In 2 Etappen planen.
Ein Kratzer fällt erstmal durch das häßliche graue im Tal des Kratzers auf und da gibt es jetzt 2 Möglichkeiten das zu beseitigen.
- Entweder mit einem Handwerkerföhn mit mittlerer Temperatur über diesen Bereich wedeln, womit sich das graue des Kratzers wieder in die Ursprungsfarbe des Kunststoffes zurückbewegt, weil die rauhen Partikel des Kratzertales dabei schmelzen und sich glätten.
- Alternativ mit einem feinen Bunsenbrenner oder so einem Küchenzeugs mit dem man den Zucker auf dem Nachtisch braun karamelisiert, den Kratzer anvisieren und wieder mit der Flamme wedeln, damit keine punktuelle Schmelzung an ungewollter Stelle eintritt.
Ist der Kratzer so heftig, daß es die Kratzerränder hochgequetscht hat, mit der scharfen herausgenommenen Klinke eines Cutters diese 90° zum Untergrund stellen ....... und dann queer an dem Kratzer entlangziehen.
So wird der hochgequetschte Grat des Kratzers präzise auf Umgebungsniveau abgetragen - man schabt.
Werden dabei durch das schaben Teile der Umgebung der Kratzers matt, dann kann man diese wie schon zu Anfang erwähnt, mit einem Heißluftföhn oder einen Minibrenner wieder gut finishen.
Bei der Föhn und Brennersache ist es nicht falsch, wenn man an irgendeinem alten Kunststoffteil das im Keller herumliegt, vorher übt.
Einfach mal nen Kratzer reinmachen und dann versuchen den wie oben beschrieben, zu neutralisieren.
Das Fingerspitzengefühl ist dabei das a&o, - Handwerkliches Geschick eher nebensächlich.
Vorabtip:
beginnt der Kunststoff während der Wärmebehandlung glänzend oder hochglänzend zu werden, ist es eigentlich schon zu heiß und man sollte die Wedelbewegung beschleunigen, oder den Arbeitsabstand vergrößern.