Dacia Logan LS 1.5 dci, Abgas mit Rauchentwicklung

Lucky Luke

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Logan Limousine 1.5 dCi (68 PS)
Hallo Freunde des ehrlichsten Autos der Welt,

weil ich keine Lust zum langen suchen habe:D, hier einige pfiffige Praktiker unterwegs sind:rotate: und mir das Forum schon so einige male auf die Sprünge geholfen hat, erhoffe ich mir auch jetzt einen Tipp bei folgenden Problem.

K9K Motor, 68 PS, Laufleistung 130.000 Km, Zahnriemen ok, Inspektion gemacht, Öl, Luftfilter, Kraftstofffilter frisch, keine Fehlermeldung, keine abnormalen Geräusche, Leistung wie eh und je vorhanden, aber seit längeren schon Rauchentwicklung beim Abgas, im kalten Zustand ist im Leerlauf eine gräuliche Abgasfahne zu sehen, kommt man beim beschleunigen über 2000 1/min, kommt richtig dunkelgrauer Qualm hinten raus, insbesondere beim kräftigeren Beschleunigen z.B. beim auffahren auf die Autobahn. Nach längerer Autobahnfahrt ist es erst besser, es dauert aber nicht lange an:bang:

Im warmen Zustand ist es allgemein besser, im Leerlauf ist nichts mehr zu sehen, ansonsten beim beschleunigen hellgrauer Rauch, definitiv auch zu viel des guten und ich habe das Gefühl, die Dieselabgase riechen irgendwie stechend, so wie früher bei kalt laufenden Lkw-Dieselmotoren.

Ich vermute die Motorelektronik spritzt entweder zuviel Diesel ein oder erkennt die Luftmenge nicht richtig, aber wie schon gesagt, keine Fehlermeldung im Steuergerät...:doh:

Irgendwie passt das alles nicht richtig zusammen:wacko:, kann das Rätsel hier einer lösen, freue mich über jeden Beitrag der weiter helfen könnte...:rolleyes:.
 
wäre es auch nicht denkbar, dass die agr-rate aufgrund eines defekten agr nicht stimmt?
 
Moin,

das Problem der Rußentwicklung gab es aber bei den Dieseln ganz alter Bauart auch.
Unter starker Last immer (also auch bei einem Neufahrzeug) und mit zunehmender Laufleistung dann auch bei geringer Last.
Und so Geschichten wie Blaurauch o.ä. bei wieder ausgekühlten Brennräumen (nach langen Talfahrten) war auch völlig normal.
Also nicht neues.
Das dann, seinerzeit, reparieren lassen zu wollen kostet auch eine nette Stange Geld. Und man hat es sein gelassen solange das Ding noch zu starten war.

Und eines darf man sich auch mal vor Augen halten.
Die Einspritzdüsen moderner Motoren haben schon ein wenig mehr zu leisten als in früheren Jahren.
Weniger vom Druck her als von der Anzahl der Einspritzvorgänge.
Seinerzeit ein einziger Einspritzvorgang je Arbeitstakt und nun 7 oder 8 Mal?? je Takt.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #4
Moin,

das Problem der Rußentwicklung gab es aber bei den Dieseln ganz alter Bauart auch.
Unter starker Last immer (also auch bei einem Neufahrzeug) und mit zunehmender Laufleistung dann auch bei geringer Last.
Und so Geschichten wie Blaurauch o.ä. bei wieder ausgekühlten Brennräumen (nach langen Talfahrten) war auch völlig normal.
Also nicht neues.
Das dann, seinerzeit, reparieren lassen zu wollen kostet auch eine nette Stange Geld. Und man hat es sein gelassen solange das Ding noch zu starten war.

Und eines darf man sich auch mal vor Augen halten.
Die Einspritzdüsen moderner Motoren haben schon ein wenig mehr zu leisten als in früheren Jahren.
Weniger vom Druck her als von der Anzahl der Einspritzvorgänge.
Seinerzeit ein einziger Einspritzvorgang je Arbeitstakt und nun 7 oder 8 Mal?? je Takt.

Das stimmt auf jedenfall, eine ordentliche Portion Dieselabgase gehörte früher schon rein konstruktionsbedingt dazu.
Früher hat sich keine Sau aufgeregt, wenn der Diesel ein Abgasfähnchen hinter sich hergezogen hat, so wie meiner das jetzt macht, war halt normal. Heutzutage wird man gleich angesprochen wenn´s etwas rauchig aus dem Auspuff qualmt und man wird gleich zur "Stinkerfraktion" abgeurteilt.:bang:
Rein theoretisch könnte ich damit auch weiter fahren, solange der Motor Leistung hat und Laufruhig ist, erst die nächste AU oder ein eintretender Schaden würde dem dann ein Ende setzen, habe aber keine Lust das vollständig auszutesten:D
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #5
Hallo Daciafreunde,

ich habe nun meinem Auto endgültig das rauchen abgewöhnt und dabei eine aufschlußreiche Erkenntnis gewonnen. Vorab sei gesagt, ich möchte hier niemanden den Anreiz geben, nun selber eine solche Reparatur durchzuführen, dazu braucht man schon ausreichende Schrauberkenntnisse und Gefühl für so eine Arbeit, sonst gibt´s garantiert Bruch und es wird sau teuer.
Die scheiß Elektronik kann mich mal und ansonsten hat mir die Natur glücklicherweise zwei rechte Hände gegeben und ich habe selber früher lange Jahre als Schrauber gearbeitet, nur dann geht sowas.
Nun gut, das vermutete kaputte AGR Ventil war tatsächlich kaputt, warum dieses nicht von der Elektronik angezeigt wurde bleibt mir schleierhaft, es wollte jedenfalls von der elektrischen Seite her nicht mehr funktionieren.
Nach dem Austausch war der Rauch aus dem Auspuff aber nun nicht weg, sondern er hatte nur die Farbe gewechselt von Schwarz auf mehr oder weniger grau, das permanente tickern im Motorgeräusch war auch immer noch da.
Nun hatte ich die Nase voll und beschloss die Injektoren alle auf einmal ( Dieseleinspritzdüsen) auszubauen und überprüfen zu lassen. Ich hätte auch selber vorab eine Rücklaufmengenmessung zur Eingrenzung des Schadens machen können, im nachhinein hat es sich aber bezahlt gemacht, gleich sofort alle 4 Düsen auszubauen. Um den Ausbau zu erleichtern habe ich zwei Wochen vorher die Düsensitze mit Luftdruck sauber geblasen und in den folgenden Wochen die Düsensitze immer wieder mit herkömmlichen Kriechöl/Rostlöser der Marke WD 40 eingesprüht und zwischendurch auch noch mit Druckluft den Spalt ausgeblasen.
Dann kam der Tag der Wahrheit, gehen die Düsen gut raus, oder ereilt mich das Schicksal vieler anderer, wo die Düsen im Zylinderkopf festgebrannt sind und aufwendig gezogen werden müssen. Dank eines äußerlich nicht verdreckten Motors, der relativ geringen Laufleistung und meiner Vorarbeit ließen sich die Düsen durch vorsichtiges hin und her drehen und ziehen mit einer Spitzzange sowie Geduld problemlos ausbauen.
Wie dann zu erkennen war, waren die Düsen total verkokt, da hatte sich an den Düsenspitzen ein regelrechter Zapfen aus Ablagerungen gebildet, was zu einem erheblich negativen Spritzbild der Düsen führen mußte.
Ich habe die Düsen dann zu einem Spezialbetrieb gebracht zwecks Überprüfung, der meinte dann einen Tag später zu mir, alle 4 Düsen wären kaputt und ich solle mal lieber auch eine neue Hochdruckpumpe einbauen, die Meßwerte würden Anzeichen liefern, diese würde Späne produzieren.
Etwas geplättet habe ich dann erstmal die Düsen samt Prüfbericht wieder eingepackt und habe dann erstmal überlegt, ob das alles so sein kann. Pumpe kaputt konnte schon mal gar nicht sein, schließlich bin ich mit diesen Düsen schon fast ein Dreivierteljahr umher gefahren, bei einem Pumpenschaden wäre ich niemals so weit gekommen. Was die Düsen betrifft, hatte keine von denen einen gänzlichen Versager, alle Zylinder liefen gleichmäßig nur halt eben mit der verstärkten Rauchentwicklung und einem rauhen Motorlauf (Nageln). Also erstmal nix neue Düsen, Versuch macht klug und ich habe diese dann mit einem speziellen Reiniger im Ultraschallbecken selber gereinigt und mit neuen Dichtringen vorschriftsmäßig wieder eingebaut.
Der Erfolg dieser Aktion war überwältigend, seidenweicher Motorlauf, keine abnormalen Verbrennungsgeräusche mehr, keine Rauchentwicklung mehr beim Abgas, der Motor läuft wie am ersten Tag, nix kaputte Pumpe, nix kaputte Düsen!
Hätte ich auf diesen Spezialbetrieb gehört und was mir sonst noch so alles von einer Fachwerkstatt erzählt wurde (wird später berichtet) und mich nicht auf meine alten Schrauberfähigkeiten verlassen, wäre ich jetzt 800 Euro an Materialkosten ärmer.
Nach dieser Aktion bin ich davon überzeugt, das ganz viele Dieselfahrer mit neuen Injektoren und Pumpen für richtig viel Geld durch die Gegend fahren, obwohl eventuell eine intensive Reinigung genügt hätte.
Bei mir war zugegeben auch Glück im Spiel, das alles so geklappt hat, jeder Fall liegt etwas anders und ich kann nur jeden anraten sich mehrere Meinungen einzuholen bei Schäden an der Hochdruck Dieseleinspritzanlage.
Mein Eindruck ist, hier wird mit der Unwissenheit der Kunden anscheinend gerne und oftmals viel Geld verdient...

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Beim 1.5 dci ist der Injektorenausbau sehr fix gemacht, nicht einmal den Luftfilterkasten braucht man abbauen. Generell aber ist so eine Reparatur nichts für Selberschrauber insofern man nicht selbst vom Fach ist, die Tücken liegen im Detail, man kann hier viel falsch machen...
 
Zuletzt bearbeitet:
man muß sich halt schlau machen in Dingen, die einem kein Fachmann freiwillig ausplaudert:doh:.
Muß ja nicht jeder wissen, wie einfach manches ist sagen diese Leute, schadet womöglich nur dem Umsatz...:ph34r:

Ich denke diese spezial Mechaniker halten mit Ihren Wissen nicht hintern Berg.
Es wird wohl sehr wahrscheinlich einfach kein Wissen vorhanden sein und deshalb sind sie so schweigsam.
Kenne so manche Automechaniker und nur einer von denen ist wirklich bewandert, alle anderen kannste in der Pfeife rauchen.

Ansonsten super Arbeit, Respekt
 
Die gehen hier schon etwas rabiater vor , aber scheint auch zu gehen. Würde ich aber nicht machen !!
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #8
Die gehen hier schon etwas rabiater vor , aber scheint auch zu gehen. Würde ich aber nicht machen !!

Dann verrate uns doch mal was Du hättest anderes gemacht:think:. Das einzige was ich dort bemängeln kann und wo ich selber auch geschludert habe bei meiner Reparatur ist die Sache mit dem verschließen der Öffnungen der Einspritzdüsen und zwar SOFORT nach dem abnehmen von Zulauf und -Rücklaufleitungen. Da gibt es extra so Kunststoffkappensortimente, haben aber die meisten Werkstätten nicht, so wie im Film geht´s natürlich auch.
Das gezeigte Prozedere ist, mal abgesehen von der elendigen Quatscherei:boohoo: gängige Werkstattpraxis, die haben sich hier wenigstens noch Mühe gegeben und versucht die Düsen heile raus zu bekommen um dem Kunden Kosten zu ersparen. Nachdem was ich für Erfahrungen gemacht habe mit Aussagen einiger Flitzpiepen vom "Fach", läuft´s so sicher nicht immer ab und es wird sofort das Schlagwerkzeug angesetzt wenn es ein bischen schwer geht, sowie mal eben ohne Not neue Düsen berechnet.
Was mich immer wieder betrüblich stimmt ist die Tatsache, das wo Common Rail Hochdruckeinspritzungen seit fast 20 Jahren auf dem Markt sind, noch immer nicht konstruktiv dafür gesorgt wird, Injektoren und Zylinderköpfe so zu bauen, das solche Reparaturen nicht immer wieder vielfach für den Kunden im finanziellen Desaster enden.
Es gibt durchaus Möglichkeiten mit keramischen Beschichtungen und anderen Dichtungsmaterialien zu arbeiten, aber Hauptsache in der Herstellung ist es billig, ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" und ein gewisser Anteil Garantiefälle wird eingerechnet und dann heißt es für die Hersteller, "nach uns die Sintflut", ist ja leider mit anderen Dingen am Auto vielfach genauso:ph34r:.
Mit meinem Heizölbrenner habe ich nun schon wieder 3 Tankfüllung durch nach der Reparatur und er läuft und läuft und läuft, ganz ohne Qualm, klappern und sonstigen säuseln:D.

Bis neulich
 
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