mehr gewollt - die ersten handfesten aktionen sind leider durch (stuttgart)! ...!
Zum Benziner mit LPG ist der Verbrauch vom Diesel zwar niedriger, seitens der Spritkosten schenken sie sich aber nur wenig.
 
grundsätzlich sollte man keinen verbrennungsmotor im kaltem zustand treten, wenn er lange halten soll:think:

Hallo!

Ausser den Zweitakter, der ist dafür das Beste was gibt.
Der kann das klaglos ab.
Aber der Zweitakter ist, bis auf wenige Ausnahmen, inzwischen leider fast schon Geschichte/Historie.

liebe Grüsse
 
Das hier hätte ich vielleicht mal alles lesen sollen bevor ich das Auto bestellt hab :blink:
Sehr informativ, danke dafür!:yes:
 
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