Geplante Obsoleszenz bei Reifen?

Dok Hollywood

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Dokker, 1.6 16V SCe 100 LPG
Wie leben ja im Kapitalismus, wo Firmen ihren Gewinn maximieren, indem sie Produkte bauen, die nicht ewig halten, sondern kurz nach der Garantie krachen gehen.

Ist das auch bei Reifen so?

Ich denke schon, daß man Reifen mit einem Gummimischverhältnis bauen kann, daß sehr langlebig ist (sofern man sie nicht absichtlich verschleißt, kein Rennfahrer ist, und auf den richtigen Druck achtet).

Aber das ist ja wohl nicht gewünscht von der Produktionsseite.

Wie seht ihr das? Gibt's hier Reifenprofis im Forum, die dazu etwas sagen können?

Lg Dok
 
Es ist eine Sache, eine Waschmaschine so zu konstruieren, dass sie nach einem bestimmten Zeitraum kaputt geht.

Eine ganz andere Sache ist es aber, ein sicherheitsrelevantes Teil so zu konstruieren. Das würde im Fall der Fälle für einige wohl im Gefängnis enden.
 
Na ja, das kann natürlich sein, ist sogar wahrscheinlich.
Ich habe das in der Praxis noch nicht bemerkt aber das will nichts heißen. Bin ja kein Testlabor.
 
Ich denke schon, daß man Reifen mit einem Gummimischverhältnis bauen kann, daß sehr langlebig ist (sofern man sie nicht absichtlich verschleißt, kein Rennfahrer ist, und auf den richtigen Druck achtet).

Moin,

diese Reifen gab es doch mal: Michelin X mit all seinen Entwicklungsstufen.
Die Dingen hielten ewig.
Aber, Fahrverhalten bei Nässe war wirklich katastrophal

So, und das ist der Punkt. Ein gutes Fahrverhalten bei Nässen geht fast nur über eine weichere Gummimischung.
Und da gerne die reifen auch noch etwas breiter als unbedingt nötig sein sollen muß die Gummimischung weiter in Richtung weich angepaßt werden.......
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #5
...
Eine ganz andere Sache ist es aber, ein sicherheitsrelevantes Teil so zu konstruieren. Das würde im Fall der Fälle für einige wohl im Gefängnis enden.
Ich meine nicht, daß der Reifen von heute auf morgen kaputt geht. Mir geht's in erster Linie darum: ich dachte immer, daß Reifenverschleiß normal ist, weil der Reifen ja Kontakt mit der Fahrbahn hat.

Aber was wenn nicht? Wie leben im 21.Jahrhundert. Was wenn der "normale" Verschleiß die geplante Obsoleszenz ist?

Mittlerweile denke ich, daß es fast verschleißlose Reifen geben könnte.
 
Ich meine nicht, daß der Reifen von heute auf morgen kaputt geht. Mir geht's in erster Linie darum: ich dachte immer, daß Reifenverschleiß normal ist, weil der Reifen ja Kontakt mit der Fahrbahn hat.

Aber was wenn nicht? Wie leben im 21.Jahrhundert. Was wenn der "normale" Verschleiß die geplante Obsoleszenz ist?

Mittlerweile denke ich, daß es fast verschleißlose Reifen geben könnte.

Nun, Deine erste anmerkung bezüglich "krachen gehen" implizierte etwas Anderes.

Natürlich kann man Reifen konstruieren die quasi ewig halten. Das Problem wird nur sein, dass man einen Kompromiss zwischen der Haltbarkeit und den Komforteigenschaften des Reifen machen muss.
 
Mittlerweile denke ich, daß es fast verschleißlose Reifen geben könnte.

die gab es offensichtlich schon 1997.
beim omega waren winterreifen mit top profil dabei.

allerdings war das fahrverhalten bestenfalls als abenteuerlich zu bezeichnen, besonders bei nässe.

die teile waren knochenhart und hätten bestimmt noch 200.000km gehalten,
wenn man es denn soweit mit den dingern schaffen würde, ohne unfreiwillig die fahrbahn zu verlassen.
 
Ich kann einen kleinen Beitrag vom Motorradfahren leisten:
Hatte die ganzen Jahre hinweg, fast 100.000km, dieselben Reifenmodelle drauf.
Hinterrad hat daheim ca. 8.000km gehalten, auf längeren Solo-Reisen 12.000, und auf einer extralangen Reise mit Sozia quasi ewig, war nach 25.000km immer noch nicht abgefahren.
Solofahrten daheim natürlich mit maximalem Spaß, längere Solo-Reise eher als Genießer.
Mit Sozia bin ich quasi nur im Gleit-Modus gefahren.
Mein Resumee: Die Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte killen die Reifen.

Beim Auto kommen noch die Querkräfte dazu, aber "Gleiten" kann/soll ja auch heißen "sanft um die Kurven segeln".
Dann müsste man auch beim Auto auf gute Laufleistungen für die Reifen kommen.
(Am Stand Vorderräder einlenken machen wir ja eh nicht, oder?)

Technisch gesehen, mag es möglich sein Reifen zu bauen die länger halten (wenn auch zuungunsten von Komfort und Fahrverhaltens in Grenzsituationen) - aber der entscheidendere Faktor ist IMHO die Fahrweise.
 
Entscheidend ist aber auch die Kilometerleistung.
 
Aber was wenn nicht? Wie leben im 21.Jahrhundert. Was wenn der "normale" Verschleiß die geplante Obsoleszenz ist?

Mittlerweile denke ich, daß es fast verschleißlose Reifen geben könnte.

Ich denke das liegt an den Weichmachern. Um so weicher der Reifen, um so besser der Grip und umso höher der Verschleiß. Des Weiteren entwichen die Weichmacher mit den Jahren und der Reifen wird spröde. Diese Gefahr wird Überbringers von vielen unterschätzt. Nicht zu vergessen, dass die Straßen sehr rau sind.

Ein moderner Reifen ist ein Kompromiss zwischen Haltbarkeit und Sicherheit. In der Tat kommt das den Herstellern entgegen...
...in diesem Fall brauche Sie erst gar keine Obsoleszenz zu planen (egal was an dem Gerücht war ist oder nicht).
 
Eine besondere Abart von Geplanter Obsoleszenz gibt es hierzulande (Österreich) mit dem vor ein paar Jahren neu erlassenen Gesetz zu Winterreifen.
Es gibt nun fixe Zeitpunkte im Herbst und Frühling (1. Nov. - 15. Apr.) zwischen denen man Winterreifen drauf haben muss (gottseidank mit dem Zusatz "...bei winterlichen Straßenverhältnissen" oder so ähnlich).
Das hat zur Folge, dass die allermeisten wirklich die Winterreifen genau nach Kalender drauf haben - und grad der wirkliche Winteranfang (Beginn von ernsthaftem Schneefall) ist oft erst rund um Weihnachten.
Man fährt also die wunderbaren, neuen, supergriffigen (weil superweichen) Winterreifen schon im ersten Herbst auf aperen, schlimmstenfalls salznassen Fahrbahnen zuschande.
Da blutet mir wirklich das Herz. Und die Reifenhersteller jubeln.
 
Es gibt nun fixe Zeitpunkte im Herbst und Frühling (1. Nov. - 15. Apr.) zwischen denen man Winterreifen drauf haben muss (gottseidank mit dem Zusatz "...bei winterlichen Straßenverhältnissen" oder so ähnlich).

Ich verstehe ja warum das dich ärgert. Allerdings hat das mit geplanter Obsoleszenz nichts zu tun. Das sind nur die gesetzlichen Rahmenbindungen, den Hersteller kann man dafür keine Vorwürfe machen. Des Weiteren halte ich das sogar für Sinnvoll. So wie ich das verstehe, sollen so die Verkehrsteilnehmer in einen definierten Zeitraum besonders angehalten werden daruf zu achten und das ernst zu nehmen. Es gibt eine Menge Menschen, die mit Somemrreifen rum fahren. Ich ärger mich jedes Jahr darüber, weil die dann im Schneckentempo vor eine herfahren...
 
Die Diskussion, dass ein Reifen immer nur ein Kompromiss der verschiedenen Parameter sei, gab es bis vor wenigen Jahren auch bei den Rennvelo-Reifen.

Dann hat Conti den GP 4000 S II auf den Markt gebracht und sich mit einem Schlag bei allen Parametern (ausser beim Preis) auf den 1. oder 2. Rang gesetzt.

Rollwiderstand, Verschleiss, Gewicht, Fahrverhalten/Sicherheit auf trockenen und nassen Strassen, Pannenanfälligkeit

Es ist nur zu hoffen, dass die hier Erkentnisse auf die Autoreifen übernommen werden.
 
Winterreifenpflicht:
Falls es irgendwo Geplante Obsoleszenz (GO) gibt, dann genau dazu, dass die Hersteller durch frühzeitigen Ausfall/Verschleiß und daher Erneuerungsbedarf mehr Umsatz und Gewinn machen.
(Nachgewiesen hat man GO ja noch nirgendwo - aber man vermutet es halt, ich persönlich auch).
Wenn nun ein Gesetz verabschiedet wird, das klar den Verschleiß von Reifen erhöht, dient das den Reifenherstellern, mehr Umsatz/Gewinn zu machen. Also GO vom feinsten.

Ich selber hab witterungsangepasst die Winterreifen drauf, und zwar vorne (Antriebsräder) meist ein (fast) neues Paar - wohne am Berg wo die meisten anderen 4x4 fahren.
Das Gesetz unterscheidet aber zunächst nicht zwischen der Bundeshauptstadt wo man die einzelnen Schneeflocken zählen kann, und dem Bergland mit typischerweise 1-1,5m Schnee.
Ich konnte noch kaum je Sommerreifen-im-Winter-Fahrer die ganz langsam dahinkriechen beobachten (sehr wohl aber vorsichtshalber-Schneeketten-Fahrer im Kriechgang). Kann mich auch nicht erinnern dass es dramatisch viele Unfälle gäbe die genau auf Sommerreifen im Winter zurückzuführen gewesen wären, und die nun damit vermieden werden - soweit es PKW betrifft.
(Sehr wohl übrigens liegen hier reihenweise 4x4, ev. mit Ganzjahresreifen, im Graben, im Winter - weil den Leuten stets suggeriert wird, mit dem 4x4 bist für alle Fälle auf der sicheren Seite)

Das "neue" Winterreifen-Gesetz hat schon auch seine positive Seiten: Es wurde die min. Profiltiefe für Winterreifen auf 5mm angehoben (immer noch wenig, aber schon besser als die früheren 4mm), und es werden LKWs zu Winterreifen und Mitführen von Schneeketten gezwungen.
Hängengebliebene, schräg-gerutschte, umgekippte LKWs, das haben wir hier tagtäglich, sobald Schneefahrbahn auf den Pässen. Das ist reale Gefährdung oder zumindest Hindernis mit stundenlangen Staus.
 
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