Garantie / Gewärleistung in der DDR

T

tomtomtom

Mich würde mal Interessieren wie das damals in der ehemaligen DDR war, wenn man den Trabant bekommen hat ?
Gabs da ähnliche Grundlagen für Garantie / Gewärleistung / Kulanz ?
 
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  • #2
Wenn ich das jetzt so richtig Interpretiere, hatten Die ja nur 6 Monate Garantie.
Das ist natürlich nicht so üppig.
 
Meine Frau meint auch es waren 6 monate, auch bei Elektrogeräten. Es gab dann allerdings viele Reparaturstellen,
denn die Geräte waren noch alle so gefertigt das man die leicht reparieren konnte. Wegwerfen und neu kaufen war da noch nicht gefragt, weil man ja gar nicht so schnell produzieren konnte wie die Sachen gebraucht wurden.
 
Wenn ich das jetzt so richtig Interpretiere, hatten Die ja nur 6 Monate Garantie.
Das ist natürlich nicht so üppig.
Warum sollte das nicht so üppig gewesen sein? Auf Umzugskarton gibt es doch auch kaum Garantie. :D
Überleg mal das der Tabant fast unverwüstlich war. Als Wessi gab es in meiner Kindheit auf Geräte auch nur 6 oder 12 Monate. Komisch das ich die Küchengeräte meiner Mutter fast alle noch in Betrieb habe.
 
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  • #5
War der Trabant "unverwüstlicher" als ein Dacia, oder kann mann das nicht Vergleichen ?
 
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  • #6
Was haste Du denn auf Kulanz machen lassen, und wie ist das abgelaufen, wenn ich Fragen darf ?
 
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  • #7
Wie viele Kilometer hat denn ein Trabbi so gelaufen bis der Motor kaputt ging. Wie alt waren die dann so Durchschnittlich. Kann mann da was sagen ?
Hast Du jetzt einen Dacia,wenn ja was ist da besser ?
 
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  • #8
klingt auf jedenfall Sozialer als es Heutzutage ist.
 
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  • #9
50000 Km in 15 Jahren ist ja aber auch nicht so viel. Was hat der denn für einen Spritverbrauch gehabt ?
 
@Hanie
Danke für deine interessanten Eindrücke. Da hatten wir "Wessis" ja keinen Einblick und die meisten auch keine Ahnung, außer denen vielleicht, die Verwandtschaft im Osten hatten.
Ja, die Garantie war bei uns früher auch nur 6 Monate, aber da war nix mit hinten dranhängen.
In der Beziehung war die DDR doch sozialer als die Bundesrepublik.
 
War der Trabant "unverwüstlicher" als ein Dacia, oder kann mann das nicht Vergleichen
Ehrlicherweise ist der Dacia um ein Vielfaches robuster, als der Trabant! Wenn man sich den Wartungsaufwand alter Konstruktionen (Ost und West) anschaut, um ein Fahrzeug langfristig am Laufen zu halten, dann sind da Welten dazwischen! Die breite Masse der Autofahrer heutzutage möchte doch mit Wartung möglichst wenig zu tun haben. Heute bringst Du Dein Fahrzeug i.d.R. einmal pro Jahr in die Werkstatt, lässt es auf Verschleiß kontrollieren, Öl und Filter wechseln und das war's im Großen und Ganzen auch schon. Da gab's und gibt's bei alten Fahrzuegen viel mehr zu tun. So müssen Gelenke abgeschmiert werden, Öl viel öfters gewechselt werden, usw... . 100.000 km, oder besser 200.000 km stellen doch so gut wie gar kein Problem dar und außer Wartung ist da nicht viel zu machen.
Der große Vorteil älterer Konstruktionen ist einfach der, dass sie viel leichter repariert werden können. Allerdings müssen sie das im Schnitt auch viel öfter.

Wie viele Kilometer hat denn ein Trabbi so gelaufen bis der Motor kaputt ging. Wie alt waren die dann so Durchschnittlich. Kann mann da was sagen ?
Hast Du jetzt einen Dacia,wenn ja was ist da besser ?
Sachsenring hatte offiziell empfohlen den Motor bei 60.000 km regenerieren zu lassen. Man sollte aber zumindest neue (überholte) Zylindergarnituren einbauen lassen. Die Kurbelwelle konnte auch länger halten, das ist allerdings kein Muss! So konnte es auch vorkommen, dass schon deutlich vor den 60.000 km ein Schaden eintritt, weil z.B. der Nadelkäfig bricht. Die Pleuelfüße sind ja geschlossen und haben meist ein Nadellager um mit weniger Ölanteil im Gemisch fahren zu können. Nur frühe Exemplare hatten Bronzebuchsen, bei denen aber ein Gemisch von 1:33 (max. 1:40) das Ende der Gefühle darstellt.Allerdings ist das Regenerieren der Welle nur was für Profis, denn die Welle ist mehrteilig und verpresst. Sie muss also demtentsprechend zerlegt werden um dann evtl. den nicht wechelbaren Hubzapfen (im Gegensatz zum Wartburgmotor oder dem alten DKW-Dreizylinder, die beide die gleiche technische Basis hatten und der auch in Westprodukten wie dem wunderschönen Auto Union 1000 SP verbaut wurde) auf Untermaß zu schleifen, die Pleuel wieder mit neuen Nadellagern zu versehen und die Welle wieder zu verpressen.
Neben den Kolben, Zylindern und der Kurbelwelle ist noch der Drehschiebereinlass des Motors eine weitere Verschleißstelle. Bei etwa 80-90.000 km kann man davon ausgehen, dass es auch dort zu übermäßigem Spiel kommt und die Drehschieber anfangen zu klappern.

Übrigens, das Problem, dass Zündungen oft eingestellt werden mussten, war auch im Westen nichts außergewöhnliches. Verteilerzündungen verstellten sich früher auch oft und wenn die Kondensatoren im Verteiler flöten gingen und deshalb durch den Abbrand der Unterbrecher im Zeitraffer verschliss, dann stand gerne malö ein Auto wieder still. Bei meinem alten Mini habe ich deshalb immer penibel den Unterbrecher eingestellt und lieber zu früh als zu spät den Kondensator gewechselt.

und wenn die Karosse durchgerostet war
konnte man eine neue Karosse bestellen
Das konnte und kann man übrigens auch bei Westprodukten. Der (echte) Mini, ursprünglich von der British Motor Corporation (BMC) 1959 als Austin Seven, bzw. Morris Mini Minor auf den Markt gebracht und später als Austin Mini, bzw. Rover Mini bis 2000 gebaut, ist so ein Beispiel. Die Karosserie ist sehr rostfreudig! Gerüchte sagten immer, dass die fertig produzierten und noch unbehandelten Rohkarosserien, wenn auch nur kurz, im Freien gelagert wurden. Die gibt's heute noch zu kaufen, allerdings kostet z.Zt. ein solche bei Limora ca. 13.500 Euro!
 
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Was sollten die auch mit einer Garantie länger als 6 Monate? Man wusste ja nie ob die DDR noch so lange existent war! :hammer::hammer:
Nein, die Vorschreiber haben absolut Recht, hier gab es auch nur 6 Monate. Die Garantiverlängerung ist hier zu einer Verkaufsstrategie geworden.

Gruß DECO
 
Was sollten die auch mit einer Garantie länger als 6 Monate? Man wusste ja nie ob die DDR noch so lange existent war! :hammer::hammer:
Nein, die Vorschreiber haben absolut Recht, hier gab es auch nur 6 Monate. Die Garantiverlängerung ist hier zu einer Verkaufsstrategie geworden.

Gruß DECO
tztztz...
...den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel....... :D

und ja, ich glaub, es waren 6 Monate.
Ich hab mir damals von meinem Lehrlingsgeld meine 150er ETZ zusammengespart.
Preis müsste damals 5149,- Mark der DDR gewesen sein.
Gegeben hat es das Teil in rot, grün und blau. Grün und blau waren gerade net vorrätig, also konnte ich sie mir in jeder Farbe bestellen, solange es rot war...
Heimgefahren hat sie mein Cousin, weil ich noch ne Woche bis zu meinem 16. Geburtstag hatte und erst da den Lappen bekam.
So hatte ich genug Zeit, das Mopped vom Transportwachs zu befreien.
Durchsichten oder so ließ man in ner "Vertragswerkstatt" machen. Und Reifen, etc. wurden halt gefahren, bis man im Teilehandel neue bekam...
Meine Vorderradbremse an der Etze war bisweilen grenzwertig bis nicht mehr existent. Aber damals hat man seine Fahrweise einfach dem Zustand des Gefährts angepasst.
In bleibender Erinnerung ist mir eine abendliche Fahrt von daheim zum Lehrlingsinternat geblieben. Mitten auf einem zweispurigen Bereich der damaligen A4 Richtung Bautzen fiel mir der Auspuff ab.
Also quer über die Gegenspur ab ins Feld.
Den Auspuff abkühlen lassen, in den Rucksack gepackt und nur mit dem Krümmer weitergefahren... :lol:
 
Ich bekam einmal einen Außenborder namens Forelle mit SAE 7,5PS vom
VEB BERLINER VERGASER- UND FILTERWERKE.
Himmel war das Ding laut und vor allem überall undicht.
Tatsächlich hatte der Motor nur 6 "echte" PS, meiner hatte aber selbst diese nicht mehr.

Nach kurzer Zeit hatte ich keine Lust mehr auf schrauben. Kaum hatte ich eine Baustelle erledigt, kam die Nächste auf mich zu.

Dabei gab es zu DDR Zeiten geniale Erfindungen!
z.B. diese:
Faltbootbasteln: Tragflaechen - Faltboot

Davon bin ich immer noch vollkommen begeistert!

LG Carsten

P.S.:
Hellmuth Weinöhl siedelte 1959 aus der BRD in die DDR um. Er wurde als Konstrukteur bei der Mathias-Thesen-Werft Wismar angestellt. Bis 1960 entwickelte er das Motorfaltboot Delphin 110 zu einem Tragflächenboot weiter. Mit dem stärksten damals in der DDR erhältlichen Außenborder, dem ungarischen BUDAY, erreichte Weinöhl 1960 eine Geschwindigkeit von über 50 Stundenkilometern. Auf der Leipziger Messe 1961 sorgte er für Aufsehen: Einerseits gab es fachliches Interesse an seiner Entwicklung, andererseits wurde das Ministerium für Staatssicherheit auf ihn aufmerksam. Das Faltboot war schneller als die Boote der Grenzpolizei der DDR. Konstruktionsunterlagen und schon vorhandene Bauteile für das Tragflächenboot wurden daraufhin konfisziert.

So steht da auf der Seite.
 
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Vor ca. 10 Jahren kaufte ich einen DDR-Kompressor in Dessau. Es ist ein Standgerät, sprich stehender Druckbehälter wo oben das Agregat ist. Der lief in einem Wasserwerk welches umgebaut wurde. Die Kesselwandung ist 10 mm stark und der drückt 21 bar. 400 € hat der gekostet und läuft super ruhig und leise. Sein Gewicht beträgt 680 kg.
Der Druckbehälter hat ein Volumen von 160 Liter. Der wird jetzt 40 Jahre alt. In 2017 wurde der getüfft ohne Beanstandung. Also einmal pro Woche das Kondenswasser im Druckbehälter ablassen.
 
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