Motortemperatur Kühlwassertemperatur im Bordcomputer

Den Nutzen in Extremfällen hat ja schon @tomruevel erklärt.

Im Alltag gibt es aber einen weiteren und sogar sehr triftigen Grund, weshalb eine Temperaturanzeige für das Wasser wertvoll ist.
Mal ein extremes und leicht überzogenes Beispiel dazu.

Es gibt Menschen die haben vom Naturel her überhaupt keinen Bezug zur Technik, genau wie ich zur Quantenphysik. :D

Ein solcher Mensch hat einen täglichen 20km Weg zur Arbeit und die Strecke ist fast ausschließlich BAB, wobei er nur 200m von der BAB-Auffahrt wohnt.
Die BAB dort ist auch im Winter immer gut gesalzen und geräumt, wodurch man zügig fahren kann.

An einem knackig kalten Morgen mit -20°C steigt er also in sein klirrend kaltes Fahrzeug, fährt dann 200m bis zur Auffahrt und damit er sich zügig in den dort fließenden Verkehr einreihen kann, beschleunigt er auf der Einfädelspur im 3. Gang zügigst bis 100kmh, um sich in den dortigen Morgenverkehr mit 100kmh einfädeln zu können, ohne daß jemand bremsen muß.

100kmh im 3. Gang, das sind bei einem Benziner evtl. 5000 oder 6000min-! und das bei einem noch eiskalten Motor bei dem das Kühlwasser noch nichmal die Anzeigenadel der Temperaturanzeige vom unteren Anschlag heben würde.
Er hat aber keine Temperaturanzeige.

Das wirlich fatale ist aber, daß das Motorenöl sich erst merklich zu erwärmen beginnt wenn das Kühlwasser schon seine Betriebstemperatur erreicht hat.

Somit fährt er mit 5000 oder 6000min-1 mit noch klirrend kalten Motorenöl, wodurch kurzzeitige Schmierfilmabreißer fast schon vorprogrammiert sind.
Macht man so etwas öfters und regelmäßig, dann hält ein solcher Motor nicht 250.000, sondern nur 70.000km und ist dann fertig bis zum Hals, weil die Brennräume Riefen durch mangelnde Schmierung bekommen, wodurch erhöhter Ölverbrauch, schlechtere Kompression und dadurch auch Leistungsverlust entsteht.

Auch Kurbelwellen, deren Lager, Nockenwelle mit Lagern und Kipphebeln, aber auch die Pleuellager werden so deutlich schneller ausgelutscht.

Hat man aber eine Kühlwasseranzeige kann man erkennen wann das Kühlwasser seine Betriebstemperautur erreicht hat.
Nachdem die Ölerwärmung aber deutlich langsamer ist als die des Wassers, kann man als Faustregel nochmal 5 Minuten draufrechnen und dann weiß man, ....... jetzt ist auch das Motorenöl so warm, daß es überall gut hinkommt und schmieren kann und jetzt erst kann man auch beruhigt hohe Drehzahlen abfordern.

Und alles das weiß derjenige aber nicht, weil er keine Anzeige für die Wassertemperatur hat.
Für ihn und sein Empfinden ist das Fahrzeug ab dem Motorkaltstart mit voller Leistung nutzbar - eine fatale Meinung. :huh:

Und fast exakt diesen Weg zur Arbeit darf ich täglich auf mich nehmen.
1 Km zur Auffahrt Kraftfahrstraße, dann 15 Km dort bleiben und einen weiteren Kilometer nach der Abfahrt steht die Karre am Firmenparkplatz.
Darum soll mir auch niemand erzählen, dass ich den Motor beim Scheiben freikratzen nicht schon laufen lassen sollte.

Im Stand auf dem Parkplatz etc. gießt man bei geöffneter Motorhaube vorsichtig (Leitungs, - Bach - oder Mineral - ) Wasser über den Kühler, daß senkt die Temperatur zügig.
Kaltes Wasser auf heiße Metallteile kippen. Immer eine gute Idee. :clap:
 
Zuletzt bearbeitet:
...Kaltes Wasser auf heiße Metallteile kippen. Immer eine gute Idee.

Das sollte der Kühler (und auch alle anderen Motorenteile) locker aushalten, denn nichts anderes passiert wenn jemand mit Karacho durch eine tiefe Pfütze fährt, oder ein plötzlich einsetzende Starkregen in voller Fahrt auf den knallheißen Kühler/Motor trifft.

außerdem war die Rede von vorsichtig:

Zitat von Andalo:
Im Stand auf dem Parkplatz etc. gießt man bei geöffneter Motorhaube vorsichtig (Leitungs, - Bach - oder Mineral - ) Wasser über den Kühler, daß senkt die Temperatur zügig.

Viel gruselliger ist es, wenn jemand mit Wasser bei minus 10°C (oder kälter) die Windschutzscheibe auftaut. (auch "Zimmertemperatur, bzw. "lauwarm" wie man immer wieder lesen kann, verursacht da einen schönen Temperaturschock von 30...40 °C, und das auf dem von Natur aus wunderbar spröden Glas)
 
Das sollte der Kühler (und auch alle anderen Motorenteile) locker aushalten, denn nichts anderes passiert wenn jemand mit Karacho durch eine tiefe Pfütze fährt, oder ein plötzlich einsetzende Starkregen in voller Fahrt auf den knallheißen Kühler/Motor trifft.

außerdem war die Rede von vorsichtig:

Zitat von Andalo:
Im Stand auf dem Parkplatz etc. gießt man bei geöffneter Motorhaube vorsichtig (Leitungs, - Bach - oder Mineral - ) Wasser über den Kühler, daß senkt die Temperatur zügig.

Viel gruselliger ist es, wenn jemand mit Wasser bei minus 10°C (oder kälter) die Windschutzscheibe auftaut. (auch "Zimmertemperatur, bzw. "lauwarm" wie man immer wieder lesen kann, verursacht da einen schönen Temperaturschock von 30...40 °C, und das auf dem von Natur aus wunderbar spröden Glas)

Definiere "vorsichtig"....

Das sind "Tipps", die aus der Steinzeit der automobilen Fortbewegung stammen.
Früher hat man auch gegen die Trommelbremse gepinkelt wenn Diese nach einer Passfahrt zu heiß war.
 
Das sind "Tipps", die aus der Steinzeit der automobilen Fortbewegung stammen.

Moin,

man mag ja über diese Tipps oder Verhaltensweisen aus der Steinzeit der automobilien Fortbewegung milde lächeln.

Es gibt eine ganze Reihe deren Sinnhaftigkeit noch immer existiert und deren Ignoranz erhebliche Folgen haben kann. Klassisches Beispiel ist das Nutzen der Motorbremse (auch wenn sie schlechter geworden ist) im Gebirge oder gleichmäßiges Fahren mit mäßiger Geschwindigkeit an Steigungsstrecken.

Das haben die ganzen Newbies heute nicht mehr drauf, glauben aber darüber urteilen zu können, bar jeglicher Kenntnis der Hintergründe. Die Kenntnis haben sich die alten seinerzeit in Fachbüchern angelesen.
 
Definiere "vorsichtig"....
Das sind "Tipps", die aus der Steinzeit...

Aha.

Was wäre denn statt dessen die neuzeitliche „Methode“?
Vermutlich verzweifelt mit einem Eierfon und einer „App“ vor dem Kühler rumwedeln oder ein virtuelles Wesen virtuell sein Ei auf dem Kühler ausbrüten lassen, und sich wundern das es nicht hilft.
Eine Lösung, so „steinzeitlich“ sie auch von denen die selbst keine Lösung haben bezeichnet werden mag), IST eine Lösung (das ist das Gegenteil von „keine Lösung“).

Und gerne kann ich auch „vorsichtig“ in diesem Zusammenhang definieren:
Vorsichtig wäre in diesem Falle z.B. langsam aus einer Flasche oder einer Kanisteröffnung rüberlaufen lassen.

„Unvorsichtig“ in diesem Zusammenhang wäre z.B.: mit einem riesigen Eimer (z.B. 20 Liter Fassendenfarbeneimer) in einem einzigen Schwall alles auf einmal, oder z.B. mit vollem Druck aus einem Feuerwehrschlauch.

Für weitere Definitionen von Alltagsbegriffen und Beispiele stehe ich gerne zur Verfügung.
 
Was wäre denn statt dessen die neuzeitliche „Methode“?

Moin,

die neuzeitliche Methode bei Talfahrten (so mal als Beispiel) sieht so aus.
In zu hohem Gang, also ohne Motorbremse zu Tal rollen.
Schnell natürlich, weil langsam und den Gegebenheiten angepaßt kann man ja offensichtlich nicht, auf solchen Strecken.

Unten angekommen stinkts und rauchts von den überhitzten Bremsen.

Schlußfolgerung (neuzeitlich): Das Fahrzeug hat zu schwache Bremsen.
 
Früher hat man auch gegen die Trommelbremse gepinkelt wenn Diese nach einer Passfahrt zu heiß war.
(OT an) Aha, und heute brauchste ne Packung Granufink und eine Schlauchverlängerung mit Trichter um die Trommelbremse zu treffen (OT ende)
Ich brauche die Anzeige nur im Winter und dann gehts eben über OBD2 und Torque aufs Display eines ausgemusterten Handy. Wer´s nicht braucht spart sich das. Ist fast bei allen Fragen so der rote Faden!
SINN oder UNSINN...sollte jeder für sich entscheiden dürfen. :clap:
 
„Unvorsichtig“ in diesem Zusammenhang wäre z.B.: mit einem riesigen Eimer (z.B. 20 Liter Fassendenfarbeneimer) in einem einzigen Schwall alles auf einmal, oder z.B. mit vollem Druck aus einem Feuerwehrschlauch.

Grundsäzlich kann ein Motor schon einiges ab, nur man sollte sich davor hüten, daß das Wasser auf den heißen Auspuffkrümmer aus Stahlguß spritzt. Denn der platzt dann auch schon mal gerne.

Erst viel später bemerkt man irgendwann, daß der Krümmer ausbläst und wundert sich dann, wie das passieren konnte. :think:

Ansonst wie hier schon geschrieben, - bei plötzlicher Motorüberhitzung während der Fahrt Gang raus, das Fahrzeug im Leerlauf ausrollen lassen (dabei nutzt man den Fahrtwind als Kühlung), Heizung einschalten - Gebläse auf volle Pulle und nach dem ausrollen die Motorhaube öffnen, wobei man den Motor weiterlaufen läßt.
So kriegt man die Überhitzung meist schnell weg.

Bei einer Talfahrt natürlich nicht anhalten und somit den Fahrtwind länger nutzen.
 
Und genau auf die Argumentation mit der unwissenden "Generation iPhone" habe ich gewartet.
Also mal schön auf der vermeintlichen Unwissenheit jüngerer Generationen rumreiten.

In über 15 Jahren seit meiner Ausbildung habe ich noch nie so einen Blödsinn zum Thema Kühlertemperatur senken gehört oder gelesen.

Aber dazu bin ich offensichtlich zu jung und habe trotz einschlägiger Aus- und Weiterbildung nicht das ausreichende Fachwissen. :clap:
 
Eine Kühlwasseranzeige lässt sich nachrüsten.
Mal davon abgesehen habe ich in fast 40 Jahren Autofahren nie einen Motor überhitzt.
Aber wie hier ja schon oft erwähnt. Es gibt Möglichkeiten sich die Temperatur anzeigen zu lassen.
 
Mal davon abgesehen habe ich in fast 40 Jahren Autofahren nie einen Motor überhitzt.

Kommt auch kaum mehr vor, seit man die elektrischen Lüfter hat.

Überkochende Kühler im Stau, weil der Motor im Leerlauf den keilriemengetrieben Lüfter kaum bewegt hat, das war gestern.

Ebenso die geplatzten Kühler im Winter bei minus 15°C auf der BAB, weil der Keilriemenlüfter trotz Eiseskälte mit hoher Drehzahl den Kühler zum einfrieren gebracht hat.
 
Dacianer.de - die Dacia-Community

Statistik des Forums

Themen
41.248
Beiträge
1.021.621
Mitglieder
70.935
Neuestes Mitglied
Lancelot
Zurück