Da heute auch der 4. Jahrestag meines Sandero ist, wird es Zeit für die nächste Zwischenbilanz.
Das 4. Jahr brachte, zumindest in den letzten Monaten, massive Probleme mit sich, die der geneigte Interessent weiter oben nachlesen kann. Stichworte sind hier: Motorschaden nach rund 76.000 km mit Einbau eines fabrikneuen Motors sowie Undichtigkeit der Heckscheibe. Glück im Unglück war lediglich, daß bis auf die Abdichtung der Scheibe alles Andere auf Garantie ging und damit für mich keine Kosten verursachte.
Die Laufleistung im letzten Jahr hat sich wie erwartet etwas erhöht, da die Fahrgemeinschaft mit meinem Arbeitskollegen wegfiel. Bedingt durch die langen Werkstattaufenthalte sind die Mehrkilometer allerdings geringer als erwartet ausgefallen. Heute früh lang der KM-Stand bei 78.810; somit bin ich im abgelaufenen Jahr 18.817 km gefahren und damit rund 1.150 km mehr als im vorhergehenden Jahr. Der Durchschnittsverbrauch ist leicht auf 7,15 Liter LPG je 100 km angestiegen. Hinzu kamen 0,41 Liter Superbenzin pro 100 km. Der Sandero hatte in den letzten 4 Jahren insgesamt 244 Tankstops. Die reinen Treibstoffkosten sind weiter angestiegen und belaufen sich auf EUR 3,89 je 100 km für LPG und EUR 0,37 für Startbenzin. Erläuternd dazu: bis August 2016 bekam ich alle 3 Monate von der Firma einen Tankgutschein über 20 Liter Super für lau. Leider, leider ist diese Zusatzleistung dann aber ersatzlos gestrichen worden, so daß ich a) das Startbenzin nun komplett selbst bezahlen muß und b) dies natürlich sukzessive die Kosten erhöht. Dennoch waren die reinen Spritkosten mit EUR 4,26 je 100 km in den letzten 3 Jahren extrem günstig. Ein zusätzlicher Grund dafür war meine Super-MasterCard der Santander-Bank, die mir in den letzten rund 13 Jahren auf jeden Tankumsatz einen Rabatt von 5 % eingebracht hat. Diese Karte wurde nun aber seitens der Santander gekündigt, weil das gesamte Produkt eingestellt wurde. Es ist also absehbar, daß die Spritkosten weiter steigen werden; auch durch die in den nächsten Jahren erfolgenden Steuererhöhungen beim LPG. Erstaunlicherweise hat sich aber deren 1. Stufe zu Anfang des Jahres nicht in höheren LPG-Preisen niedergeschlagen. Man wird sehen, wie das in 2020 und 2021 verläuft.
Bei der Kostenaufstellung kalkuliere ich den Wertverlust linear über 5 Jahre bis auf 0. Schrieb ich letztes Jahr an dieser Stelle noch, daß ich das Auto wahrscheinlich 6 bis 7 Jahre nutzen will (je nach Zustand, Reparaturanfälligkeit und persönlichen Umständen), so bin ich durch die Erfahrungen der letzten Monate aktuell nicht mehr gewillt, den Wagen über die Dauer der 6-jährigen Anschlußgarantie hinaus zu nutzen. Es wird also spätestens im Jahr 2021 zu einer Neuanschaffung kommen. Bis dahin schützt mich die Garantieverlängerung vor unerwarteten Reparaturkosten, aber danach geht alles auf meine Kappe und ich habe keine Lust, das Risiko bei diesem Wagen einzugehen.
Folgende Kosten sind im vierten Jahr entstanden:
Wertverlust: 2.388 Euro
Wartung: 346,03 Euro (Inspektion)
Reifenwechsel: 40,00 Euro
Wagenpflege: 19,80 Euro
Versicherung: 361,90 Euro
Reparaturen: 286,14 Euro (Abdichtung der Heckscheibe)
Steuer: 74,00 Euro
Kraftstoff: 864,93 Euro
Ersatzteile: 297,82 Euro (neue Sommerreifen)
Gesamtkosten: 4.672,08 Euro bzw. 0,25 Euro je km
Damit bin ich trotz der Heckscheibenreparatur unterhalb meiner Prognose von EUR 5.000 geblieben.
Gesamtbilanz der ersten drei Jahre:
Wertverlust: 9.552,00 Euro
Wartung: 1.677,98 Euro
Reifenwechsel: 160,00 Euro
Wagenpflege: 108,09 Euro
Versicherung: 1.641,47 Euro
Zubehör: 1.184,53 Euro (RFK, allerlei von LZ Parts, Wischerhebel u.v.m.)
Sonstiges: -548,24 (Garantieverlängerung, Überführung, Abzug: Wertminderung nach Unfallschaden sowie Auszahlung Hagelschaden)
Steuer: 296,00 Euro
Zulassung: 92,80 Euro
Ersatzteile: 838,28 (Winterräder, H4-Lampen, neue Sommerreifen)
Kraftstoff: 3.356,55 Euro
Reparaturen: 316,14 Euro (Abdichtung des rechten Hinterreifens, Abdichtung der Heckscheibe)
HU/AU: 140,50 Euro
Gesamtkosten: 18.816,10 Euro bzw. 0,24 Euro je km (genauer: 23,9 Cent)
Die Kosten je km sind damit im erwarteten Rahmen geblieben. Die Zielsetzung eines Kostensatzes von unter 0,20 Euro je gefahrenem km gebe ich allerdings auf, da ich das Fahrzeug nicht wie geplant 7 Jahre lang fahren werde. Wie hoch die Gesamtkosten letztlich liegen werden, läßt sich heute noch nicht vernünftig prognostizieren. Ein Weiterbetrieb nach Abschreibung auf 0 und eine Gegenrechnung des Restwertes bei Verkauf wird den Kostensatz sicherlich noch einmal etwas deutlicher senken. Wir werden es sehen.
Für das kommende fünfte Jahr erwarte ich insgesamt vergleichbare Kosten wie für das vierte Jahr. Die Treibstoffkosten werden vermutlich steigen; ebenso dürfte die Fahrleistung eher bei rund 20.000 km liegen. Im Herbst werden neue Winterreifen fällig. Insgesamt erwarte ich daher auch im nächsten Laufzeitjahr Gesamtkosten in Höhe von etwa 5.000,00 Euro, was bei 20.000 km prognostizierter Fahrleistung einem Kostensatz von 0,25 Euro entspricht. Dies dürfte den Durchschnittskostensatz je km auf einen Wert von etwa 24,0 Cent erhöhen.
Gespannt bin ich auf die weitere Veränderung des LPG-Preises ab dem kommenden Jahr und in den Jahren danach. Durch die beschlossene Abschmelzung der Förderung sollte sich LPG deutlich verteuern und ggf. den bisherigen leichten Kostenvorteil zum Diesel einbüßen. Auch aufgrund der mangelnden Zuverlässigkeit meines jetzigen Wagens dürfte das nächste Fahrzeug eher ein Diesel werden.
Sehr wahrscheinlich, Stand heute, wird es aber wieder ein Dacia werden. Die Marke hat eine 2. Chance verdient und ich hoffe beim Nächsten auf etwas mehr Zuverlässigkeit. Die längstmögliche Garantie wird aber selbstverständlich gleich mit eingekauft. Sicher ist sicher.