Optimaler Reifenluftdruck

lodgymuc

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Lodgy 1.2 TCe 115
Hallo,

Wie ermitteln Autohersteller eigentlich den optimalen Reifendruck für die Vorgaben?
Wenn ich mir unseren Lodgy mal ansehe hat der egal welches Modell oder ausgelieferter Reifen immer die gleichen Vorgaben mit 2.4Bar vorne und 2.7-2.9Bar hinten. Wobei 2.9 hinten bei schneller Fahrt oder bei Zuladung fällig ist.

Fahre ich mit obengenannten Parametern und meinen 205ern alleine von der feuchten Straße in die leicht staubige Tiefgarage kann ich an den Reifen ganz gut den Querdurchmesser der Auflagefläche der Reifen beurteilen. Hierbei haben die Vorderreifen beidseits einen ca. 1cm breiten Rand, die Hinterreifen aber mindestens 2cm.
Daraus schliesse ich dass der Reifendruck im Hinterrad weniger Auflagefläche zulässt.

Im Web kann man sich die Reifendrucktabelle von Continental ansehen. Hier haben ähnliche aber schwerere Autos (Zafira, Touran, Grand Scenic...) deutlich niedrigere bis ähnliche Reifendruckvorgaben.

Da stellen sich mir einige Fragen.....
Gleicher Luftdruck bei 185/65 R15 und bei 195/55 R16 XL?
2.4Bar vorne egal ob schnell oder Beladen?
Wann federt ein Reifen und wann dämpft er?
Wo liegt der noch vertretbare minimale und der maximale Luftdruck in bezug auf die Fahrsicherheit?
Werden die Vorgaben wissenschaftlich ermittelt oder einfach gewürfelt?

LG
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #4
Wenn Reifen mit hohem Luftdruck eher federn und Reifen mit niedrigem Luftdruck eher dämpfen, warum erhöhen wir den Druck um Die Fahreigenschaften bei zu weichen Federn zu verbessern und bauen noch Stoßdämpfer mit stärkerer Dämpfung ein?

Hat schonmal jemand niedrigeren Luftdruck ausprobiert?
 
Da treffen Theorie und Alltagspraxis aufeinander. Jeder Reifenhersteller gibt für seine verschiedenen Reifendimensionen auch den Reifendruck an ohne zu wissen auf welches Fahrzeug der Reifen montiert wird. Als ich das Fahrzeug von der letzten Inspektion abgeholt habe wusste ich sofort nach den ersten hundert Metern, die habe wieder den Luftdruck nach Etikett abgelassen. Schwammig zur nächsten tanke und wieder vorn 2,5 und hinten 2,6 drauf und ein sicheres Fahrgefühl. Das wurde aber schon von sehr vielen hier im Forum festgestellt. Und ehe sich die Auflagefläche so verringert das nur noch die Mitte vom Reifen aufliegt müsste man wohl den Druck gigantisch erhöhen was mit den Geräten an der Tanke gar nicht möglich ist. Mal von der Reifenkonstruktion abgesehen. Wir reden hier aber von den Daciaüblichen Abmessungen und nicht von den Trennscheiben auf nem alten Trabbi! Außerdem ist der Reifendruck immer ein momentarer der sich wärend der Fahrt je nach Geschwindigkeit und Fahrbahn und Wetter ändert.
 
Hat schonmal jemand niedrigeren Luftdruck ausprobiert?


Beim Duster steht leer oder voll 2,1 bar und Frau+ich war auch so gut beladen 7tkm so unterwegs. Die Reifen haben sich außen etwas stärker abgefahren als innen, ergo gehe ich davon aus das real weniger als 2,1 bar drin waren bzw. die Angabe zu gering gewählt ist. Spritverbrauch wurde nicht negativ beeinflusst, nur die Lenkung war beim Parken schwergängig.

Hatte auch schon auf allen 2,8bar drauf und 2,5bar wurde auch getestet, vor allem auf den hinteren Reifen als viel zu hart inkl Rebound empfunden.
Derzeit sind V:2,3 H:2,1 bar drauf. Ich fahre eher am unteren limit vom Reifendruck da nicht jedes Schlagloch gefühlt werden muss.

Das Ganze hängt auch vom Reifen (runflat) und dem alltäglichen Untergrund ab, auf einer Schotterpiste brauchen kräftig aufgepumpte Reifen mehr Energie. Wenn der Wagen nur Asphalt sieht kann wie von Firestone empfohlen bis zu 0,5bar mehr rein gepumpt werden.

Bei zB. Nokian Reifen ist der unterschied beim Spritverbrauch gegen 0 ob da jetzt ein halbes bar mehr oder weniger drin ist, was dem Grundaufbau der Karkasse zu verdanken ist. Reifen mit geringen Rollwiderstand sind auch gleichzeitig komfortabel.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #8
Zum Beispiel:
Opel Zafira B Ecotec 1.6 2008-
Gewicht 1665 kg
Radstand 2703 mm
Spurweite 1488 / 1512 mm
Luftdruck laut Conti-Tabelle:
205/55 R16 91H 2.0 2.0/2.1 2.6

Dacia Lodgy
Gewicht 1165kg
Radstand 2810 mm
Spurweite 1492 / 1478 mm
Luftdruck laut Hersteller:
195/55 16R 91T 2.4 2.7/2.4 2.9
 
Also ich würde sagen, wenig Reifendruck, wenig Sicherheit.

Verwechsle nicht wenig Reifendruck mit zu wenig Reifendruck. Wenig Druck bedeutet max. Auflagefläche, ohne dass sich die Auflagefläche nur an den Außenkanten abfährt. Viel Druck bedeutet, max. Auflagefläche, ohne einen nennenswert höheren Abrieb in der Mitte des Reifens.
 
Wenn Reifen mit hohem Luftdruck eher federn und Reifen mit niedrigem Luftdruck eher dämpfen, warum erhöhen wir den Druck um Die Fahreigenschaften bei zu weichen Federn zu verbessern und bauen noch Stoßdämpfer mit stärkerer Dämpfung ein?

Moin,

Reifen sind ein (der primäre) Teil der Federung.
Hoher Reifendruck und/oder niedrige Reifenflanken verschlechtern die Federungseigenschaften.
Dort entscheidet sich sehr viel, wie komfortabel sich ein Fahrzeug fährt.

Alles das was der Reifen nicht abfedern kann ist dann übrig für die Federung.
Die damit manchmal ihre liebe Not hat.
Insofern ist, so man es etwas komfortabel haben möchte, ein zur Beladung passender Reifendruck nicht ganz verkehrt.
Und der Verzicht auch Reifen mit niedrigem Querschnitt.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #11
Also ich würde sagen, wenig Reifendruck, wenig Sicherheit.

Wenn du die Reifendruckwerte des o.g. Zafira noch in Relation zum Gewicht betrachtest liegen wir mit unseren Druckvorgaben ja schon deutlich darüber.
Glaubst doch nicht dass die Werksvorgaben des Zafiras im gefährlichen Bereich liegen, oder?

LG
 
Glaubst doch nicht dass die Werksvorgaben des Zafiras im gefährlichen Bereich liegen, oder?
Von 67% bis 133% des zulässigen Gesamtgewichts ist wahrscheinlich alles tagesnormal, deshalb sind auch alle Reifendrücke von 1,5 bar bis zum aufgedruckten Maximalwert unbedenklich. Ich würde da nicht so eine Wissenschaft draus machen.

Wie bereits geschrieben: tendenziell etwas langsamer fahren und unnötig mitgeschlepptes Gewicht ausladen schafft erheblich mehr Sicherheit als seitenlange Diskussionen über Zehntel bar, die man mehr oder weniger in die Reifen pumpt.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #13
Ich glaube ja mittlerweile dass die relativ hohen Reifendruckvorgaben der Käuferzielgruppe zu verdanken sind. Und das sind nicht die deutschen Autobahnraser :dance:.
Um mit billigen, schmalen und hohen 185ern stabil und spritsparend zu fahren brauchts halt schon etwas mehr Druck. Und die schlechten Strassen der Zielgruppen kompensiert man dann mit ner weichen Federung/Dämpfung. Bei Geschwindigkeiten bis max.130kmh stört dies dann nur die wenigsten.

LG
 
Bei jedem Reifenwechsel kontrolliere ich, ob das Profil auf der gesamten Breite des Reifens gleichweit abgenutzt ist. Wenn ja, bleibt der Reifendruck wie er ist. Wenn in der Mitte eine größere Abnutzung erkennbar ist, wird der Reifendruck etwas verringert. Wenn außen eine größere Abnutzung erkennbar ist, wird der Reifendruck etwas erhöht. Das ist alles.

Ich fahre nicht mit relativ hohen Reifendrücken, sondern mit genau angepassten Reifendrücken. Im Moment liegen die bei rund 2.5 bar.
 
Vor vielen Jahren habe ich einmal ganz offiziell bei den Technikern von Reifenherstellern angefragt, doch die halten sich leider sehr bedeckt und unkonkret. Am Ende wird immer auf den empfohlenen Reifendruck verwiesen. Es scheint ein Kompromiss zu sein zwichen Komfort, also weniger Druck und Kurvenstabilität, also mehr Druck. Was den Bremsweg anbetrifft, habe ich bisher keine harten Fakten gefunden. Etwas mehr Druck bedeutet jedenfalls weniger Verschleiß und weniger Energieverbrauch.

Da Motorräder relativ wenig Auflagefläche haben, ist wohl der Bremsweg bei Motorrädern ausreichend, es kommt ja auch auf die Gummimischung und Alter an.
 
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