Alternative Heizmöglichkeiten für´s Campen

Idefix interessiert die Schlafsackaufwärmung nicht, mich aber schon. Mit normalen Bettzeug und einer Extradecke habe ich dieses Jahr alleine schon bei Temperaturen um 5°C gut und warm im Auto geschlafen. Die Zeltschläfer haben gefroren. Trotzdem interessiert es mich ob jemand schon mit einer Heizdecke Erfahrung gesammelt hat. Die Dinger sind ja recht billig und unaufwendig auf dem Campingplatz einzusetzen.
 
Ich dachte eher in die Richtung Kerzen, "missbbrauchte" Campingkocher usw... Ich denke, ihr wisst, was ich meine. Auch an was "mobiles", damit der Kram nicht beim "TÜV" im Karren ist.

Ich hab mal bei - 30 Grad in einen normalen Zelt übernachtet, leider hat der Schlafsack nicht überzeugt. Ich bin fast jede Stunde aufgewacht wegen der Kälte. Dann habe ich für 3 - 4 Minuten den Gaskocher angemacht bis das Zelt warm war. Kocher natürlich aus gemacht, bin dann wieder eingeschlagen, usw.. um 5 Uhr in der frühe dann das Zelt abgebaut und aufgebrochen...

Junge, Junge, das kann ich aber keinen Empfehlen!

Man hat also eine gute Chance nach einer solchen Nacht gar nicht mehr auf zu wachen.

So sehe ich das auch, daher ist der Hinweis leider nicht übertrieben. Deshalb alles was die Nacht über brennt, besser vergessen, hier muss genau beachtet werden, wieviel frisch Luft nach kommen muss, damit nichts passiert. Einmal vergessen das Fenster nicht weit genug auszumachen und es ist vorbei. Daher besser Finger weg und lieber einen guten Schlafsack...
 
Also, 1 Teelicht erzeugt 43 Watt Wärme. 4 erzeugen 172 W. Diese Wärme wird in den Raum abgestrahlt. Stülpe ich dann einen Tontopf über die Teelichter, wird die Wärmeleistung mehr??? Ich glaube: nein.

Ich habe die einfache Version mit Unterschale und 2 übereinandergestülpten Töpfen darüber selbst mal ausprobiert und seltsamerweise war die Heizwirkung deutlich größer als mit offen aufgestellten Teelichtern.
Als einzige Erklärung fällt mir nur folgendes dazu ein:

bei einer offen aufgestellten Kerze hat man die hohe Temperatur einer kleinen offenen und im Durchmesser begrenzten Flamme.
Diese schmale und heiße Luftsäule der Kerze hat nichts eiligeres zu tun, als nach oben zu steigen und sich dann oben unter der Decke zu sammeln, ......... wo es dann auch warm wird.
Zudem stehen Kerzen meist auch auf irgendeinem Tisch, also etwa 60 bis 70cm vom Boden enfernt, so daß die entstehende Wärme schon von Anfang an, größtenteils an der sitzenden Person "vorbeizieht".

So ein Kerzentopf "sollte" aber am Boden stehen.

Durch die übergestülpten Töpfe wird die kleine, heiße und dadurch schnell nach oben steigende Wärmesäule gestoppt und heizt jetzt den Topf auf wodurch sich zum einen erstmal die Abstrahlfläche vervielfacht.

Zum anderen wird dadurch die Abstrahltemperatur geringer, wodurch die Wärme jetzt auch langsamer nach oben steigt und nun die Möglichkeit hat, sich über einen längeren Zeitraum. mit der kühleren Umgebungsluft zu vermischen und abzukühlen.
Der warme Luftsack unter der Decke (wo er niemanden nutzt) wird so vermieden und die Wärmeleistung der Kerze steht jetzt schon in tieferen Luftschichten in Personenhöhe zur Verfügung.

Das ganze in Verbindung mit dem tiefen Standort am Boden, stelllt die Wärme auch schon deutlich früher zur Verfügung, wodurch sich durch den verlängerten Weg bis zur Zimmerdecke, der Wirkungsgrad der Kerzenheizlung erhöht.

Eine Kerze die auf dem Tisch steht, könnte man mit einem Heizkörper vergleichen, der etwa in Hüfthöhe an der Wand befestigt ist.
Würde man den wirklich dort montieren, dann wäre die erwünschte Wohlfühltemperatur im Raum nur noch schwer zu erreichen, weil dann ein warmer Luftsack unter der Decke hängt, während die Person mit kalten Füßen und Strickjacke auf dem Sofa sitzt.

Was offene Kerzenflammen und den Geruch angeht ......
ich persönlich empfinde den Geruch von heißen flüssigen Kerzenwachs als sehr angenehm, - fast könnten man sagen weich und heimelig.
 
Hallo,

eine kleine Idee, die ich jedoch noch nicht selbst ausprobiert habe:

Kürzlich gab es bei Hofer/Aldi eine Sitzheizmatte, ansteckbar an dem Zigarettenanzünder, um ca. 12 Euro. Direkt angeschlossen an einen kleinen 12V-Akku (per direkter Drahtverbindung oder mit günstiger Zigarettenanzünddose) um ca. 30 Euro und das ganze unter oder im Schlafsack oder über der Isomatte würde auch offene Feuersysteme umgehen...

Was haltet ihr davon?

SG, fritzt
 
Der warme Luftsack unter der Decke (wo er niemanden nutzt) wird so vermieden und die Wärmeleistung der Kerze steht jetzt schon in tieferen Luftschichten in Personenhöhe zur Verfügung.

Das hört sich total plausible an und du hast mein Interesse geweckt der Sache nachzugehen. Mein erster Gedanke war, das die Kerzen evtl. schneller und auch etwas effektiver abbrennen, da ich von eine Kamineffekt ausgegangen bin. zusätzlich dachte ich, dass die Kerzen bei höheren Temperaturen abbrennen. Bei betrachten einiger YouTube-Videos sah ich aber, dass der Abstand zu den Töpfen teilweise recht hoch ist. Also die Hitze nur abgefangen wird. Kamineffekt oder besser abbrenne der Kerzen wohl nicht der Grund sein kann.

Daher müsste die Leistung gleich bleiben, egal ob offene Kerzen oder Teelichtofen. Dann bin ich auf folgenden Artikel gestoßen, der etwas "Licht ins Dunkeln" bringen sollte:

Egloo & Co: Das können die Teelichtöfen tatsächlich (http://www.wiwo.de/technologie/green/biz/egloo-und-co-das-koennen-die-teelichtoefen-tatsaechlich/13552234.html)

Daher denke ich, zum einen ist es gefühlt wärmer ist, aber auch an der richtigen Stelle, so wie du es beschreiben hast...
 
Zuletzt bearbeitet:

Du kannst dazu mal einen einfachen Test ohne jegliche Bau- oder Bastelmaßnahmen machen.

Nimm 8 Teelichter und einen Blumentopf der groß genug ist, damit unter ihn 4 Teelichter passen.

Stell 4 Teelichter eng in der Badewanne (die ersetzt beim Test die Unterschale) zusammen und zünde sie an.
Die anderen 4 Teelichter stellst Du außen herum - das sind jetzt die Füße für den Blumentopf.

Den Blumentopf dann verkehrt rum auf die 4 Füße stellen und irgendwas auf das Loch oben auf den Boden des Blumentopfes legen, damit die Wärme nicht wie durch einen Schlot herausgerissen wird.
Ein Steinchen oder ein kleiner Glasuntersetzer genügt um das Loch abzudichten.
Dann gehste raus aus dem Bad und machst die Türe hinter Dir zu.

Wenn Du nach 20 oder 30 Minuten wieder reinschaust wirste staunen, was die kleinen 4 Teelicher angestellt haben.

Das wäre die Schnellversion für einen Test.
 
Ich werde das bestimmt mal ausprobieren...
...nur sollte man evtl. mal alles über eine Stunde brennen lassen und dann mal nach messen. Deine Erklärung bezüglich der Wärme sich dann wenige am Dachhimmel sammelt, hört sich wirklich plausible an, aber mehr Leistung sollte die Teelichtheizung nicht haben, als eine freistehende Teelichter. Wenn doch, dann sollte in der "Konstruktion" die Teelichter in der Tat besser abbrennen - warum auch immer.
 
Helmut! Wäre es nicht sinnvoll die Teelichte UNTER die Badewanne zu stellen...?:think:
(So bleibt doch das Wasser länger heiß! Vorsicht nur bei Kunststoff-Syphons oder Acrylwannen!!!) :D:hammer::prost:
 
Heißen Wasser in Falsche abfüllen und fertig.
Genau das mit der Wärmflasche, wobei es auf vielen Campingplätzen eine Küche / Bad mit Steckdosen gibt, wo du während dem Zähneputzen deinen Liter Wasser kochen kannst. Sehr viel Energie geht in 1 Liter Wasser. Soviel, wie etwa dein Körper in 2 Stunden beim Schlafen an Wärme erzeugt.

Vor handgestrickten Heizmetoden durch irgendwelche Verbrennungsgeräte muss ich dringend warnen, wegen der Vergiftungs- und Erstickungsgefahr. Das ging zu oft schon schief.

Auch Kerzen in großen Mengen erzeugen diese Abgase und man muss bald mehr mit kalter Luft lüften, als man warme Luft erzeugen kann.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #28
Trotzdem interessiert es mich ob jemand schon mit einer Heizdecke Erfahrung gesammelt hat. Die Dinger sind ja recht billig und unaufwendig auf dem Campingplatz einzusetzen.
Ja, ich...:D
Dieses Jahr im Sommer im Kleinwalsertal auf dem Campingplatz. Die Nachttemperaturen dort im Ort Baad gingen laut Thermometer eines anderen Campers, mit dem ich mich unterhalten hatte, auf +4 Grad runter.

Die Heizdecke hat die Maße 72 mal 138 cm. Perfekt, eigentlich. Das Ding regelt nach ca. ner Viertelstunde runter,die Wärme "verliert sich, bis das Ding dann kaum noch warm ist. Schalter aus, Schalter an, dann geht´s wieder für nen Viertelstunde ;). Also beim Einschlafen und Morgens gemütlich. Zumindest muss man mit dem Körper den Schlafsack nicht anheizen, wass ja auch schon viel wert ist.

Ab und an hab ich dem Haarfön ca. 10 Minuten laufen lassen und den Karren recht warm bekommen.

Genau das mit der Wärmflasche, wobei es auf vielen Campingplätzen eine Küche / Bad mit Steckdosen gibt, wo du während dem Zähneputzen deinen Liter Wasser kochen kannst. Sehr viel Energie geht in 1 Liter Wasser.
In meine Wärmflasche (so ne ganz normale) passen 1,5 Liter rein. Um 0:00 Uhr ins Bett genommen, haben wie Teile morgens um 6:00 Uhr dann noch gerade so Körpertemperatur (ob "ich" das Ding jetzt "geheizt" hab, ist natürlich nicht auszuschließen)
 
Drei Teelichter haben 120W, ein Heizlüfter für 12V hat auch 120W. Wenn man die Wahl hat, sollte man auf das Gerät ohne offene Flamme zurückgreifen, also auf den 120W-Heizlüfter. Der zieht 10A, man benötigt also eine Zweitbatterie zum Betrieb. Aus einer 100AH-Batterie könnte man 50-75AH ziehen, ohne eine Tiefentladung fürchten zu müssen. Das bedeutet zwischen 5 und 7,5 Stunden Dauerbetrieb. Das reicht für eine saukalte Nacht oder mit zusätzlichem Thermoschalter (Raumthermostat 24€ und KFZ-Relais 2€) für mehrere mittelkalte Nächte.

Kosten:
- Heizlüfter 20€
- Batterie 110€
- Tiefentladungsschutzschalter 20€

Vorteile:
- halbwegs warm
- keine Verbrennungsgase
- keine offenen Flammen
- Haltbarkeit (mehrere hundert Ladezyklen)
- Betriebskosten

Nachteile:
- Lüftergeräusch
- Batteriegewicht
- Preis
- Batterie muss nach Gebrauch wieder geladen werden

Die Kombination ist immernoch deutlich günstiger als eine Standheizung. Batterie und eventuelle Ladegeräte können auch für andere Zwecke genutzt werden.


Der Fahrzeugboden sollte mit Styrodurplatten ausgelegt werden, das hilft schon deutlich besser gegen Kälte als jede Zusatzheizung. Aber egal zu welchem Ergebnis man bei der Heizungsbeschaffung kommt: Der Dokker ist, solange er nicht zusätzlich gedämmt wird, eine reine Energievernichtungsbüchse. Es ist also tatsächlich sinnvoller, einen begrenzten Bereich um die schlafenden Personen zu dämmen (Schlafsack, 2-Personen-Schlafsack, dicke Bettdecke, ...) und nur diesen Bereich mit einem Wärmespeicher (Wärmflasche, heißer Stein, ...) oder einer Heizdecke zu heizen.

Aber der warme Schlafsack bleibt zumindest im Winter ein Teil der Grundausstattung. Um einen ungedämmten Dokker bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt auf einer halbwegs gemütlichen Innenraumtemperatur zu halten, reden wir von Heizleistungen zwischen 500 und 1.000 Watt. Das wird weder mit Teelichtofen noch mit 12V-Heizlüftern zu schaffen sein.


Gruß
MadGyver
 
Manchmal friert man auch "mangels Masse"...:D

( Kann mir nicht so schnell passieren! Nee,nee...Wenn man friert, ist schlecht mit schlafen.Und mit kalten Füssen wird einem selbst in der Sauna nicht warm..):snooty:
 
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